Pflanzen

Stechginster

Ulex europaeus

Ein bisschen furchteinflößend wirkt der Stechginster schon, aber im Sommer bezaubert er mit der lang anhaltenden Blüte seiner gelben Schmetterlingsblüten.

Wuchstyp
  • Strauch
Wuchshöhe
von 100 cm bis 200 cm
Wuchseigenschaften
  • bizarr
  • dicht
  • Dornen oder Stacheln
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis Juli
Blütenform
  • Einzelblüte
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • dreizählig
  • nadelförmig
Fruchtfarbe
  • braun
Fruchtform
  • Hülse
Fruchteigenschaften
  • giftig
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis frisch
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • malerischer Wuchs
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • giftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 7
Verwendung
  • Einzelstellung
  • freiwachsende Hecken
Gartenstil
  • Heidegarten
  • Naturgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Der Stechginster (Ulex europaeus) ist ursprünglich in den atlantischen Regionen Europas beheimatet. Inzwischen kommt der ausbreitungsfreudige Strauch in nahezu allen wintermilden Klimaten weltweit vor. Die dornige Art hat sich den zweifelhaften Ruf erobert, eine der 100 weltweit schlimmsten invasiven Arten zu sein. In Deutschland erstreckt sich das Vorkommen des Stechginsters vor allem in der westlichen Hälfte der norddeutschen Tiefebene. Im schweizerischen Tessin gilt er als eingebürgert. Die zur Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehörende Art ist sehr giftig. Vor allem die Hülsenfrüchte und Zweige enthalten giftige Stoffe, die allerdings auch medizinisch genutzt werden. Früher wurden die gelben Blüten zum Färben von Textilien verwendet.

Wuchs

Der laubabwerfende Stechginster besitzt einen sparrigen und dichten Wuchs und wird etwa einen, seltener auch zwei Meter hoch. In Regionen mit ausgeprägten Wintern bleibt sein Wuchs niedriger, da er bei starken Frösten oberirdisch komplett zurückfriert. Seine kantigen, grünen Triebe sind dicht mit kräftigen, spitzen Dornen besetzt. Ulex europaeus verankert sich mit einer tiefreichenden Pfahlwurzel sicher im Boden. Wie für Hülsenfrüchtler üblich, leben die Wurzeln in Symbiose mit Knöllchenbakterien und binden mit deren Hilfe Luftstickstoff, der sich im Wurzelraum anreichert. Die Zweige enthalten einen hohen Anteil entzündlicher Öle, die sich an sehr heißen Sommertagen selbst in Brand stecken können.

Blätter

Die wechselständigen, dreizähligen Laubblätter des Stechginsters sind meist zu feinen Nadeln aufgerollt. An den Zweigenden sind die Blätter oft zu mehrteiligen Dornen umgewandelt, die den Stechginster furchteinflößend wirken lassen und tatsächlich auch empfindlich stechen können.

Blüten

Meist ab Ende Mai bis Mitte Juli schmückt sich der Stechginster mit gelben Schmetterlingsblüten, die vor allem von Bienen und Hummeln bestäubt werden. In atlantisch-milden Regionen zeigt sich im Herbst oftmals eine Nachblüte.

Früchte

Die Früchte des Stechginsters sind kleine, schwarzbraune behaarte Hülsen, die anderthalb bis zwei Zentimeter lang werden und jeweils zwei Samen enthalten.

Standort

Der lichthungrige Stechginster benötigt einen sonnigen Standort. In Gegenden mit tiefen Frösten friert er häufig bodentief zurück, treibt aber im kommenden Frühjahr wieder willig aus.

Stechginster mag sonnige Standorte

An sonnigen Plätzen fühlt sich der Stechginster besonders wohl

Boden

An seinem Naturstandort bevorzugt Ulex europaeus leichte Mineralböden, kommt im Garten jedoch auch gut mit lehmigen Böden klar. Auf zu hohen Kalkgehalt reagiert der Stechginster häufig mit Chlorosen.

Pflanzung

Es empfiehlt sich eine Frühjahrspflanzung, damit der Stechginster bis zum Winter gut anwurzeln kann. Tragen Sie beim Einpflanzen dicke Handschuhe mit langen Stulpen, um sich vor den pieksigen Dornen des Stechginsters zu schützen.

Pflege

Auf leichten Böden sollte man den Stechginster in längeren Trockenphasen durchdringend gießen. Ansonsten ist der Strauch recht robuster Natur und erfordert keine besonderen Pflegemaßnahmen.

Schnitt

Um dem strukturlosen Wuchsbild des Stechginsters mehr Kontur zu geben, empfiehlt sich ein gelegentlicher Rückschnitt im Frühjahr. Auch zurückgefrorene Triebe sollte man dann entfernen. Tragen Sie auch bei Schnittarbeiten unbedingt Schutzhandschuhe!

Verwendung

Die raue Natur des Stechginsters legt seine Verwendung in naturhaften, weiträumigen Steppenpflanzungen oder Heidegärten nahe, wo er gut mit Knospenheide und Besenginster harmoniert. Pflanzen Sie Ulex europaeus am besten als Solitär oder in lockeren Gruppen. Wegen seines wehrhaften Habitus kann man den Stechginster auch als natürliche Auslaufbegrenzung für Hühner oder andere Haustiere pflanzen.

Sorten

Eher selten findet man bei uns im Handel die beiden Züchtungen Ulex europaeus ‘Strictus’, eine Zwergform, die man auch als "Irischer Ginster" kennt und die gefüllt blühende ‘Flore Pleno’, die keine Früchte ausbildet und von der britischen RHS ausgezeichnet wurde.

Vermehrung

Ulex europaeus kann durch Aussaat oder vegetativ durch Wurzelsprosse vermehrt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Der Stechginster zeigt keinerlei Anfälligkeiten gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingen.

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