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Spiersträucher, Spieren

Wer nach einem überreich blühenden Strauch sucht, kommt an der Gattung der Spieren (Spiraea) kaum vorbei. Wir stellen Ihnen die vielfältigen Spiersträucher näher vor und geben Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Herkunft

Zur Pflanzengattung der Spiersträucher oder Spieren (Spiraea) gehören rund 90 verschiedene Arten. Es handelt sich um Laub abwerfende Sträucher. Die Gattung Spiraea gehört in die große Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel heimisch. Etwa 70 Arten sind es allein in China. Es gibt eine ganze Reihe attraktiver Blütensträucher darunter, die auch in unseren Breiten winterhart und im Garten vielseitig einzusetzen sind.

Aussehen und Wuchs

Spiraea wächst dicht verzweigt und kompakt, je nach Art straff aufrecht oder trichterförmig mit überhängenden Zweigen. Die Sorten der Japanischen Spiere (Spiraea japonica) wachsen als halbkugelige Zwergsträucher, die nur etwa 50 bis 100 Zentimeter hoch werden. Andere Arten wie die Brautspiere (Spiraea x arguta) oder die Prachtspiere (Spiraea x vanhouttei) können zwei Meter Höhe erreichen.

Spiersträucher treiben schon früh im Jahr aus. Die Laubblätter sind einfach und meist kurz gestielt. Sie sitzen wechselständig an den Zweigen und sind am Rand oft gesägt, gezähnt oder auch gelappt. Neben den rein grünblättrigen Spieren gibt es auch Sorten mit gelbgrünem Laub wie ‘Golden Princess’, einige haben auch eine schöne Herbstfärbung.

Weiß blühender Spierstrauch

Zur Blütezeit sind Spiersträucher ein absoluter Blickfang, aber auch während des übrigen Jahres überzeugen sie mit einem hübschen, kompakten Wuchs

Die Blüte von Spiraea fällt üppig aus, denn die Blütenstände stehen sehr dicht über den ganzen vorjährigen Trieb verteilt. Die Blüten stehen in Rispen, Schirmrispen oder Trugdolden an den Trieben. Die kleinen, runden Einzelblüten haben fünf Kelchblätter und fünf Blütenblätter und sind zumeist weiß, seltener rosafarben. Sie tragen 15 bis 60 Staubblätter. Blütezeit ist je nach Art im Frühling ab April oder im Sommer ab Juni. Es entwickeln sich kleine Balgfrüchte, die häufig gedreht sind. Darauf bezieht sich auch der Name der Pflanze. Spiere kommt aus dem Griechischen: "speira" bedeutet "Winde, Windung".

Standort und Boden

Spieren mögen einen sonnigen bis leicht schattigen Standort mit feuchtem, durchlässigem und nährstoffreichem Boden. Wichtig zu wissen: Je sonniger der Standort, desto üppiger fällt die Blüte aus. Zuviel Kalk im Boden und Trockenheit vertragen die Pflanzen nicht gut.

Pflanzung

Die robusten Spiersträucher können als Containerware das ganze Jahr über gepflanzt werden, wenngleich – wie bei vielen anderen Ziersträuchern auch – der Herbst als beste Pflanzzeit gilt. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen ist, und lockern Sie die Sohle im Pflanzloch etwas auf. Bei schweren Böden sorgt eine dünne Kiesschicht unten im Pflanzloch für eine bessere Wasserdurchlässigkeit. Drücken Sie die Erde nach dem Einpflanzen gut an und wässern Sie ausgiebig. Eine Mulchschicht sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit nicht so schnell verdunstet.

Spierstrauch pflanzen

Beste Pflanzzeit für Spiersträucher ist der Herbst. So sind sie bis zur Blütezeit im Frühjahr bereits gut angewachsen

Pflegetipps

Spiersträucher sind bei geeignetem Standort pflegeleicht. Im ersten Jahr nach dem Pflanzen sollte man sie regelmäßig wässern. Auch das Mulchen der Pflanzstellen hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu erhalten.

Schneiden

Sommerblüher wie die Japanische Spiere schneidet man im zeitigen Frühjahr stark zurück. Das Schneiden der Spieren fördert einen kräftigen Neuaustrieb und eine üppige Blüte im Sommer. Im Frühjahr blühende Spiersträucher wie die Brautspiere sollte man alle zwei bis drei Jahre nach der Blüte auslichten. Das heißt, man schneidet alle älteren Triebe, aber nicht mehr als ein Drittel aller Triebe, an der Basis ab, sodass die Pflanze sich regelmäßig verjüngt.

Die Sommerspiere schmückt sich im Sommer mit farbenfrohen Schirmrispen. Um die Blütenbildung und einen dichten Wuchs zu fördern, sollte man das Ziergehölz regelmäßig schneiden. Wie der Rückschnitt richtig geht, zeigen wir Ihnen im Video.
MSG/Kamera: Alexander Buggisch/Schnitt: CreativeUnit: Fabian Heckle

Überwinterung oder Winterschutz

Spiraea ist in unseren Breiten gut winterhart und benötigt keinen extra Winterschutz.

Verwendung

Spieren lassen sich im Garten vielfältig verwenden und sind aufgrund ihres kompakten Wuchses auch für kleinere Gärten gut geeignet. Die höheren, strauchartig wachsenden Spieren sind gut für frei wachsende Blütenhecken geeignet. Die niedrigen, kugelförmigen Spiersträucher können in kleinen Gruppen in Verbindung mit Ziergräsern und Stauden gepflanzt werden oder als niedrige Hecke. Auch flächig als Bodendecker oder als Dauerbepflanzung für Kübel sind sie zu verwenden. Möchte man blühende Zweige für die Vase nutzen, sollte man diese bereits voll erblüht schneiden.

Wichtige Arten und Sorten

Spiersträucher gehören zu den am weitesten verbreiteten Ziergehölzen in unseren Gärten – kein Wunder, sind sie doch anspruchslos, robust und zudem überreich blühend. Man kann die Gattung Spiraea grob in zwei Gruppen unterteilen: die frühblühenden Arten, welche bereits im April/Mai ihre Blütenpracht zur Schau stellen, und die Sommerblüher, die von Juni bis teilweise sogar in den September hinein blühen. Zu den Frühjahrsblühern gehören zum Beispiel die Brautspiere (Spiraea x arguta), der Aschgraue Spierstrauch (Spiraea x cinerea) und die Prachtspiere (Spiraea x vanhouttei). Später im Jahr blühen dann der Japanische Spierstrauch (Spiraea japonica) und die unter Gärtnern besonders beliebte Sorte ‘Anthony Waterer’ (Spiraea x bumalda). Diese auch als Rote Sommerspiere verbreitete Sorte ist eine Hybride aus Spiraea albiflora und Spiraea japonica und begeistert in den Sommermonaten mit rubinroten Blüten. Sie eignet sich mit einer Wuchshöhe von nur 60 bis 80 Zentimetern gut für niedrige Blütenhecken. Die Blüten werden zudem stark von Insekten angeflogen. Ab Juni öffnet die Kolbenspiere (Spiraea billardii ‘Triumphans’) ihre rosafarbenen Blüten.

Rote Sommerspiere

Die Rote Sommerspiere (Spiraea x bumalda ‘Anthony Waterer’) ist in den Sommermonaten mit rubinroten Blüten übersät

Vermehrung

Spiraea kann man im Frühjahr gut durch Stecklinge vermehren. Man verwendet hierfür etwa 15 Zentimeter lange, halbverholzte Triebstücke. Auch die Vermehrung durch Absenker ist möglich. Im Herbst können Sie Ihren Spierstrauch zudem durch Steckhölzer vermehren.

Krankheiten und Schädlinge

Die robusten Spiersträucher sind unempfindlich gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge.

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