Pflanzen

Tamarindenbaum

Tamarindus indica

Tamarinde ist als Aromastoff in vielen Speisen omnipräsent – doch wie sieht die Tropenpflanze aus? Wir stellen den Tamarindenbaum näher vor.

Wuchstyp
  • Baum
Wuchshöhe
von 400 cm bis 500 cm
Wuchseigenschaften
  • ausladend
  • aufrecht
  • locker
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • Juli bis August
Blütenform
  • Einzelblüte
  • endständig
  • Trauben
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • oval
  • paarig gefiedert
Fruchtfarbe
  • braun
Fruchtform
  • Hülse
Fruchteigenschaften
  • essbar
Licht
  • sonnig
  • halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch
ph-Wert
  • neutral
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Blattschmuck
  • malerischer Wuchs
Winterhärte
  • frostempfindlich
Klimazonen nach USDA
  • 10
Verwendung
  • Innenraumbegrünung
  • Pflanzgefäße
  • Wintergarten
  • Warmhaus
Gartenstil
  • Topfgarten

Herkunft

Der zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehörende Tamarindenbaum (Tamarindus indica) stammt aus afrikanischen Trockenwäldern und Savannen. Seit vielen Jahrhunderten wird er wegen seiner Früchte in subtropischen und tropischen Gebieten überall auf der Welt, vor allem aber in Indien, angebaut. Der Tamarindenbaum ist eng mit dem Johannisbrotbaum (Ceratonia siliqua) verwandt. Mit seinen hübschen Blüten, dem Fiederlaub und den exotischen Schoten bringt er die Tropen in den Wintergarten und im Sommer auf den Balkon.

Kommerziell verarbeitet wird beim Tamarindenbaum vor allem das Fruchtmark. Man kann es frisch genießen, getrocknet oder als Sirup verwendet man es als Gewürz für Suppen, Desserts oder Fleischgerichte. Alle Bestandteile werden in der Volksmedizin zur Behandlung von Hautkrankheiten oder zur Fiebersenkung eingesetzt. Übrigens: Das arabische Wort "Tamarinde" bedeutet übersetzt "Indische Dattel".

Wuchs

Tamarindus indica wächst ganz gemächlich zu einem 30 Meter hohen Baum heran. Der Tamarindenbaum hat eine ausladende Krone und bildet einen dicken, relativ kurzen, oft verzwieselten Stamm aus. Die unteren Äste sind oft leicht nach unten gebogen. Die graubraune Rinde ist leicht rissig. Das harte, braun gefärbte Kernholz verwendet man gern für Möbel. Als Kübelpflanze bleibt der Tamarindenbaum sehr viel kleiner. Rundum attraktiv sieht er mit seinen gefiederten Blättern und seinen hübschen Blüten im Wintergarten oder im Sommer auf Balkon und Terrasse aus. Das Laub spendet einen angenehmen lichten Schatten.

Blätter

An Silberakazien (Acacia dealbata) oder Robinie (Robinia pseudoacacia) erinnern die Blätter von Tamarindus indica. Bis zu 40 Fiederblättchen sind paarig zu einem Blatt zusammengefasst. Dieses sitzt wechselständig und kurz gestielt am Trieb. Jedes Fiederblatt ist oval geformt, an beiden Enden abgerundet und oberseits grün gefärbt. Manchmal ist ein leichter Blauschimmer zu erkennen. Die Unterseite ist etwas heller. Vor allem junge Blätter sind leicht behaart. Die jungen Exemplare werden in ihren Herkunftsländern gern als Gemüse verzehrt.

Blüten

In bis zu 15 Zentimeter langen endständigen Trauben hängen die duftenden Blüten in den Blattachseln oder an Kurztrieben. Jede Einzelblüte vom Tamarindenbaum ist kurz gestielt und aus vier cremefarbenen bis hellgelben Kelchblättern, die unterseits rötlich schimmern, zusammengesetzt. Von den fünf unterseits zart rötlichen Kronblättern sind drei relativ groß. Sie breiten sich waagerecht zur Seite aus, ihr Rand ist leicht wellig. Deutlich sind Adern auf der Oberfläche der eiförmigen Petalen zu erkennen. Die beiden anderen Kronblätter sind sehr viel kleiner und wie ein Stichel geformt.

Früchte

Fruchtmark vom Tamarindenbaum (Tamarindus indica)

Das Fruchtmark vom Tamarindenbaum (Tamarindus indica) kann man frisch oder getrocknet genießen

Aus den Blüten entwickeln sich – nach der Bestäubung durch Insekten – fast 20 Zentimeter lange Hülsen, die flach und in sich gekrümmt sind. Deutlich sind die durch Abschnürungen voneinander getrennten Samen zu erkennen. Reife Fruchtschalen sind zimtbraun gefärbt und besitzen eine samtige Oberfläche, sie sind spröde wie Holz. Unter der Schale verbirgt sich klebriges Fruchtmark, das erst weiß und weich, später zäh und dunkelbraun aussieht. Wenn es austrocknet, löst es sich von der Schale. Die Samen selbst sehen aus wie kleine Bohnen: Sie sind von einer dünnen Haut umgeben, die zur Reifezeit schwarzbraun glänzt.

Verzehrt wird das leicht säuerliche und aromatische Mark der Tamarinden-Frucht. Es ist reich an Vitaminen und schmeckt reif aufgrund des hohen Zuckergehalts süßlich. Die sehr nährstoffreichen Samen verzehrt man geröstet. Gemahlen sind sie Bestandteil von Gebäck.

Standort

Als Kind der Tropen mag es der Tamarindenbaum gerne warm, aber nicht heiß. Am besten bekommt ihm ein sonniger bis halbschattiger Platz im Wintergarten, im Sommer steht er auch gerne auf Balkon oder Terrasse. Ganzjährig sind Temperaturen über 20 Grad Celsius gefragt.

Substrat

Hochwertige Kübelpflanzenerde mit vielen grobkörnigen Komponenten, die eine gute Drainage bieten, ist am besten für Tamarindus indica geeignet.

Gießen

Das richtige Mittelmaß ist beim Gießen gefragt: nicht zu viel und nicht zu wenig. Staunässe sollte man vermeiden.

Düngen

Alle 14 Tage düngt man den Tamarindenbaum von April bis September mit dem Gießwasser, alternativ mit einem Düngestäbchen.

Umtopfen

Ein tiefes Gefäß ist Pflicht, damit Tamarindus indica die typische Pfahlwurzel ausbilden kann. Ein vollkommen durchwurzelter Wurzelballen zeigt an, dass die Zeit fürs Umtopfen gekommen ist.

Schneiden

Ein Schnitt erübrigt sich meist. Wenn nötig, sollte man zu Beginn der Vegetationszeit eingreifen.

Überwinterung

Unter 20 Grad Celsius sollte das Thermometer nicht sinken, spätestens bei fünf Grad Celsius sollte das Einwintern erfolgen. Jungpflanzen sind empfindlicher als ältere Exemplare. Hell sollte der Tamarindenbaum stehen, sonst wirft er sein Laub ab.

Tamarindenbaum

Wie an seinem Naturstandort benötigt der Tamarindenbaum auch bei uns viel Licht und Wärme zum Gedeihen

Vermehrung

Um Samen zu gewinnen, muss man das Fruchtfleisch entfernen. Eine einfache Lösung: Man lutscht es einfach ab. Vor der Aussaat in Anzuchterde weicht man die Samen etwa einen Tag in lauwarmem Wasser ein. Den Samen bedeckt man nur leicht mit Erde, die man vorsichtig andrückt und angießt. Warm sollte das Pflanzgefäß stehen. Sobald sich Keimblätter zeigen (darauf muss man oft acht Wochen warten), braucht die Tamarinde einen hellen Platz. Ein durchsichtiger Kunststoffdeckel hält die Luftfeuchtigkeit hoch. Gedüngt wird erst nach etwa acht Wochen, vorher versorgt sich die Jungpflanze aus den Reservestoffen im Samen.

Krankheiten und Schädlinge

Blattläuse saugen gern an den jungen Trieben vom Tamarindenbaum, Spinnmilben stellen sich an zu heißen Plätzen ein.

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