Teppichkamille, Kaukasus-Teppich-Kamille
Matricaria caucasica
Die Teppichkamille ist ein aparter, blühender Bodendecker für sonnige Ecken und magere Böden. Mit diesen Tipps zur Pflanzung und Pflege gedeiht Matricaria caucasica auch in Ihrem Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 10 cm bis 15 cm
- Wuchsbreite
- von 15 cm bis 30 cm
- Wuchseigenschaften
-
- flachwüchsig
- teppichbildend
- Ausläufer
- dicht
- Blütenfarbe
-
- gelb
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juli
- Blütenform
-
- Blütenkörbchen
- Einzelblüte
- Blüteneigenschaften
-
- ungefüllt
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- ganzrandig
- gefiedert
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
-
- FR1
- FR2
- FS
- Verwendung
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- Bodendecker
- Gruppenpflanzung
- Verwilderung
- Flächenbegrünung
- Gartenstil
-
- Blumengarten
- Naturgarten
- Steingarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Teppichkamille ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Zur Gattung Kamille selbst gehören etwa sieben Arten. Matricaria caucasica stammt – wie der Name schon sagt – aus der Kaukasus-Region, ist also in Südosteuropa bis in den Iran heimisch. Sie wächst in der Natur auf sonnigen Bergwiesen oder mageren steinigen bis felsigen Böden. Synonym wird der Name Tripleurospermum caucasicum verwendet. Als deutsche Bezeichnungen für Matricaria caucasica werden auch Kaukasische Scheinkamille oder Kaukasus-Teppich-Kamille benutzt. Als Gartenpflanze ist die Teppichkamille heute in ganz Europa heimisch. Es gibt noch weitere Arten, die als Teppichkamille im Handel sind, so etwa Chamaemelum nobile, die meist als Römische Kamille bezeichnet wird. Diese wird allerdings fast dreimal so hoch und wächst von der Stängelbasis beginnend stark verzweigt. Bei ihr gibt es die nicht blühende Auslese ‘Treneague’ und die gefüllt weiß blühende Sorte ‘Plena’. Überhaupt muss man bei der Gattung Kamille immer genau hinschauen, denn es kam immer wieder zu botanischen Umsortierungen.
Wuchs
Nur 15 Zentimeter über dem Boden breitet die mehrjährige Teppichkamille ihren polsterartigen Überzug aus vielen kleinen margaritenähnlichen Blüten aus. Kriechend und niederliegend erobert sie dabei allmählich ihre Umgebung, sie wird doppelt so breit wie hoch. Den Trieben, die sich in kurzer Zeit bewurzeln, sollte man Grenzen setzen, wenn sie sich zu sehr ausbreiten. Dazu sticht man einfach die Ausläufer ab.
Blätter
Die wintergrünen, ganzrandigen Blätter sind zweifach in sehr feine Fieder unterteilt, die intensiv grün gefärbt sind. Ihnen fehlt das unverkennbare Aroma der Echten Kamille, die außerdem einjährig ist.
Blüten
Von Mai bis Juli stehen die Korbblüten der Teppichkamille einzeln an unverzweigten Stielen in Blüte. Mit ihren weißen Zungenblüten, die sich um die gelben Röhrenblüten gruppieren, sehen sie Margeriten sehr ähnlich.
Standort
Matricaria caucasica wächst bevorzugt an einem sonnigen Platz. Im Halbschatten zeigt sie geringere Blühfreude. Sie kommt vollkommen ohne Winterschutz aus.
Boden
Die Teppichkamille ist nicht wählerisch in Bezug auf die Feuchtigkeit: Sie akzeptiert trockene bis frische Böden, auf jeden Fall sollte er gut durchlässig sein. Auch in Bezug auf Nährstoffe ist sie anspruchslos, denn sie bevorzugt humus- und nährstoffarme Böden. Kalk wird gemieden.
Pflanzung
Vor der Pflanzung der Teppichkamille sollte man die Fläche gründlich von Unkraut befreien. Zu feste Böden lockert man am besten mit grobem Sand auf.
Pflege
Am passenden Standort ist bei Matricaria caucasica kaum Pflege notwendig. Den Ausläufern kann man nach Bedarf Grenzen setzen. Eine geringe Gabe Kompost im Frühjahr erhöht die Blühfreude, zu starke Düngung macht die Staude aber anfällig für Krankheiten. Nach der Blüte sollte man die Teppichkamille zurückschneiden – das fördert einen kompakteren Wuchs.
Teilen
Alle drei bis fünf Jahre kann man die Teppichkamille teilen. Als Zeitpunkt bietet sich die Periode vor oder nach der Blüte im Frühjahr oder Herbst an.
Verwendung
Mit Matricaria caucasica kann man flachgründigen, armen Oberflächen, aber auch südlich exponierten Hängen oder Steingärten einen grünen, im Frühsommer mit hübschen Blüten besetzten Überzug verleihen. Gern wird sie auch als Bodendecker auf armen, sonnigen Standorten verwendet, sie ist allerdings bei weitem nicht so trittfest wie Rasen. Gefäße, Gräber, Felsspalten, Pflasterfugen, Mauerkronen und vieles mehr eignen sich ebenfalls als Wuchsort. Kombinieren lässt sich die Teppichkamille mit ebenso anspruchslosen Stauden wie der Walzen-Wolfsmilch, Sonnenröschen oder Polsterglockenblume.
Vermehrung
Samen keimen bei gleichmäßiger Feuchtigkeit und Temperaturen um 20 Grad Celsius rasch. Bei dem Lichtkeimer wird die Saat nur angedrückt, nicht mit Erde bedeckt. Eine Teilung des Wurzelstocks ist ebenfalls im Frühjahr oder Herbst möglich. Dazu hebt man ihn aus dem Boden und trennt mit dem scharfen Spaten kräftige Abschnitte ab.
Krankheiten und Schädlinge
Die Teppichkamille hat den Ruf, Schnecken abzuschrecken. Deshalb wird sie gern als Schutz um gefährdete Beete gepflanzt. Am passenden Standort ist die Staude sehr robust.