Staudenhalter selber bauen: So leicht geht's

Ohne Stütze drohen einige Pflanzen im Sommer unschön auseinanderzufallen. Mit einem selbstgebauten Staudenhalter geben Sie ihnen den richtigen Halt.

Pflanzenstütze wird ins Beet gesetzt

Ein Staudenhalter bewahrt einige Pflanzen, wie zum Beispiel Bartnelken, vor dem Auseinanderfallen bei Wind und Regen

Die meisten Stauden wachsen zu kräftigen Horsten heran und brauchen keinen Staudenhalter, um in Form zu bleiben. Manche Arten und Sorten fallen aber etwas auseinander, wenn sie größer werden, und sehen dadurch nicht mehr so schön aus. Zudem steigt bei ihnen die Gefahr, dass sie abknicken und Schaden nehmen. Hier helfen Staudenstützen weiter, die den Pflanzen unauffällig Halt geben. Rittersporn zum Beispiel oder Pfingstrosen neigen ab einer gewissen Höhe oder nach einem Unwetter zum Auseinanderfallen. Mit ein wenig Geschick stellen Sie selbst einen Staudenhalter her, der Ihre Pflanzen bei fast jedem Wetter sicher fixiert.

Bauanleitung für eine Staudenstütze

Eine einfache Pflanzenstütze erhalten Sie zum Beispiel, wenn Sie Bambusstäbe rings um die Stauden in den Boden stecken und mit einer Schnur verbinden. Eine etwas solidere Stütze können Sie mithilfe von Bindedraht bauen. Mit der folgenden Anleitung gelingt’s.

Material

  • 10 dünne Bambusstäbe
  • Blumenbindedraht

Werkzeuge

  • Gartenschere
  • Maßband

Schritt für Schritt: Staudenhalter bauen

Bambus mit Gartenschere zuschneiden
Foto:Flora Press/Helga Noack
Bambus mit Gartenschere zuschneiden
Bambus mit Gartenschere zuschneiden
Foto:Flora Press/Helga Noack
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Bambus mit Gartenschere zuschneiden

Schneiden Sie als erstes die dünnen Bambusstäbe mithilfe einer scharfen Gartenschere zu. Für einen Staudenhalter benötigen Sie insgesamt vier Bambusstäbe mit einer Länge von 60 Zentimetern und sechs Bambusstäbe mit einer Länge von 80 Zentimetern.

Bambusstäbe einkerben
Foto:Flora Press/Helga Noack
Stäbe einkerben
Bambusstäbe einkerben
Foto:Flora Press/Helga Noack
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Stäbe einkerben

Damit der Draht später besser hält und an den Stäben nicht abrutscht, werden die Stäbe an der Stelle, wo der Draht später sitzen soll, mit der Gartenschere leicht eingekerbt.

Bambusstäbe zu Rahmen binden
Foto:Flora Press/Helga Noack
Bambusstäbe zu Rahmen binden
Bambusstäbe zu Rahmen binden
Foto:Flora Press/Helga Noack
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Bambusstäbe zu Rahmen binden

Bilden Sie aus den vier Bambusstäben mit einer Länge von 60 Zentimetern einen Rahmen. Dazu werden die Enden über Kreuz gelegt und mit Bindedraht mehrfach umwickelt.

Bambusstäbe zu Kreuz binden
Foto:Flora Press/Helge Noack
Zwei Stäbe zu einem Kreuz binden
Bambusstäbe zu Kreuz binden
Foto:Flora Press/Helge Noack
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Zwei Stäbe zu einem Kreuz binden

Nehmen Sie anschließend zwei Bambusstäbe mit 80 Zentimetern Länge: Diese werden nun genau in der Mitte über Kreuz gelegt und mit Draht fest fixiert.

Staudenhalter zusammenbinden
Foto:Flora Press/Helge Noack
Bambuskreuz am Rahmen fixieren
Staudenhalter zusammenbinden
Foto:Flora Press/Helge Noack
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Bambuskreuz am Rahmen fixieren

Das vorbereitete Bambuskreuz wird mittig auf den Rahmen gelegt und mit Draht fest verbunden.

Staudenhalter fertigstellen
Foto:Flora Press/Helga Noack
Übrige Bambusstäbe befestigen
Staudenhalter fertigstellen
Foto:Flora Press/Helga Noack
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Übrige Bambusstäbe befestigen

Damit man die Staudenstütze im Beet aufstellen kann, werden zum Schluss noch die vier Kreuzenden mit je einem 80 Zentimeter langen Stab senkrecht mit Draht befestigt. Fertig ist der Staudenhalter!

Welche Pflanzen benötigen einen Staudenhalter?

Staudenhalter sind vor allem für hochwachsende Arten und Sorten zu empfehlen. Bilden sie auch noch schwere Blütenstände aus, können sie bei Wind und Regen leicht abknicken. Dabei können die Stützen nicht nur für Stauden, sondern auch für einige Sommerblumen sinnvoll sein. Besonders bewährt haben sich Staudenhalter für folgende Pflanzen:

Wann sollte man eine Staudenstütze aufstellen?

Wichtig bei den Staudenhaltern ist, dass sie rechtzeitig aufgestellt werden. Warten Sie nicht, bis die Pflanzen ihre volle Höhe erreicht haben, sondern setzen Sie die Stützen schon frühzeitig während des Wachstums ein. Bei einer späteren Befestigung ist die Gefahr sonst groß, dass Triebe abknicken. Im Jahresverlauf ist das Aufstellen für viele Stauden spätestens vor Beginn der Blütezeit ratsam – diese liegt meist im Sommer. Bei Staudenpfingstrosen beginnt sie beispielsweise schon ab Mai, beim Rittersporn und den Bartnelken im Juni, bei Glattblatt-Astern ab August. Die Staudenstützen sollten daher am besten schon im Frühjahr ins Staudenbeet oder ins Blumenbeet gesteckt werden.

Weitere Tipps zum Aufstellen von Pflanzenstützen

Grundsätzlich sollte man etwas vorsichtig sein, wenn man lange dünne Bambusstäbe als Pflanzenstützen ins Beet steckt. Denn es besteht die Gefahr einer Augenverletzung, wenn man sich bei Pflegearbeiten oder beim Rückschnitt der Pflanzen weit herunterbeugt. Vorsichtshalber lassen sich dünne Stäbe mit gut sichtbaren Aufsätzen, wie zum Beispiel Dekokugeln, Weinkorken oder Gehäusen von Weinbergschnecken, versehen.

Wer einen Staudenhalter nicht selber bauen möchte, kann alternativ auch auf fertige Konstruktionen aus Metall oder Kunststoff zurückgreifen. Im Handel gibt es häufig halbkreisförmige Pflanzenhalter aus stabilem, ummanteltem Draht.

Egal, ob selbst gebaut oder gekauft: Achten Sie bei den Staudenstützen auf eine ausreichende Größe. Sind sie einmal eingewachsen, lassen sie sich nur schwer wieder entfernen. Als Faustregel gilt: Die Staudenhalter werden etwa 10 bis 15 Zentimeter tief in die Erde gesteckt und sollten rund zwei Drittel der Pflanzen stützen.

Wenn Sie die Pflanzen zusätzlich mit Schnüren befestigen, achten Sie unbedingt darauf, dass die Stiele nicht eingeschnürt werden. Vermeiden Sie auch ein zu dichtes Zusammenbinden der Pflanzen – staut sich Feuchtigkeit zwischen den Blättern, können schnell Pflanzenkrankheiten entstehen.

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