Stachelfrüchtiger Korallenkaktus
Rhipsalis pilocarpa
Der Kaktus Rhipsalis pilocarpa trägt im Spätherbst dekorative Blüten und später dunkelrote Beerenfrüchte. Lesen Sie hier, was es bei der Pflege der Zimmerpflanze zu beachten gilt.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Sukkulente
- Wuchshöhe
- von 10 cm bis 20 cm
- Wuchseigenschaften
-
- hängend
- bizarr
- aufrecht
- überhängend
- Blütenfarbe
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- weiß
- Blütezeit (Monat)
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- November bis Dezember
- Blütenform
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- klein
- Trichter
- Blüteneigenschaften
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- leicht duftend
- Blattfarbe
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- grün
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Fruchtfarbe
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- rot
- Fruchtform
-
- Beere
- Licht
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- sonnig bis absonnig
- Bodenfeuchte
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- trocken bis frisch
- ph-Wert
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- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Warmhaus
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Rhipsalis pilocarpa ist eine strauchig wachsende Art aus der Kakteengattung Rhipsalis. Sie kommt in der Natur ausschließlich in Brasilien vor und steht leider inzwischen auf der Roten Liste bedrohter Pflanzenarten, bedingt auch durch die Dezimierung des Regenwaldes. Denn dort wächst sie epiphytisch im Geäst der Bäume. Rhipsalis pilocarpa ist auch unter der Bezeichnung Rutenkaktus oder Korallenkaktus zu finden. Diese deutschen Bezeichnungen werden aber eigentlich anderen Rhipsalis-Arten zugeschrieben. Genau übersetzt könnte man ihn als Stachelfrüchtigen Korallenkaktus bezeichnen. Die Pflanze enthält keine starken Giftstoffe. Sie ist aber auch nicht genießbar für Mensch oder Tier.
Wuchs
Die Triebe von Rhipsalis pilocarpa sind nur etwa sechs Millimeter im Durchmesser, graugrün und gerippt. Sie sind ziemlich dicht mit weißen Borstenhaaren besetzt, die Reste der für Kakteen typischen Dornen. Dadurch kann man diese Rhipsalis-Art auch von den häufig im Handel befindlichen beiden anderen Arten, dem Korallenkaktus (Rhipsalis baccifera) und dem Rutenkaktus (Rhipsalis cereuscula), unterscheiden. Diese haben beide eher glatte, grüne Triebe. Rhipsalis pilocarpa wächst erst aufrecht und dann hängen die sich etwa alle acht Zentimeter an den Spitzen wirtelig verzweigenden Triebe herab.
Blätter
Wie für Kakteen typisch, sind die Blätter beim Korallenkaktus wie erwähnt stark reduziert. Es kommen nur Reste davon in Form von Borsten an den sogenannten Areolen vor. Bei Rhipsalis pilocarpa sitzen hier immer drei bis zehn weiße bis hellgraue Borsten zusammen.
Blüten
Die hellen, teilweise ins Gelbliche oder Roséfarbene spielenden Trichterblüten von Rhipsalis pilocarpa werden etwa zweieinhalb bis vier Zentimeter groß und blühen weit auf. Sie sitzen immer einzeln oder zu zweit an den Triebspitzen und duften leicht. Die Blütezeit fällt meist in den November oder Dezember.

Rhipsalis pilocarpa blüht bei uns zum Jahresende. Die kleinen, duftenden Blüten zeigen sich an den Triebspitzen der Pflanzen
Früchte
Aus den Blüten können sich nach Bestäubung dunkelrote, beerenartige Früchte entwickeln. Diese sind ebenfalls mit hellen Borstendornen besetzt und enthalten einen dunkelbraunen Samen. Diesen kann man für die Vermehrung des Kaktus verwenden.
Standort
Für Rhipsalis pilocarpa eignet sich ein heller und mäßig warmer Standort. Er darf auch ruhig sonnig sein, zu pralle Sonne an einem heißen Südfenster mögen die Pflanzen aber nicht. Am besten gedeiht der Korallenkaktus rund ums Jahr bei normaler Zimmertemperatur um 22 Grad Celsius. Die Pflanze ist aufgrund ihres Wuchses gut für die Kultur in einer Ampel geeignet.
Substrat
Rhipsalis pilocarpa braucht als epiphytische Pflanze ein humoses, feuchtigkeitsspeicherndes Substrat. Es sollte gut durchlässig sein und neutral bis leicht sauer. Die Zimmerpflanzen gedeihen schon auch in normaler guter Blumenerde. Ideal sind aber spezielle Substrate für Epiphyten, die es im Kakteenfachhandel gibt.

Das Gießen ist ein wichtiger Teil der Pflege von Rhipsalis pilocarpa – Staunässe muss jedoch unbedingt vermieden werden
Rhipsalis pilocarpa gießen
Rhipsalis pilocarpa sollte man regelmäßig gießen, am besten mit kalkarmem, temperiertem Regenwasser. Wichtig ist, dass die Kakteen im Topf nicht längere Zeit Staunässe bekommen. Schütten Sie überschüssiges Gießwasser daher immer ab. Gießt man die Pflanzen ab September weniger, kann man dadurch die Blüte im November anregen.
Düngen
Rhipsalis pilocarpa sollten Sie in der Hauptwachstumszeit von März bis Anfang September alle 14 Tage düngen. Hierzu bietet sich jeder normale Volldünger für Zimmerpflanzen an, den man mit halber Konzentration dem Gießwasser zugibt.
Umtopfen
Die Pflanzen sind allgemein recht wüchsig. Daher sollten Sie Rhipsalis pilocarpa alle zwei bis drei Jahre im Frühjahr in frisches Substrat umsetzen.
Schneiden
Wenn die Triebe von Rhipsalis pilocarpa zu lang werden, kann man diese auf eine beliebige Länge einkürzen.
Vermehrung
Rhipsalis pilocarpa lässt sich im Frühjahr und Frühsommer durch Kopfstecklinge vermehren. Dazu trennt man ein paar Triebspitzen an den Verzweigungsstellen ab und steckt sie einige Zentimeter tief in durchlässige Anzuchterde. Halten Sie die Erde leicht feucht und stellen Sie die Töpfe mit den Stecklingen hell und warm auf. Auch die Vermehrung durch reife Samen ist möglich, aber sehr langwierig.
Krankheiten und Schädlinge
Rhipsalis pilocarpa kann durch Schmier- oder Wollläuse befallen werden. Einzelne Läuse kann man vorsichtig mit einer Spiritus-Wasser-Lösung betupfen oder absammeln.