Pflanzen

Thai-Basilikum

Ocimum basilicum var. thyrsiflora

Thai-Basilikum kommt mit seinem einzigartigen Geschmack häufig in der thailändischen Küche zum Einsatz. Lesen Sie hier, wie Sie das außergewöhnliche Gewürzkraut erfolgreich selbst kultivieren.

Wuchstyp
  • Halbstrauch
  • Staude
Wuchshöhe
von 60 cm bis 80 cm
Wuchsbreite
von 30 cm bis 45 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • buschig
Blütenfarbe
  • violett
Blütenform
  • röhrenförmig
  • Trauben
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • eiförmig-lanzettlich
Blatteigenschaften
  • essbar
  • duftend
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • kiesig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis frisch
ph-Wert
  • schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Küchenkraut
  • Heilpflanze
Winterhärte
  • frostempfindlich
Verwendung
  • Pflanzgefäße
Gartenstil
  • Gemüsegarten
  • Kräutergarten
  • Topfgarten

Herkunft

Thai-Basilikum ist der übergeordnete Begriff für drei in der thailändischen Küche vorkommende Basilikum-Arten: den Bai Horapa (Ocimum basilicum var. thyrsiflora), den Bai Maenglak (Ocimum citriodorum) und den Bai Krapao (Ocimum tenuiflorum bzw. Ocimum sanctum). Das "echte" Thai-Basilikum ist aber Bai Horapa, denn es ist nicht nur eine Unterart des Strauchbasilikums (Ocimum basilicum), es hat als einziges auch das typische markante an Anis und Lakritz erinnernde Aroma. Diese Besonderheit unterscheidet das Basilikum von der uns bekannten europäischen Basilikumpflanze. Thai-Basilikum wird in der thailändischen Küche vor allem zum Würzen von Suppen und Soßen verwendet, wobei man die Blätter über die fertigen Speisen streut und nur kurz mitkochen lässt. In Salaten kommt das Küchenkraut ungekocht zum Einsatz.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Thai-Basilikums ist nicht bekannt. Es wächst jedoch häufig im Mittelmeerraum. Seine Herkunft wird in Indien vermutet, da die dort wildwachsenden Pflanzen die engste Verwandtschaft zum Basilikum aufweisen. Doch auch West-Asien könnte ein möglicher Ursprungsort sein. Hier wurde Thai-Basilikum schon vor 3.000 Jahren entdeckt.

Wuchs

Thai-Basilikum wächst aufrecht, buschig und dicht verzweigt. Der Halbstrauch kann bis zu 80 Zentimeter hoch werden. Wie herkömmlicher Basilikum auch ist Thai-Basilikum zwar mehrjährig, jedoch nicht besonders langlebig.

Blätter

Blätter Thai-Basilikum

Thai-Basilikum schmeckt intensiver als europäisches Basilikum

Die dunkelgrünen, manchmal purpurfarben überhauchten Blätter des Thai-Basilikums ähneln denen des bekannten europäischen Basilikums. Sie sind gut sichtbar von Blattrippen durchzogen.

Blüten

Der Beiname "thyrsiflora" deutet auf den außergewöhnlichen Blütenstand des Thai-Basilikums hin. Es bildet nämlich einen sogenannten Thyrsus aus. Dabei handelt es sich um eine hochwachsende, rötliche Hauptachse mit seitlich abgehenden Blütentrauben. Die Blüten selbst sind hell purpurrot, die Blätter um die Blüte herum weisen in manchen Fällen eine ähnliche Farbe auf.

blühender Thai-Basilikum

Im Sommer erscheinen die essbaren purpurroten Blüten

Standort

Im Garten säen Sie Thai-Basilikum an einem sonnigen Ort aus. Schützen Sie das Kraut vor direktem Regeneinfall sowie Wind. In einem Topf auf dem Balkon oder der Terrasse lässt er sich aber einfacher kultivieren.

Boden

Thai-Basilikum benötigt ein nährstoffreiches, immer ausreichend feuchtes Substrat. Doch Achtung: Vermeiden Sie Staunässe!

Pflanzung

Die Aussaat erfolgt erst nach den Eisheiligen – also ab Mitte Mai. Der Boden sollte hierfür nämlich absolut frostfrei sein. Bei einer konstanten Temperatur zwischen 15 und 20 Grad Celsius laufen die Samen innerhalb von circa zwei Wochen auf. Wichtig: Bedecken Sie die Samen nach der Aussaat nicht mit Substrat, denn Thai-Basilikum zählt zu den sogenannten Lichtkeimern.

Thai-Basilikum

Thai-Basilikum mit warmem Zimt-, Anis- oder Pimentduft wird wie das beliebte Genoveser Basilikum kultiviert

Pflege

Sobald Sie erste Blätter nach den Keimblättern an Ihren Pflanzen entdecken, können Sie das junge Kraut in ein nährstoffreiches Substrat umsiedeln. Thai-Basilikum braucht für ein optimales Wachstum eine große Menge an Nährstoffen. Vor allem in unserem lichtarmen Klima sind zusätzliche Nährstoffe von großer Bedeutung. Düngen Sie im Garten wachsendes Thai-Basilikum alle zwei bis vier Wochen, Thai-Basilikum im Topf hingegen benötigt jede Woche eine Düngerzugabe, jedoch schwächer konzentriert. Ein hoher Stickstoffgehalt im Dünger sorgt für reichlich vitale Blattmasse. Nicht zu viel, nicht zu wenig: Fingerspitzengefühl ist beim Gießen des Basilikums gefragt.

Schneiden Sie Thai-Basilikum regelmäßig, um den buschigen Kräuterhabitus der Pflanzen zu fördern. Der beste Zeitpunkt zum Beschneiden ist, wenn die ersten Blätter erntereif – also groß, sattgrün und kräftig – sind. Ihr volles Aroma entwickeln die Blätter zwischen Juni und September. Trockene und welke Pflanzteile werden von Hand entfernt.

Da alle Basilikumarten frostgefährdet sind, müssen sie im Haus überwintert werden. Am meisten hierfür geeignet ist ein warmer, heller Ort auf der Fensterbank oder im Wintergarten, möglichst ohne trockene Heizungsluft. Die optimale Überwinterungstemperatur für Thai-Basilikum liegt bei etwa 15 Grad Celsius.

Ernte und Konservierung

Zupfen Sie bei der Ernte nicht nur einzelne Blätter, sondern schneiden Sie immer die Stängel mit ab. Nur so bilden sich an den Schnittstellen neue, wertvolle Triebe. Für die Lagerung von Thai-Basilikum eignet sich das Einfrieren im Gefrierschrank. Die Blätter werden in diesem Fall aber nicht gewaschen, da sie sonst ihr besonders Aroma verlieren. Getrocknet, in Plastiktüten oder -dosen verstaut und in der Kühltruhe aufbewahrt, bleiben die abgezupften Blätter bis zu drei Monate lang frisch.

Thai-Basilikum küchenfertig

Thai-Basilikum wrid gerne in der asiatischen Küche verwendet. Die Blätter erst nach dem Kochen dazugeben oder nur kurz mitkochen

Thai-Basilikum als Heilpflanze

Thai-Basilikum wirkt appetitanregend und hilft bei Magenverstimmungen. Das Kraut soll zudem die Fettverdauung fördern. Als diätisches Gewürz verwendet, kann es den Gebrauch von Salz weitestgehend ersetzen.

Sorten

Es gibt verschiedene Zuchtsorten des Thai-Basilikums. ‘Albahaca tailandesa’ ist beispielsweise eine von ihnen. Die mehrjährige, buschig wachsende Pflanze kann bis zu einen halben Meter hoch werden. ‘Horapa Rau Que’ besitzt hellgrüne Blätter und purpurrote Stängel, die sofort ins Auge fallen. Ein intensives Aroma und essbare pink-rosa Blüten sind weitere Highlights dieser Sorte. ‘Queenette’ ist eine mehrjährige Zuchtsorte und hat lange, schmale Blätter. Die Stiele sind dunkel, die Blüten altrosa.

‘Thai Magic’ ist frischgrün und eher kurzlebig im Vergleich zu den anderen Sorten. Das Küchenkraut sollte zum Winter hin ins Haus umgesiedelt werden. ‘Thai Red’ zeichnet sich durch die rote Farbe der Stiele aus, die sich bis in die Blätter fortsetzt. Die Blätter selbst weisen einen prägnanten Zimtgeschmack auf. ‘Thai Sweet’ ist eine einjährige Varietät, die in einer Saison bis zu 45 Zentimeter hoch werden kann. Dieses Thai-Basilikum zeichnet sich – wie der Name schon verrät – durch eine besonders süße Note aus.

Vermehrung

Die Vermehrung von Thai-Basilikum erfolgt durch Aussaat, entweder im Freiland oder durch Vorkultur im Haus. Die Samen werden erst kurz vor dem letzten Frost geerntet und im anschließenden Frühjahr wieder ausgesät. Eine Stecklingsvermehrung ist ebenfalls möglich – abgeschnittene Triebe bilden selbst im Wasserglas sehr schnell eigene Wurzeln.

Praxis-Video: So säen Sie Basilikum richtig aus

Basilikum ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Wie Sie das beliebte Küchenkraut richtig aussäen, erfahren Sie in diesem Video.
Credit: MSG/ Alexander Buggisch

Krankheiten und Schädlinge

Wird Thai-Basilikum zu wenig oder zu viel gegossen, vertrocknet oder fault die Pflanze schnell. Eine zu starke Stickstoffzugabe kann Pilzbefall fördern. Im Freiland sind die Pflanzen anfällig für verschiedene Schädlinge wie Schnecken – auch aus diesem Grund ist eine Kultivierung in Töpfen oder in einem Hochbeet sinnvoll.

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