Teichrose, Mummel
Nuphar lutea
Mit ihren gelben Blütenbällen und den seerosenähnlichen Schwimmblättern ist die Teichrose oder Mummel eine Zierde für jeden großen Gartenteich. Darauf kommt es bei der Pflanzung und Pflege an.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wasserpflanze
- Wuchshöhe
- von 5 cm bis 15 cm
- Wuchsbreite
- von 200 cm bis 250 cm
- Wuchseigenschaften
-
- flachwüchsig
- teppichbildend
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis September
- Blütenform
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- Einzelblüte
- halbkugelig
- Blüteneigenschaften
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- leicht duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- herzförmig
- Blatteigenschaften
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- Schwimmblätter
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Licht
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- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
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- lehmig
- Bodenfeuchte
-
- Wasser
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- schwach giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Lebensbereiche
-
- W6
- Verwendung
-
- Teichbepflanzung
- Gartenstil
-
- Wassergarten
Herkunft
Die Teichrose oder Mummel (Nuphar lutea) ist ein Klassiker im Gartenteich. Die heimische Wasserpflanze, deren natürliches Verbreitungsgebiet von Europa bis Vorderasien, von Nordafrika bis Sibirien reicht, schmückt bei uns zahlreiche Wassergärten und begeistert dabei fast ebenso sehr wie ihre Verwandten, die Seerosen. Beide zählen sie zur Familie der Seerosengewächse (Nymphaeaceae) und ähneln sich auch optisch stark. In Deutschland steht die Teichrose unter Naturschutz.
Wuchs
Aus den dicken, fleischigen Rhizomen der Teichrose entwickeln sich langgestielte Blätter und kräftige Blütenstiele, an deren Enden die Blütenbälle sitzen. Diese ragen 10 bis 20 Zentimeter hoch aus dem Wasser. Insgesamt wird die Mummel, die auch Große Mummel genannt wird, aber gut und gerne 250 Zentimeter groß. Sie ist in allen Pflanzenteilen – vor allem aber im Wurzelstock – giftig, weswegen bei sämtlichen Pflanz- und Pflegearbeiten Handschuhe getragen werden sollten.
Blätter
Die Wasserpflanze entwickelt zwei Arten von Blättern:
- Schwimmblätter: erinnern an Seerosenblätter und sind tief herzförmig eingeschnitten, ganzrandig, kräftig grün gefärbt, ledrig und glänzend; sie sterben im Herbst ab
- Unterwasserblätter: hellgrün, wellig gekräuselt, bleiben den Winter über grün
Blüten
Die Blütezeit der Teichrose dauert von Juli bis August/September. Die ballförmigen, runden Blüten sind leuchtend gelb gefärbt und verströmen einen angenehmen Duft.

Die goldgelben Blüten der Teichrose ragen anmutig aus dem Gartenteich heraus
Früchte
Nach erfolgreicher Bestäubung durch Insekten wie Schwebfliegen bilden sich beerenähnliche Kapseln an den Blüten, die viele Samen enthalten.
Standort
Bevorzugt siedelt sich die Mummel an sonnigen bis halbschattigen Standorten an – sie gedeiht aber auch im Schatten, vorausgesetzt das Wasser ist kalkarm und hat einen hohen Nährstoffgehalt. Die Teichrose ist ebenso für mittlere Teichzonen wie für die Tiefwasserzone geeignet und fühlt sich in jeder Wassertiefe zwischen 80 und 200 Zentimetern wohl.
Boden
Die Wasserpflanze kommt mit jedem normalen Teichboden gut zurecht.
Pflanzung

Bei der Pflanzung im Korb wird die Teichrose zunächst in Erde gesetzt und dann mit Steinen beschwert
Für einen Quadratmeter Wasserfläche ist eine Teichrose völlig ausreichend – sie breitet sich sehr stark aus. Bei zu dichtem Stand bilden sich häufig auch keine Blüten mehr. Vor der Pflanzung werden die Wurzelhaare des Rhizoms mit einem scharfen und sterilen Messer abgeschnitten. Entfernen Sie auch faule Stellen und geben Sie etwas Holzkohlepulver an alle Schnittstellen. Anschließend wird die Mummel direkt in den Teichboden eingesetzt. Bei sehr tiefen Gartenteichen oder nachträglicher Pflanzung ist es ratsam, die Teichrose zunächst in einen Pflanzkorb zu setzen. Dieser wird beschwert und an der Wunschstelle versenkt.
Pflege
Die Teichrose ist sehr robust und in unseren Breiten absolut winterhart – Pflegemaßnahmen fallen also kaum an. Was man wissen sollte: Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist sie noch etwas zurückhaltend und bildet lediglich Unterwasserblätter aus. Die Schwimmblätter und Blüten entwickeln sich erst im zweiten Standjahr. Weil die Mummel in der Folge stark zum Wuchern neigt, müssen die Bestände von Zeit zu Zeit ausgelichtet werden. Dazu kann man den Wurzelstock teilen oder die Schwimmblätter im Spätsommer nah am Rhizom abschneiden. Die abgestorbenen Schwimmblätter werden im Herbst entfernt, damit sie nicht im Gartenteich verrotten.
Teilen
Das Teilen ist, wie gesagt, eine gute Möglichkeit, um die Bestände auszulichten, aber auch, um die Teichrose gezielt zu vermehren. Holen Sie die Pflanze dazu im Frühjahr oder Herbst aus dem Wasser. Vor dem Wiedereinsetzen werden die Schnittstellen mit Holzkohlepulver desinfiziert.
Verwendung
Aufgrund ihrer Größe und Ausbreitungsfreude kommt die Teichrose nur für große Gartenteiche infrage. Neben ihrem hohen Zierwert erhöht sie als Repositionspflanze auch die Wasserqualität und sorgt für ein gesundes Ökosystem. Die Schwimmblätter der Mummel schattieren den Teich auf natürliche Weise und verhindern, dass sich das Wasser zu stark aufwärmt und die Algenbildung begünstigt wird. Auf den großen Blättern fühlen sich außerdem Amphibien wie Frösche besonders wohl.
Vermehrung
Die Mummel wird durch Teilung vermehrt.
Krankheiten und Schädlinge
Bei geeigneten Standortbedingungen treten nur selten Krankheiten oder Schädlinge auf. Allerdings ist die Teichrose, ähnlich wie die Seerose, anfällig für Pilzinfektionen, die sich oft zuerst an den Wurzelstöcken bemerkbar machen.