Teufelszunge
Amorphophallus konjac
Die Teufelszunge ist in erster Linie wegen ihrer Knolle, der Konjakwurzel, bekannt – und wegen ihres Gestanks. So pflegen Sie diese spezielle Zimmerpflanze.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Knolle
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 200 cm
- Wuchseigenschaften
-
- bizarr
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- violett
- rot
- braun
- Blütezeit (Monat)
-
- April bis Juni
- Blütenform
-
- Kolben
- Blüteneigenschaften
-
- unangenehm riechend
- Hochblätter
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- elliptisch
- ganzrandig
- Fruchtfarbe
-
- orange
- Fruchtform
-
- Beere
- Licht
-
- halbschattig
- Bodenart
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- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Warmhaus
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Die Teufelszunge (Amorphophallus konjac) ist mit der berühmten Titanenwurz verwandt, der Pflanze mit den größten Blütenständen der Welt. Sie bleibt zwar deutlich kleiner als diese, stinkt aber ebenfalls zum Himmel. Beheimatet ist das Mitglied der Familie der Aronstabgewächse (Araceae) in Südostasien. Bei uns kann man die Teufelszunge als exotische Zimmerpflanze kultivieren – ein ganz spezielles Vergnügen angesichts ihrer ungewöhnlichen Eigenschaften und ihres strengen Aasgeruchs während der Blütezeit.
In Japan wird die Teufelszunge seit Jahrhunderten als Kulturpflanze angebaut. Der Grund: Ihre Knolle, in diesem Zusammenhang Konjakwurzel genannt, lässt sich als Nahrungsmittel nutzen. Vom japanischen "konnyaku" leitet sich auch der botanische Name Amorphophallus konjac ab, der erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts unter Botanikern gebräuchlich ist.
Zur weiteren Verwendung wird die Knolle der Teufelszunge zu Mehl gemahlen. Die Konjakwurzel lässt sich für
- kosmetische Zwecke (zum Beispiel als reinigender Schwamm für die Haut),
- die Herstellung von Glasnudeln, Süßspeisen oder Getränken
- sowie als Mittel zum Abnehmen
nutzen. Außerdem soll sie den Cholesterinspiegel senken. Die Konjakwurzel enthält in hohem Maße Glukomannan, ein Polysaccharid, das Wasser einspeichert und so ein beeindruckendes Quellungsvermögen aufweist. Sie ist unter dem Kürzel E425 als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen und dient, da geschmacksneutral, mehr als ballaststoffreiches Gelier- und Verdickungsmittel denn als Speise.

Bekannt ist die Teufelszunge vor allem wegen ihrer Knolle, der sogenannten Konjakwurzel
Wuchs
Aus der Knolle der Teufelszunge schiebt sich in den ersten Jahren lediglich ein Blatt heraus, das für einige Monate bleibt. In dieser Zeit bildet Amorphophallus konjac eine neue Knolle aus. Ist sie fertig entwickelt, stirbt das Blatt ab. Die Pflanze zieht ein und hält für vier bis fünf Monate eine winterliche Ruhephase ein. Im nächsten Frühjahr treibt dann erneut ein Blatt aus. Das wiederholt sich solange, bis die Knolle groß genug geworden ist, um auch Blüten zu bilden. Dann erscheint zunächst der Blütenstand und erst später das Blatt. Die endgültige Größe der Knolle beträgt etwa 30 Zentimeter.
Blätter
Die Teufelszunge bildet also nur ein einziges Blatt. Es zeigt sich im späten Frühjahr und bleibt bis zum Herbst. Das Blatt besteht aus einem oft unregelmäßig gefleckten, aufrechten Stiel und im rechten Winkel davon abstehenden, endständigen Laubblättern. Es kann ein bis zwei Meter hoch werden.
Blüten
Die Blüte der Teufelszunge besteht aus dem für Aronstabgewächse typischen Kolben. Umgeben ist er von einem nicht gerade attraktiven bräunlich-rötlich-violetten Hüllblatt (Spatha). Insgesamt kann die Blüte bis zu 65 Zentimeter lang werden. Die Blütezeit beginnt im späten Frühjahr und ist auf dem Höhepunkt, wenn der Kolben von winzigen Flüssigkeitstropfen benetzt ist. Dank dieser Eigenschaft nennt man Amorphophallus konjac auch "Tränenbaum", eine Bezeichnung, die im süddeutschen Raum und in Österreich sehr verbreitet ist. Jetzt verströmt der Kolben auch seinen markanten Aasgeruch. Damit lockt die Pflanze in der Natur Aasfliegen und Aaskäfer an, die der Bestäubung dienen.

Als Schönheit kann man die Blüte der Teufelszunge nicht gerade bezeichnen
Tipp: Stellen Sie Ihre Teufelszunge – wenn das Wetter mitspielt – während der Blütezeit auf den Balkon oder die Terrasse. Der Geruch kann in geschlossenen Räumen sehr penetrant sein.
Früchte
Nach erfolgreicher Befruchtung – bei reinen Zimmerpflanzen eher unwahrscheinlich – bilden sich orangefarbene Beerenfrüchte an Amorphophallus konjac.
Standort
Wie in ihrer tropischen und subtropischen Heimat bevorzugt die Teufelszunge auch im Haus einen halbschattigen Standort und eine etwas erhöhte Luftfeuchtigkeit.
Substrat
Als Substrat eignet sich herkömmliche Kübelpflanzenerde mit hohem Humus- und Nährstoffgehalt. Um stauender Nässe vorzubeugen, kann man zusätzlich etwas Sand, Blähton oder Kies untermischen.
Gießen
Gießen muss man die Teufelszunge nur in der Zeit von Frühjahr bis Herbst, also während ihrer Vegetationsperiode. Lassen Sie die Erde zwischen den Wassergaben jeweils etwas antrocknen. Zum Winter hin ist es besser, die Gießmenge langsam zu reduzieren, als das Gießen von einem Tag auf den anderen plötzlich einzustellen. Auch im zeitigen Frühjahr ist eine stückweise Rückführung zum regulären Gießrhythmus ratsam.
Düngen
In puncto Düngen gehen die Erfahrungen auseinander: Die einen erneuern jährlich das Substrat der Teufelszunge und verzichten auf Dünger, die anderen geben von Frühjahr bis Herbst Flüssigdünger mit ins Gießwasser.
Umtopfen
Da nur die Knolle an Umfang zunimmt und nicht die Pflanze an sich, geht es beim Umtopfen der Teufelszunge in erster Linie um einen Austausch des Substrats, das nach einer gewissen Zeit – im Schnitt spätestens nach zwei Jahren – ausgelaugt ist. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist im Frühjahr, noch ehe die Knolle von Amorphophallus konjac neu austreibt.
Schneiden
Ein Schnitt ist nicht nötig. Zieht die Teufelszunge im Herbst ein, sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab und können von Hand aus dem Topf entfernt werden.
Sonstige Pflege
Einen hohen Pflegeaufwand hat man mit der Teufelszunge nicht. Wissen sollte man allerdings, dass ihre Knolle im Winter an einem kühlen, aber frostfreien und dunklen Ort überwintert werden sollte. An einem ganzjährig warmen Standort kann es passieren, dass die Teufelszunge sehr früh austreibt und die geruchsintensive Blütezeit auf Monate fällt, in denen man die Pflanze noch nicht ins Freie stellen kann. Sie können die Knolle von Amorphophallus konjac den Winter über im Topf lassen oder in einer Kiste mit Sand unterbringen.
Vermehrung
Zur Vermehrung nimmt man im Herbst Tochterknollen aus der Erde.
Krankheiten und Schädlinge
Bei zu nassem Stand kann die Knolle von Amorphophallus konjac faulen – die Zimmerpflanze ist dann meist nicht mehr zu retten.