Tibouchina, Veilchenbaum
Tibouchina urvilleana
Tibouchina betört mit samtigen Blättern und beeindruckenden Blüten. Das sollten Sie rund um die Pflege des tropischen Veilchenbaums, auch Prinzessinnenblume genannt, wissen.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 200 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- violett
- rot
- rosa
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis Oktober
- Blütenform
-
- Blütenrispen
- Einzelblüte
- endständig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- breit oval
- gesägt
- Fruchtform
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- Kapsel
- Licht
-
- absonnig bis halbschattig
- Bodenart
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- kiesig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Klimazonen nach USDA
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- 11
- Verwendung
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- Hochstämmchen
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Gartenstil
-
- Topfgarten
Herkunft
Tibouchina urvilleana, die voller Bewunderung auch Prinzessinnenblume genannt wird, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Schwarzmundgewächse (Melastomataceae) und stammt ursprünglich aus den feuchten Bergwäldern Brasiliens. Die Blüten der brasilianischen Schönheit erinnern an riesige Veilchen – daher wird sie oft auch als Veilchenbaum bezeichnet.
Wuchs
Tibouchina ist ein immergrüner, recht sparriger Strauch, der ungeschnitten schnell eine Höhe von vier bis sechs Metern erreicht. Bei uns erhältliche Kübelpflanzen werden in der Regel zwischen 100 und 200 Zentimeter hoch. Das Gehölz entwickelt vierkantige, rötlich behaarte Triebe, wobei es von Natur aus nur schlecht verzweigt. Ohne einen Rückschnitt verkahlt der Veilchenbaum im unteren Bereich bald vollständig.
Blätter
Die breit ovalen, fein gesägten Blätter der Tibouchina besitzen eine weiche Behaarung, die sich wie Samt anfühlt. Besonders auf der Unterseite sind die tiefgrünen Blätter dicht behaart. Bei niedrigen Temperaturen im Herbst und Winter färben sich die Blätter am Rand oft rot. Bevor sie abfallen, nehmen die ältesten Blätter eine rote, orange oder gelbe Farbe an.

Von Juli bis in den Oktober zeigen sich die großen, violett-blauen Blüten der Tibouchina
Blüten
Im Hochsommer bezaubert die Prinzessinnenblume mit beeindruckenden Blüten. Sie leuchten violett, rosarot oder purpurn und stehen einzeln oder zu dritt in endständigen, verzweigten Rispen zusammen. Dabei weisen oftmals nicht nur die fünf Kronblätter, sondern auch die Staubgefäße eine violett-blaue Farbe auf. Die geknickten Staubfäden stehen unterhalb der Staubbeutel – ein typisches Erkennungsmerkmal von Schwarzmundgewächsen. Da sich die Knospen erst nacheinander öffnen, betört der Veilchenbaum über mehrere Monate hinweg mit seinen Blüten. Durch Stutzen können Sie den Blühbeginn weit in den Herbst hinein verschieben.
Früchte
Bei den Früchten der Tibouchina handelt es sich um etwa 12 Millimeter breite Kapseln. In unserem Klima entwickeln sie sich jedoch selten.
Standort
Als Kübelpflanze eignet sich der Veilchenbaum vor allem für warme, sonnige bis halbschattige Standorte. Ein Platz in der vollen Sonne empfiehlt sich nur dann, wenn Tibouchina in der Mittagszeit durch Schatten geschützt wird. Bei einem zu schattigen Plätzchen wirft die Pflanze allerdings ihre Blätter ab.

Im Kübel fühlt sich Tibouchina an einem hellen, sonnigen bis halbschattigen Plätzchen wohl
Substrat
Ein leicht saures, nährstoff- und humusreiches Substrat ist für die Tibouchina optimal. Einheitserde können Sie mit Rindensubstrat und etwas Sand anreichern. Die Erde sollte stets gleichmäßig feucht, aber nie nass sein.
Gießen
Wählen Sie zum Gießen Ihrer Tibouchina weiches, kalkarmes Wasser. Im Sommer können Sie den Veilchenbaum reichlich gießen, während im Winter die Wassergaben eher sparsam ausfallen sollten. Die Erde sollte dabei nie austrocknen.
Düngen
In den lichtreichen Monaten von April bis September empfiehlt es sich, den Veilchenbaum einmal in der Woche mit Flüssigdünger zu versorgen. In der übrigen Zeit reichen Düngegaben alle zwei Wochen.
Umtopfen
Besonders in den ersten Jahren kann der Topf der Prinzessinnenblume schnell durchwurzeln – dann ist jeweils im Frühjahr ein Umzug in einen etwas größeren Topf ratsam.
Schneiden
Der Veilchenbaum lässt sich in Buschform oder als Hochstamm in beliebiger Höhe ziehen. Jungpflanzen müssen mehrmals gestutzt werden, damit sich das Gehölz gut verzweigt. Generell gilt: Beim Rückschnitt der Prinzessinnenblume muss man ein gesundes Mittelmaß finden. Wenn man die Triebe zu lang werden lässt und dann zu wenig zurückschneidet, verkahlt die Pflanze von unten her. Wenn man zu viel zurückschneidet, ist der Neuaustrieb spärlich oder bleibt ganz aus. Als Kübelpflanze sollte man die Tibouchina nur bis ins dünne, einjährige Holz scheiden, und zwar idealerweise, wenn sie in der Wachstumsphase ist.
Besonders beim Hochstamm empfiehlt sich ein stufenweises Kürzen der Triebe. Dazu wird am abgeblühten Zweig nur ein kurzes Stück bis zur nächsten Knospe abgesetzt. Warten Sie den Austrieb ab und entfernen Sie anschließend wieder ein Stück bis zu der darunter stehenden Knospe. Dies können Sie solange fortsetzen, bis die gewünschte Kürzung des Triebs erreicht ist.
Überwinterung
Generell kann die Tibouchina niedrige Temperaturen auch über einen längeren Zeitraum aushalten. Frost verträgt das Gehölz jedoch nicht so gut. Zur Überwinterung stellen Sie den Veilchenbaum am besten in ein Gewächshaus oder in den Wintergarten. Achten Sie auf ausreichend Licht – ansonsten können Teile der Pflanze absterben. Die Temperatur sollte nicht unter fünf Grad Celsius sinken.

Vor dem ersten Frost muss die Tibouchina in ein helles Winterquartier umziehen
Sorten
Im Handel ist am häufigsten die Sorte Tibouchina urvilleana ‘Rich Blue’ zu finden. Ihr Name ist jedoch irreführend, da ihre Blüten nicht blau, sondern violett gefärbt sind. Wichtig zu beachten: Die erhältlichen Sorten sind oftmals mit Hemmstoffen behandelt, die nur etwa ein Jahr lang wirken. Danach wachsen die Sträucher wieder in die Länge.
Vermehrung
Vermehren lässt sich der Veilchenbaum über leicht verholzte Kopfstecklinge oder Stammstecklinge von nicht zu harten Trieben. Setzen Sie die Stecklinge in ein geschlossenes Vermehrungsbeet mit einer Bodentemperatur von 20 bis 25 Grad Celsius. Nach vier bis sechs Wochen sind sie bewurzelt. Eine Aussaat ist ebenfalls möglich, aber sehr zeitaufwendig.
Krankheiten und Schädlinge
Was Schädlinge betrifft, kann die Tibouchina von Spinnmilben, Weißen Fliegen oder Blattläusen befallen werden. Im Winter kann bei hoher Luftfeuchtigkeit Grauschimmel auftreten.