So pflanzen Sie Tomaten im Gewächshaus
Tomaten sind wärmebedürftig und regenempfindlich – deshalb bringen sie im Gewächshaus die höchsten Erträge. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie schon mit dem Pflanzen der Setzlinge den Grundstein für eine gute Ernte legen.

Ein Folienhaus mit guter Belüftung bietet Tomaten ein optimales Klima und ist der beste Schutz vor der gefürchteten Braunfäule
Was wäre der Sommer ohne eigene Tomaten? Die Zahl an köstlichen Sorten ist so groß wie bei keiner anderen Gemüseart: rot, gelb, gestreift, rund oder oval, kirschgroß oder beinahe ein Pfund schwer. Bei der Sortenwahl richtet man sich am besten nach dem Verwendungszweck. Kernarme längliche Roma-Tomaten eignen sich besonders für leckere Pastasoßen, die dicken Fleischtomaten werden zum Grillen verwendet, pflaumenförmige Minitomaten genießt man als Naschgemüse zwischendurch. Winzige Wildtomaten sind ein Hingucker auf jedem Gemüseteller und im Salat sehen gelbe oder orangefarbene Cocktail- und Kirschtomaten, zusammen mit vielen frischen grünen Kräutern, höchst appetitlich aus.
Praxis-Video: Tomaten richtig pflanzen
Ob Sie nun das Gewächshaus bepflanzen möchten oder die Beete im Garten – wir zeigen Ihnen in diesem Video, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Tomaten einpflanzen.
Ab Mitte April ist Pflanzzeit im Gewächshaus
Frühester Pflanztermin im Gewächshaus ist Mitte April. Lockern Sie die Erde vorher möglichst tief und arbeiten Sie anschließend Kompost ein. Je nach Vorkultur und Bodenzustand genügen zwei bis drei Liter pro Quadratmeter Beetfläche. Wo Pilzkrankheiten Probleme bereiten, zum Beispiel in allen Gebieten mit starkem Frühkartoffel-Anbau, gießt man anschließend Schachtelhalmtee oder stäubt Gesteinsmehl und Algenkalk über den Boden. Ein Tomatenhaus ist auch in wärmeren Lagen zu empfehlen. Auch eine einfache, selbstgebaute Folienüberdachung bietet ausreichend Schutz vor Wind und Regen und sorgt dafür, dass die Pflanzen weniger leicht von der gefürchteten Braunfäule befallen werden.

Ein Tomatenhaus ist auch in wärmeren Lagen zu empfehlen. Auch eine einfache, selbstgebaute Folienüberdachung bietet ausreichend Schutz vor Wind und Regen
Eine Garantie gibt es nicht, denn in Jahren mit hohem Befallsdruck ist eine Infektion selbst im geschlossenen Gewächshaus nicht zu vermeiden. Meist schreitet die Krankheit dort aber erheblich langsamer fort. Zu einer Infektion kommt es, wenn die Blätter über mehrere Stunden tropfnass sind. Erste-Hilfe-Maßnahme: Die unteren Blätter bis auf eine Höhe von 40 Zentimeter über dem Boden abschneiden und entsorgen. Allen übrigen Krankheiten können Sie durch einen regelmäßigen Beetwechsel vorbeugen. In kleinen Gärten oder im Gewächshaus ist das aber oft nicht möglich. Tipp: Pflanzen Sie in diesem Fall Sorten wie ‘Hamlet’ oder ‘Flavance’ mit entsprechend hoher Widerstandsfähigkeit gegen Bodenpilze und Wurzelschädlinge.
Jetzt reinhören: Tipps & Tricks zum Tomaten-Anbau
In dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen" verraten Ihnen die MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteure Nicole Edler und Folkert Siemens ihre Tipps und Tricks für den Tomaten-Anbau. Hören Sie gleich rein!
Tomaten an Schnüren hochleiten
Stabtomaten benötigen eine stabile Rankhilfe. Besonders praktisch sind mindestens 1,80 Meter lange Spiralstäbe aus Metall, an denen die Pflanzen einfach im Uhrzeigersinn aufgeleitet werden. In Gewächshaus oder Folienhaus hat sich hingegen die Kultur an Schnüren bewährt. Sie werden einfach an den Dachstreben und am Stängelgrund der jeweiligen Pflanze befestigt. Den wachsenden Mitteltrieb windet man dann einfach nach und nach um die Schnur.
Schritt für Schritt: Tomaten richtig pflanzen


Lassen Sie in der Reihe 60 bis 70 Zentimeter, zwischen den Reihen mindestens 80 Zentimeter Platz. Die Erde wird zuvor tiefgründig gelockert und vom Unkraut befreit. Danach harken Sie pro Quadratmeter fünf Liter reifen Kompost flach ein. Mit der Pflanzkelle heben Sie nun das erste Pflanzloch aus. Seine Tiefe entspricht etwa der Höhe der Topfballen plus fünf Zentimeter.


Die Tomaten werden so tief gesetzt, dass die untersten fünf Zentimeter der Stängel mit Erde bedeckt sind. Das hat zwei Vorteile: Die Pflanzen stehen fester und bilden oberhalb des Ballens zusätzliche Wurzeln.


Damit die Pflanzen später unter dem Gewicht der Tomaten nicht umfallen, müssen sie gestützt werden. Im Folienhaus hat sich die Kultur an Schnüren bewährt: Befestigen Sie über jeder Tomatenpflanze ein ausreichend langes Stück neuer Kunststoffschnur an einer Strebe Ihres Folien- oder Gewächshausdachs.


Das andere Ende der Schnur wird in einer lockeren Schlaufe dicht über dem Boden um den Stängel gelegt und vorsichtig verknotet. Den neuen Zuwachs winden Sie etwa im wöchentlichen Rhythmus um die Schnur, um ihn zu stützen.