Pflanzen

Stinkende Nieswurz

Helleborus foetidus

Die Stinkende Nieswurz bezaubert früh im Jahr mit hübschen grüngelben Blüten, deren Nektar für Bienen eine beliebte Nahrungsquelle darstellt.

Wuchstyp
  • Staude
  • zweijährig oder kurzlebig
Wuchshöhe
von 40 cm bis 60 cm
Wuchsbreite
von 40 cm bis 60 cm
Wuchseigenschaften
  • ausladend
  • aufrecht
  • horstbildend
  • Selbstaussaat
Blütenfarbe
  • grün
Blütezeit (Monat)
  • Januar bis Mai
Blütenform
  • Glocken
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
  • Hochblätter
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • elliptisch
  • ganzrandig
  • gezähnt
  • schmal elliptisch
Blatteigenschaften
  • immergrün
Fruchtfarbe
  • grün
Fruchtform
  • Balgfrucht
Fruchteigenschaften
  • giftig
  • Selbstaussaat
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • kiesig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • trocken bis frisch
ph-Wert
  • alkalisch bis schwach alkalisch
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Blattschmuck
  • Nektar- oder Pollenpflanze
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • stark giftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Lebensbereiche
  • G1
  • G2
  • GR1
  • GR2
  • FR1
  • FR2
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Einzelstellung
  • Gruppenpflanzung
  • Unterpflanzung
  • Rabatten
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Naturgarten
  • Parkanlage
  • Waldgarten
  • Friedhof
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus), meist schlicht Nieswurz genannt, gehört wie die anderen 18 Arten der Gattung Helleborus zur großen Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Großbritannien über die Schweiz bis nach Spanien und Portugal im Süden. In ihrer Heimat wächst sie bevorzugt in Mischwäldern und an felsigen Hängen mit trockenen und kalkhaltigen Böden.

Wuchs

Bei der Stinkenden Nieswurz handelt es sich um eine zur Hälfte verholzende, kurzlebige Staude mit einem aufrechten Wuchs, die zwischen 40 und 60 Zentimeter hoch werden kann. Sie gehört zu den stammbildenden Helleborus-Arten und wird deshalb selten älter als drei bis vier Jahre. Helleborus foetidus ist wie ihre Geschwister in allen Pflanzenteilen giftig.

Blätter

Mit ihrem immergrünen, palmenähnlichen Laub ist die Stinkende Nieswurz auch im winterlichen Garten ein schöner Blickfang. Die dunkelgrünen, glänzenden Blätter können bis zu 25 Zentimeter lang werden und bestehen aus 11 bis 12 einzelnen elliptischen Segmenten, die pedat, also fußförmig, angeordnet sind. Die Blattränder können sowohl ganzrandig als auch leicht gezähnt ausfallen. Die Blätter können bisweilen unangenehm riechen, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt. Neben den normalen Blättern trägt Helleborus foetidus zudem auffällige Hochblätter an den Stammenden, die wie die Blüten von grüngelber Farbe sind.

Blüten

Stinkende Nieswurz

Die hübschen grüngelben Blüten der Stinkenden Nieswurz sind oft rot gerandet und erscheinen bereits im Januar

Schon früh im Jahr, etwa ab Januar, öffnet die Nieswurz ihre für eine Helleborus-Art eher außergewöhnlichen Blüten, die sie dann bis in den Mai hinein präsentiert. Während Christrosen und Lenzrosen in allen erdenklichen Farben zwischen Weiß und Violett blühen, sind die Blüten von Helleborus foetidus auffällig gelbgrün gefärbt. Jede Nieswurz kann bis zu hundert glockenförmige, maximal drei Zentimeter große Einzelblüten tragen, die an langen Blütenstielen über dem Laub stehen. Oft zieren die Blüten zudem feine rote Ränder. Im Gegensatz zu den Blättern, die unangenehm riechen können, verströmen die Blüten einen angenehmen, wenn auch nur sehr zarten Duft.

Früchte

Nach der Blüte und der erfolgreichen Bestäubung durch Bienen bildet die Stinkende Nieswurz Balgfrüchte aus, in denen sich die in zwei Reihen angeordneten, ovalen Samen befinden. Sind die Samen reif, fallen sie zu Boden und werden von Ameisen verbreitet.

Samenstände der Stinkenden Nieswurz

Die Helleborus-Arten bilden nach der Blüte auffällige Samenstände, die zur Vermehrung genutzt werden können

Standort

Die Stinkende Nieswurz bevorzugt einen Platz in sonniger bis halbschattiger Lage, kommt aber auch mit einem schattigeren Standort zurecht, sofern der Boden dort trocken genug ist. Optimal ist ein Pflanzplatz im lichten Gehölzschatten.

Boden

Der Boden sollte trocken bis frisch und gut durchlässig sein. Wie an ihren Naturstandorten kommt Helleborus foetidus auch im Garten mit magerem Boden zurecht, dessen pH-Wert im besten Falle alkalisch ist.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für Helleborus foetidus ist der Herbst. Die heimische Wildstaude kommt am besten zur Geltung, wenn man sie einzeln oder in kleinen Gruppen von maximal sieben Pflanzen setzt. Einmal gepflanzt sollten Sie die Stinkende Nieswurz nicht noch einmal umsetzen, darauf reagiert sie empfindlich.

Stinkende Nieswurz

Die hellgrünen Blüten und Hochblätter der Stinkenden Nieswurz bilden einen tollen Kontrast zum dunkelgrünen Laub

Pflege

Die Stinkende Nieswurz entwickelt sich am schönsten, wenn man sie ungestört wachsen lässt. Da sich die Staude an optimalen Standorten durch Selbstaussaat vermehrt, empfiehlt es sich, die Samenstände vor der Samenreife zu entfernen – es sei denn, es ist gewünscht, dass sich Helleborus foetidus durch Selbstaussaat im Garten ausbreiten soll.

Teilen

Ein regelmäßiges Teilen ist bei der Stinkenden Nieswurz nicht notwendig. Sie ist ohnehin kurzlebig und auch die Teilung würde ihre Lebenszeit nicht wesentlich verlängern. Dazu kommt, dass man die stammbildenden Helleborus-Arten generell kaum teilen kann, da sie in der Regel nur einen Basistrieb haben.

Verwendung

Mit ihren grüngelben Blüten ist Helleborus foetidus auf den ersten Blick längst nicht so auffällig wie ihre Geschwister, die Lenzrosen und Christrosen. Mit ihrer frühen Blütezeit und dem immergrünen Laub setzt sie aber im winterlichen Garten hübsche Akzente. Sie eignet sich sowohl für eine Pflanzung im sonnigen Staudenbeet als auch am Gehölzrand. Schöne Pflanzpartner sind andere früh blühende Stauden und Zwiebelblumen wie Winterlinge, Buschwindröschen oder Schneeglöckchen, für die die Stinkende Nieswurz einen ruhigen Hintergrund bildet.

Stinkende Nieswurz

An einem Platz im lichten Schatten von Gehölzen fühlt sich die Stinkende Nieswurz am wohlsten

Sorten

Neben der reinen Art sind von der Stinkenden Nieswurz auch einige Sorten im Handel erhältlich – leider aber oft nur bei ausländischen Gärtnereien, die sich auf Helleborus spezialisiert haben. Bei ‘Green Giant’ ist der Name Programm, sie wird mit einer Wuchshöhe von 1,3 Metern deutlich höher als die Art. ‘Piccadilly’ begeistert mit schwarzgrünem Laub, das einen hübschen Kontrast zu den grünlichen Blüten bildet. Goldgelbes Laub hingegen hat ‘Golden Bullion’, die leider aber als recht anfällig für die Schwarzfleckenkrankheit gilt.

Vermehrung

Helleborus foetidus lässt sich ausschließlich durch Aussaat vermehren. Hierfür werden die Samen zunächst getrocknet und anschließend in kleine Töpfchen ausgesät. Diese Art der Vermehrung ist aber nichts für Eilige: Es kann bis zu vier Jahre dauern, bis der Pflanzennachwuchs das erste Mal Blüten trägt. Wer so lange nicht warten möchte, kauft sich am besten eine in der Gärtnerei vorgezogene Jungpflanze. Das Gute ist, dass diese sich auf humusreichen, nicht zu trockenen Böden dann durch Selbstaussaat von ganz allein vermehrt.

Krankheiten und Schädlinge

Wie alle Helleborus-Arten ist auch Helleborus foetidus anfällig für die Schwarzfleckenkrankheit. Die Pilzerkrankung erkennt man an den braunen bis schwarzen Flecken, die sich ab dem Frühjahr auf dem Laub bilden.

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