Pflanzen

Stauden-Lupine, Garten-Lupine

Lupinus polyphyllus

Die Zuchtformen von Lupinus polyphyllus lassen farblich und gestalterisch keine Wünsche offen. Mit diesen Tipps zur Pflanzung und Pflege gedeiht die Stauden-Lupine auch in Ihrem Garten.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 60 cm bis 120 cm
Wuchsbreite
von 60 cm bis 80 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • horstbildend
Blütenfarbe
  • violett
  • rot
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Juni bis August
Blütenform
  • Einzelblüte
  • Trauben
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • gefingert
  • handförmig geteilt
Fruchtform
  • Hülse
Fruchteigenschaften
  • giftig
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis frisch
ph-Wert
  • schwach sauer bis sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Giftigkeit
  • giftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 3
Lebensbereiche
  • FR2
  • B2
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Blumensträuße
  • Einzelstellung
  • Gruppenpflanzung
  • Rabatten
Gartenstil
  • Bauerngarten
  • Blumengarten
  • Naturgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Stauden-Lupine (Lupinus polyphyllus) ist eine in Nordamerika beheimatete Staude, die auf Bergwiesen, Säumen und in lichten Wäldern gedeiht. Bereits im 19. Jahrhundert hielt die auch als Garten-Lupine bezeichnete Nordamerikanerin Einzug in unsere Gärten und gilt als eine der Charakterarten im Bauerngarten. Da sie wie alle Hülsenfrüchtler (Fabaceae) die Fähigkeit besitzt, mittels symbiotisch lebender Knöllchenbakterien an den Wurzeln Luftstickstoff zu binden und damit den Boden zu verbessern, kam sie häufig in Saatmischungen zur Initialbepflanzung und Gründüngung zum Einsatz.

Das erklärt heute ihre weite Verbreitung entlang von Straßen- und Eisenbahnböschungen, an Säumen sowie in lichten Waldgebieten. Sie gehört damit zu den 15 häufigsten Neophyten in Deutschland. Problematisch wird das Auftreten in der Natur dann, wenn Lupinus polyphyllus in selten gewordene Naturräume wie magere Wiesen- und Weidegesellschaften oder Feuchtwiesen vordringt und dort schutzbedürftige Arten verdrängt. Im Garten erfreuen sich die vielen, aus der Wildart der Lupine hervorgegangenen Züchtungen als reichblühende Schmuckstauden großer Beliebtheit.

Wuchs

Lupinus polyphyllus und ihre Zuchtformen, die Lupinus-Polyphyllus-Hybriden, verankern sich mit einer Pfahlwurzel tief im Boden. Jedes Frühjahr treiben frische Blätter und Stiele aus, die meist unverzweigt bleiben und 60 bis 120 Zentimeter Wuchshöhe erreichen. Stiele, Blätter und vor allem die Samen enthalten giftige, bitter schmeckende Alkaloide.

Blätter

Ganz charakteristisch für die Stauden-Lupine sind ihre gefingerten, blaugrünen und unterseits seidig behaarten Blätter. Sie sitzen wechselständig an den Stielen und bestehen aus 9 bis 17 lanzettlich-spitzen Blättchen. Diese "Vielblättrigkeit" findet sich auch im botanischen Namen "polyphyllus" wieder.

Blüten

Lupinus polyphyllus bildet meist erst im zweiten Standjahr das erste Mal Blüten aus. Die Einzelblüte besitzt die typische Form der Schmetterlingsblütler. Immer 50 bis 80 Einzelblüten sitzen in endständigen, traubigen Blütenständen zusammen, sodass sich die Staude von Ende Mai bis in den August hinein mit imposanten Blütenkerzen in Weiß, Violett, Rosa, Rot oder Gelb schmückt. Manche Sorten und Sortenmischungen bringen auch zweifarbige Blüten hervor. Viele Insektenarten schätzen die Stauden-Lupine als Nahrungsquelle.

Insekt an der Blüte einer Stauden-Lupine

Nicht nur bei Hobbygärtnern, auch bei Insekten sind Stauden-Lupinen aufgrund ihrer Blüten äußerst beliebt

Früchte

Die für die ganze Pflanzenfamilie charakteristische Hülsenfrucht ist leicht gekrümmt, wird bis zu sechs Zentimeter lang und enthält vier bis zwölf gräuliche, kugelige Samen.

Standort

Lupinus polyphyllus blüht am reichsten an vollsonnigen Plätzen, kommt aber auch gut im Halbschatten zurecht. Windexponierte Stellen gilt es zu meiden, da die hohen schweren Blütenstiele knickempfindlich sind.

Boden

Die Stauden-Lupine bevorzugt einen mittelschweren bis leichten Boden, dessen pH-Wert eher im sauren Bereich liegen sollte, denn Kalk verträgt sie nicht gut. Er darf trocken bis frisch sein, aber Staunässe kann zu Wurzelschäden führen.

Pflanzung

Einer Frühjahrspflanzung ist der Vorzug zu geben, damit Lupinus polyphyllus während der Saison gut anwachsen kann. Bei schwereren Böden sollte man durch das Untermischen von Sand deren Durchlässigkeit erhöhen. Da die Staude sehr ausladend wird, genügen zwei Pflanzen pro Quadratmeter, oder lassen Sie einfach etwa 50 Zentimeter Abstand zwischen den Pflanzen.

Pflege

Bei frisch gesetzten Stauden-Lupinen sollte man in den ersten Wochen die Bodenfeuchtigkeit im Auge behalten und bei Bedarf wässern. Später versorgen sie sich durch ihre langen Pfahlwurzeln selbst. Gleiches gilt auch für die Nährstoffversorgung: Zusätzliche Düngegaben sind nicht nötig. Hohe Blütenstiele sollte man vorsorglich abstützen. Ein Rückschnitt nach der Hauptblüte spart der Stauden-Lupine die Kraft für die Samenbildung und führt gelegentlich zu einer Nachblüte.

Teilen

Die lange Pfahlwurzel von Lupinus polyphyllus erschwert eine Teilung. Wenn sich die Stauden erschöpfen, können für ihren Fortbestand sorgen, indem Sie die Lupinen neu aussäen.

Verwendung

Lupinus polyphyllus wirkt sowohl als größere Gruppe gesetzt als auch als attraktive Begleitpflanze bei einzelner Verwendung. Wichtig ist, die Stauden-Lupine eher in der Mitte oder im Hintergrund des Beets zu verwenden, damit die Lücke, die sie nach dem Verblühen hinterlässt, gut kaschiert wird. Hübsche Blühpartner sind zum Beispiel Margeriten, Mohn, Schwertlilien und Nachtviolen, allerdings sollte man immer die Farbgebung der Lupinus-Polyphyllus-Hybriden berücksichtigen. Stauden-Lupinen sind lang haltbare Schnittblumen und niedrige Züchtungen eignen sich auch zur Topfbepflanzung.

Sorten

Sorte Lupinus polyphyllus 'Schlossfrau

Die Sorte Lupinus polyphyllus ‘Schlossfrau’ besticht durch ihre zweifarbigen, rosa-weißen Blüten

Noch immer erfreuen sich die zur sogenannten "Schloss-Serie" des englischen Züchters George Russell gehörenden Lupinus-Polyphyllus-Hybriden großer Beliebtheit: ‘Fräulein’ blüht weiß, ‘Schlossfrau’ zweifarbig rosa und weiß, ‘Kronleuchter’ gelb und ‘Kastellan’ zweifarbig blau und weiß. Wer nach niedrigen Sorten, zum Beispiel für die Topfkultur sucht, wird bei den zwergigen Lupinus-Nanus-Russell-Hybriden fündig, die nur 50 bis 60 Zentimeter Wuchshöhe erreichen. Ebenfalls aus England stammen die neuen Westcountry-Lupinen, die sich durch besonders kräftige Farben und starke Stängel auszeichnen.

Stauden-Lupinen vermehren

Um sortenreine Nachkommen von Lupinus polyphyllus zu ziehen, schneidet man im Frühjahr junge Basalstecklinge. Sortenreine Züchtungen kann man zwischen April und Juli direkt aussäen. Am besten weicht man die Samen zuvor über Nacht in Wasser ein und bedeckt sie mindestens in Samenkornstärke hoch mit Erde.

Krankheiten und Schädlinge

Blattläuse und Mehltau können lästig werden. Der frische Austrieb ist leider ein Festmahl für Schnecken.

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