Pflanzen

Strauchbirke

Betula humilis

Die Strauchbirke ist ein Winzling für feuchte oder saure, "besondere" Gartenstandorte. So pflanzen und pflegen Sie Betula humilis richtig.

Wuchstyp
  • Laubgehölz
  • Strauch
  • Kleinstrauch
Wuchshöhe
von 50 cm bis 200 cm
Wuchsbreite
von 50 cm bis 200 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • buschig
Blütenfarbe
  • grün
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • April bis Mai
Blütenform
  • Kätzchen
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • eiförmig bis rund
  • gesägt
  • rundlich bis eiförmig
Blatteigenschaften
  • Herbstfärbung
Fruchtfarbe
  • grün
Fruchtform
  • Nussfrucht
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • neutral bis sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Nektar- oder Pollenpflanze
  • heimische Wildpflanze
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 4
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Landschaftsgehölz
  • Pflanzgefäße
  • Teichbepflanzung
Gartenstil
  • Dachgarten
  • Heidegarten
  • Naturgarten
  • Topfgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Strauchbirke (Betula humilis), die auch "Niedrige Birke" genannt wird, ist von Mitteleuropa bis Nordasien verbreitet. Sie ist ein Relikt der Eiszeiten. In Deutschland befindet sie sich an ihrer westlichen Grenze, im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis in die Mongolei und Ostsibirien. In der freien Natur ist sie durch Entwässerung, Torfabbau und Nährstoffanreicherung vom Aussterben bedroht, man findet sie beispielsweise noch im Alpenvorland, wo sich im Eiszeitalter eine Tundra befand, oder in der norddeutschen Tiefebene in Mooren, Erlenbrüchen oder vernässten Moorwiesen, die noch letzte "Kälteinseln" sind. Sie ist eine Charakterart der Birken-Kriechweiden-Gesellschaft.

Wuchs

Betula humilis ist ein sommergrüner, strauchförmiger Winzling unter den Birken: Größer als zwei Meter wird sie nicht, meist bleibt sie deutlich kleiner. Dementsprechend langsam entwickelt sie sich auch mit etwa fünf Zentimetern Zuwachs pro Jahr. Die straff aufrechten Äste der Strauchbirke leuchten in einem warmen Rotbraun, später nehmen sie eine silbergraue Färbung an. Vor allem junge Triebe sind etwas behaart und mit zahlreichen Drüsen besetzt.

Blätter

Klein, rundlich bis eiförmig, frischgrün: So sieht das Laub der Strauchbirke aus, die Oberfläche fasst sich wie gewachst an. Ansonsten zeigen sich die Blätter sehr variabel: Der Rand ist ungleichmäßig einfach bis doppelt gesägt. Die Enden sind mal stumpf, mal zugespitzt ausgebildet. Die Blattachseln auf der Unterseite sind teilweise kahl, teils mit Haaren besetzt. Im Herbst verfärben sich die bis vier Zentimeter langen und etwa halb so breiten, an einem kurzen Stiel sitzenden Blätter zu einem warmen Gelbton.

Blüten

Grüngelbe, kurzstielige Kätzchen erscheinen zwischen Anfang April und Mitte Mai, sie sind als Bienenweide außerordentlich begehrt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Insektenarten an Strauchbirken, die auf Blätter oder Pollen für ihren Lebenszyklus angewiesen sind. Dabei handelt es sich oft um Arten, die vom Aussterben bedroht sind. Die weiblichen, etwa anderthalb Zentimeter langen Kätzchen stehen ährenartig in den Blattachseln, die aufrechten männlichen Kätzchen sind etwas schlanker, eirund und im Gegensatz zu den weiblichen Kätzchen ohne Blütenhüllblätter ausgebildet. Die proteinhaltigen Pollen dienen vor allem Birk- und Haselhühnern als wertvolle Nahrungsquelle bei der Aufzucht ihrer Jungen.

Früchte

Aus den Blüten entwickeln sich nussförmige Früchte, die nur einen Samen enthalten.

Standort

Helle und sonnige Plätze mag die Strauchbirke am liebsten. Betula humilis ist extrem frosthart.

Boden

Die Strauchbirke hat sich auf Moorstandorte mit hohem Torf- und geringem Nährstoffgehalt "spezialisiert", sie gedeiht aber auch in "normalen" Gartenböden, die gern feucht sein dürfen. Von frisch bis feucht wird alles akzeptiert. Der pH-Wert hat eine breite Amplitude, die vom stark sauren Bereich bis neutral reicht. Betula humilis meidet Kalk!

Pflanzung

Das Pflanzloch sollte so breit und tief sein, dass der Wurzelballen gut Platz findet. Ausgiebiges Wässern sorgt für guten Bodenschluss. Vorzuziehen ist eine Herbstpflanzung, da die Birken sehr früh austreiben und deshalb viel Energie in Blüten und Blätter stecken. Für eine Etablierung am Standort über die Wurzel bleibt dann wenig Zeit.

Pflege

Pflegemaßnahmen sind nach dem Anwachsen nicht mehr notwendig. Bei eher trockenen Standorten hält eine Mulchschicht das Wasser im Boden und schützt die eher flach streichenden Wurzeln vor Austrocknung.

Schnitt

Vor allem ältere Strauchbirken nehmen einen Schnitt ausgesprochen übel. Eventuell stellen sie insgesamt das Wachstum ein. Immer ist ein Schnitt von Spätsommer bis Herbst dem im Frühjahr vorzuziehen, da es sonst zu starken Blutungen des sogenannten "Birkensafts" kommt.

Verwendung

Die Strauchbirke ist etwas für Spezialstandorte: Sie passt gut in den Hintergrund von Heidebeeten. Hübsch sieht sie auch als Kulisse eines Moorbeets oder eines Gartenteichs aus. Im Kübel kann man sie wegen ihrer extremen Frosthärte auch auf Dachgärten, beispielsweise unterpflanzt mit Zwiebelblumen, kultivieren.

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Vermehrung

Die Strauchbirke wird üblicherweise durch Aussaat vermehrt, wobei sie nur auf Mineral- oder Torfböden zuverlässig keimt.

Krankheiten und Schädlinge

Wo die Standortbedingungen passen, zeigt sich die Strauchbirke robust gegenüber Pflanzenkrankheiten. Wo sie beispielsweise zu trocken steht, kann es zu einem Befall durch alle Arten von Läusen kommen. In der Natur knabbern vor allem Rehe gern an den zarten Trieben.

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