Tauben-Skabiose
Scabiosa columbaria
Die hübsche Wildstaude hat zwar gewisse Ansprüche an den Standort, belohnt deren Erfüllung jedoch mit einer monatelangen Blüte. Hier kommen unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege der Tauben-Skabiose.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 70 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- rosettenbildend
- Blütenfarbe
-
- violett
- blau
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis Oktober
- Blütenform
-
- Köpfchen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gefiedert
- oval
- Blatteigenschaften
-
- Rosette
- Fruchteigenschaften
-
- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis frisch
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Lebensbereiche
-
- FR1
- FR2
- ST1
- ST2
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Blumenwiesen
- Pflanzgefäße
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Blumengarten
- Naturgarten
- Steingarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Tauben-Skabiose aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) ist eine bei uns heimische Wildstaude. Auch im übrigen Europa ist die Pflanze mit der langen Blütezeit, bis auf die Atlantikregionen und den Norden Skandinaviens, in der freien Natur in verschiedenen Unterarten anzutreffen. Der botanische Name, Scabiosa columbaria, bezieht sich wohl auf die taubenblauen Blüten (columba = Taube) der reinen Art. An den Wildstandorten besiedelt die Staude vor allem warme, mäßig trockene und magere Kalklehmböden. Da diese immer seltener werden, ist auch der Bestand der Tauben-Skabiose in manchen Regionen stark zurückgegangen.
Wuchs
Die winterharte Staude schiebt im Frühling aus den tief reichenden, unterirdischen Wurzelsprossen 30 bis 70 Zentimeter hohe Triebe aus dem Boden. Diese bilden aufgrund ihrer üppigen Verzweigung eine buschige Halbrosette. Zum Herbst hin sterben die oberirdischen Pflanzenteile von Scabiosa columbaria ab.
Blätter
Die sommergrünen Blätter der Tauben-Skabiose sitzen gegenständig an den Stängeln. Nur die Ränder und die Adern sind behaart. Die grundständigen Blätter der Pflanze sind oval geformt und besitzen einen gekerbten Rand. Das weiter oben sitzende Laub ist filigraner und ein- bis zweifach gefiedert.
Blüten
Die blauvioletten Blüten der Wildart öffnen sich von Ende Juni bis in den Oktober. Sie sind körbchenartig, mit vielen kleinen, helleren Innenblüten und größeren Blütenblättern am Rand. Als Insektenweide sind die Blüten der Skabiose nicht nur beliebt, sondern durch ihre lange Präsenz auch sehr wertvoll. Verschiedene Wildbienen, Schmetterlinge – vor allem die gefleckten Widderchen – und Insekten lieben Scabiosa columbaria und umschwirren ihre Blüten zur Blütezeit rege.

Schmetterlinge und Bienen "fliegen" auf die Blüten der Tauben-Skabiose
Früchte
Die kugeligen Fruchtstände der Tauben-Skabiose sind sehr dekorativ und werden gerne von heimischen Vogelarten verspeist. Wenn Samen übrigen bleiben und der Standort stimmt, breitet sich die Pflanze gerne durch Selbstaussaat im Garten aus.
Standort
Volle Sonne und viel Wärme sind für Skabiosen unerlässlich.
Boden
Der Boden kann (sommer-)trocken bis frisch sein, jedoch nicht nass. Wichtig ist ein durchlässiger, kalkhaltiger und vor allem magerer Untergrund. Von nährstoffreichen Standorten im Garten wird die Tauben-Skabiose schnell wieder verschwinden.
Tauben-Skabiose pflanzen
Die Stauden können von Frühjahr bis Herbst mit einem Abstand von etwa 30 Zentimetern gepflanzt werden.

Tauben-Skabiosen können Sie die ganze Gartensaison über in den Garten pflanzen
Pflege
Am richtigen Standort brauchen die Pflanzen keine Pflege. Sommerliche Trockenphasen überstehen sie, auch dank ihrer bis anderthalb Meter tief reichenden Pfahlwurzel, gut. Auch Düngen ist nicht nötig. Wer eine noch reichere Blüte möchte, knipst regelmäßig Verblühtes ab. Damit bilden die Skabiosen aber auch keine Früchte und Samen.
Teilen
Die Tauben-Skabiose kann, muss aber nicht im Frühjahr geteilt werden.
Winterschutz
Am richtigen Standort sind die Pflanzen vollkommen winterhart.
Verwendung im Garten
Scabiosa columbaria passt in wiesenartige Grünflächen und Beete, an Mauerkronen und in Steingärten. Wer sie in Gefäßen halten will, muss vor allem ihren Wurzeln viel Raum nach unten geben. Sie wollen Bienen und Schmetterlingen in Ihrem Garten etwas Gutes tun? Dann darf eine Scabiosa nicht fehlen! Andere Stauden, die mit der Tauben-Skabiose harmonieren, sind zum Beispiel Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium), Spornblume (Centranthus ruber), Mannstreu (Eryngium), Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare), Dornige Hauhechel (Ononis spinosa), Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) oder Steppen-Salbei (Salvia nemorosa). Auch zierliche Gräser wie das Wimper-Perlgras (Melica ciliata) oder Zittergras (Briza media) passen dazu.
Des Weiteren ist Scabiosa columbaria eine alte Heilpflanze, deren Wurzeln und Blätter innerlich bei Atemwegsbeschwerden helfen und den Stoffwechsel anregen. Umschläge aus den Pflanzenteilen wurden früher bei Krätze und anderen, durch Parasiten verursachten Hautkrankheiten eingesetzt, worauf die ebenfalls verwendete Bezeichnung Grindkraut hindeutet. Die jungen Blätter der Tauben-Skabiose gelten zudem als delikate Zutat für Salate.

‘Pink Mist’ ist eine rosablühende Sorte der Tauben-Skabiose
Sorten
Es gibt mehrere Sorten von Scabiosa columbaria, die insgesamt kompakter wachsen als die reine Art. ‘Butterfly Blue’ und ‘Nana’ öffnen zartblaue Blüten von Mai bis Oktober und werden 40 Zentimeter hoch. In einem dunkleren Violettblau leuchtet ‘Mariposa Blue’. Mit 30 Zentimetern noch etwas niedriger bleibt die schneeweiß blühende ‘Flutter Pure White’. Auch eine rosa Variante gibt es: ‘Pink Mist’ wird etwa 40 Zentimeter hoch.
Vermehrung
Die Wildart sät sich an ihr zusagenden Standorten bereitwillig selbst aus. Sorten der Tauben-Skabiose können Sie durch Teilen der Horste im Frühjahr vermehren.
Krankheiten und Schädlinge
Am meisten zu schaffen machen Scabiosa columbaria zu nährstoffreiche und nasse Böden. Die Pflanzen werden dann anfällig oder gehen schnell ein. Schädlinge sind an der Tauben-Skabiose sehr selten anzutreffen.