Sumpfdotterblume
Caltha palustris
Mit ihren goldgelben Blüten ist die früh blühende Sumpfdotterblume eine wertvolle Wildstaude für den Gartenteich oder Bachlauf. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Wasserpflanze
- Wuchshöhe
- von 20 cm bis 50 cm
- Wuchsbreite
- von 20 cm bis 50 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- März bis Mai
- Blütenform
-
- 5-zählig
- einfach
- Schalenblüten
- verzweigt
- Blüteneigenschaften
-
- ungefüllt
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gezähnt
- herzförmig
- nierenförmig
- Fruchtfarbe
-
- grün
- Fruchtform
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- Balgfrucht
- Fruchteigenschaften
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- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- feucht bis Wasser
- ph-Wert
-
- schwach sauer bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Lebensbereiche
-
- GR2
- GR3
- FR2
- FR3
- WR4
- Verwendung
-
- Gruppenpflanzung
- Teichbepflanzung
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Wassergarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) kann man in der Natur in feuchten Wiesen und Gräben entdecken. Allerdings ist sie vielerorts in ihrem Bestand gefährdet, da immer mehr Senken und Mulden planiert werden und damit die natürlichen Standorte der einheimischen Pflanze verschwinden. In einigen nördlichen Bundesländern steht sie inzwischen sogar auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Außer in Europa ist sie auf der gesamten Nordhalbkugel bis nach Asien sowie in Nordamerika natürlich verbreitet. Die Sumpfdotterblume gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und die Gattung Caltha umfasst neben ihr noch neun weitere Arten.
Wuchs
Die Sumpfdotterblume ist eine Staude, die je nach Standort 20 bis 50 Zentimeter hoch werden kann. Aus einem kräftigen Wurzelstock, dem Rhizom, treiben bogig aufstrebende Stängel sowie grundständige Blätter aus. Die Stängel sind innen hohl und außen kahl und verzweigen sich im oberen Bereich etwas.
Blätter
Mit ihrem glänzenden Dunkelgrün sind die Blätter der Sumpfdotterblume eine hübsche Untermalung der gelben Blüten. Die Blätter treiben an langen Stielen direkt aus dem Wurzelstock, die weiter oben an den Blütenstielen sitzenden Blätter sind hingegen nur kurz gestielt. Sie sind herz- bis nierenförmig mit einem Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern und besitzen einen leicht gezähnten Blattrand.
Blüten

Das leuchtende Gelb der Blüten zieht magisch Insekten an, für die der Nektar im Frühling eine willkommene Nahrungsquelle darstellt
Das leuchtende Gelb der Blüten gab der Sumpfdotterblume ihren Namen. Sie besitzen den für Hahnenfußgewächse typischen radiärsymmetrischen Aufbau: Ihre 5 Blütenblätter sind in Schalenform angeordnet, in deren Zentrum unzählige gelbe Staubgefäße sitzen. Die ersten Blüten öffnen sich bereits im März und sind damit eine enorm wichtige Nektarquelle für Insekten. Meist dauert die Blütezeit bis Mai, manchmal kommt es im Spätsommer nochmals zu einer schwächeren Zweitblüte. Früher nutzte man die Blütenknospen der Sumpfdotterblume als Kapernersatz und legte sie in Essig ein. Heute weiß man um ihre leichte Giftigkeit und sollte auf diese Verwendungsmöglichkeit verzichten.
Früchte
Die Früchte der Sumpfdotterblume sind typische Balgfrüchte, die im Fruchtstand sternförmig angeordnet sind. Reife Balgfrüchte reißen an der Bauchnaht auf und geben ihre zweireihig angeordneten Samen frei. Bei der Verbreitung der Samen zeigt sich, wie perfekt die Sumpfdotterblume an ihr Leben am feuchten Standort angepasst ist: Aufprallende Regentropfen schwemmen die Samen aus den Balgfrüchten. Und da die Samen mit lufthaltigen Hohlräumen ausgestattet sind, werden sie auf der Wasseroberfläche schwimmend entlang der Uferzone des Gewässers verbreitet.
Standort
Der ideale Standort für die Sumpfdotterblume ist die nährstoffreiche Sumpfzone von Gewässern. Ständige Wassertiefen bis zehn Zentimeter verträgt sie problemlos. Sie mag sonnige bis halbschattige Plätze.

Die Sumpfdotterblume kann auch in bis zu zehn Zentimeter tiefem Wasser stehen
Boden
Auf nährstoffreichem, schwerem und dauerfeuchtem Lehmboden gedeiht die Sumpfdotterblume am besten. Zeitweiliges Trockenfallen wird toleriert, ebenso verträgt es die Staude ständig einige Zentimeter hoch im Wasser zu stehen.
Pflanzung
Beim Einsetzen der Sumpfdotterblume sollte man darauf achten, dass die jungen Pflanzen nicht vollständig von Wasser bedeckt sind, da sie sonst nur sehr schwer anwachsen. Jungpflanzen bitte nur in der Gärtnerei erwerben und nicht vom Naturstandort entnehmen!
Pflege
Falls die Sumpfdotterblume von starkwüchsigen Nachbarpflanzen bedrängt wird, muss man ihr Freiraum verschaffen, indem man die konkurrenzstarken Begleiter eindämmt. Beim Säubern des Teichrands im Frühjahr sollte man aufpassen, dass man die bereits angelegten Blütenknospen der zeitigen Blüher nicht verletzt.
Teilen
Die Sumpfdotterblume kann, muss aber nicht regelmäßig geteilt werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist nach der Blüte. Man gräbt den Wurzelstock aus und teilt ihn mit den Händen oder einem Messer in etwa handballengroße Stücke. Wichtig ist, dass jedes Teilstück mindestens drei Triebe und kräftige Wurzeln besitzt. Anschließend pflanzt man die Teilstücke sofort wieder ein.
Verwendung

Entlang eines Bachlaufs oder am Teichrand ist die Sumpfdotterblume im Frühjahr ein hübscher Blickfang
Dank ihrer frühen Blütezeit ist die Sumpfdotterblume eine wertvolle Staude für den ständig feuchten bis nassen Bach- und Teichrand. Am besten setzt man sie in kleinen Gruppen von mindestens drei Pflanzen ein. Attraktive Begleiter sind blau blühende Sumpfvergissmeinnicht, Rosenprimel und Bachnelkenwurz. Auch die Goldkeule ist eine schöne Nachbarin. Sumpfdotterblumen gelten als schwach giftig bis giftig und sollten auf keinen Fall verzehrt werden. Auch vom Genuss der Blütenknospen als "falsche Kapern" ist abzuraten. Nach dem direkten Hautkontakt beim Einpflanzen empfiehlt es sich, sich gründlich die Hände zu waschen beziehungsweise vorsorglich Handschuhe zu tragen.
Sorten
Als weiß blühende Sorte der Sumpfdotterblume ist ‘Alba’ im Handel. Dabei handelt es sich um die natürliche Varietät Caltha palustris var. alba, die ursprünglich im Himalaya beheimatet ist. Sie besitzt einen etwas gedrungeneren Wuchs und blüht noch ein bisschen zeitiger als die eigentliche Art. Beliebt ist auch die Sorte ‘Multiplex’, die gelbe, pomponartig gefüllte Blüten bildet. Nach einem Rückschnitt der Blütenstiele blüht diese schöne Sorte im Spätsommer nach.

Caltha palustris var. alba hat die gleichen Eigenschaften wie die Art, blüht aber im Gegensatz zu ihr weiß
Vermehrung
Die Sumpfdotterblume lässt sich durch Aussaat und Teilung vermehren. An einem ihr zusagenden Standort sät sie sich gerne selbst aus. Ansonsten muss man bei dieser Vermehrungsmethode beachten, dass sie zu den Kaltkeimern gehört und deshalb im Spätherbst ausgesät werden muss. Sicherer ist die Vermehrung durch Teilung ihres Wurzelstocks nach der Blüte beziehungsweise im Herbst.
Krankheiten und Schädlinge
Sumpfdotterblumen gelten als sind besonders widerstandsfähig und unempfindlich. Pilzerkrankungen wie Mehltau oder Rost treten eigentlich nur an ungünstigen, zu trockenen Standorten auf. In diesem Fall sollte man alle befallenen Blätter entfernen und die Pflanze ausgraben und umsetzen.