Tomatenpflege: 6 Profitipps

Tomaten sind recht anspruchsvoll, was die Pflege angeht. Mit den folgenden Tipps bleiben Ihre Pflanzen gesund und bilden schmackhafte Früchte aus.

Sogenannte Stabtomaten werden einstämmig gezogen und müssen deshalb regelmäßig ausgegeizt werden. Was das genau ist und wie man das macht? Unser Gartenexperte Dieke van Dieken erklärt's Ihnen in diesem Praxisvideo

Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle

Inhaltsverzeichnis

Ob rund, länglich oder eiförmig: Tomaten zählen im Sommer zu unserem liebsten Fruchtgemüse. Wenn die Jungpflanzen nach den Eisheiligen ins Beet kommen, geht es richtig los mit der Tomatenpflege. Welche Tipps dabei besonders hilfreich sind und zu gesunden Pflanzen und einer reichen Ernte führen, lesen Sie hier.

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Hier gibt’s Profitipps auf die Ohren!

In dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen" verraten Ihnen Nicole Edler und Folkert Siemens ihre Tipps und Tricks rund um dem Anbau von Tomaten. Reinhören lohnt sich!

Tipp 1: Das Wachstum der Tomaten gezielt lenken

Für ein stabiles, sicheres Wachstum sollten alle Tomaten – mit Ausnahme von Buschtomaten – eine Rankhilfe zur Seite gestellt bekommen. (Desinfizierte) Spiralstäbe steckt man am besten gleich bei der Pflanzung mit in den Boden. Sollten die Haupttriebe nicht von alleine ihren Weg nach oben finden, dreht man sie während der Wachstumszeit laufend durch die Windungen.

Alternativ können auch Schnüre oder gerade Stäbe als Stütze dienen. Durch ein frühzeitiges Ausgeizen der Tomaten gelingt das Aufbinden meist noch besser. Untersuchen Sie Ihre Pflanzen daher regelmäßig auf neue Seitentriebe in den Blattachseln und brechen Sie die Geiztriebe möglichst in den Morgenstunden heraus – so können die Wunden tagsüber noch abtrocknen. Ein weiterer Pluspunkt dieser Maßnahme: Die Pflanze steckt ihre Energie vermehrt in die Bildung großer, aromatischer Früchte.

Tipp 2: Bei der Bestäubung nachhelfen

Bereits ab Mai, wenn kleine, gelbe Blüten in den Blattachseln der Tomaten erscheinen, können Sie die Entwicklung Ihrer Tomaten vorantreiben. Die Blüten sind einhäusig zwittrig – das heißt, es gibt in ihnen sowohl männliche als auch weibliche Organe, die sich selbst bestäuben. Im Freien sorgen in der Regel der Wind oder Insekten für eine erfolgreiche Bestäubung. In Gewächshäusern gibt es jedoch meist nur eine geringe Luftbewegung und auch Insekten haben nur begrenzt Zugang zu den Blüten. Dort können Sie bei der Bestäubung gezielt nachhelfen – und zwar indem Sie die Blüten Ihrer Tomate zweimal pro Woche schütteln. Einige Tomatenliebhaber nehmen den vibrierenden Kopf einer elektrischen Zahnbürste zu Hilfe und setzen ihn knapp oberhalb der Blüte an. Empfehlenswert ist diese Maßnahme ab dem Öffnen der Blüten bis zur Fruchtbildung.

Tomatenrispe
Thema
Tomaten sind das beliebteste Gemüse für den eigenen Anbau. Wir geben Sortentipps und verraten, was bei Aussaat, Pflanzung und Pflege zu beachten ist.

Tipp 3: Tomaten richtig düngen

Damit Tomaten bestmöglich gedeihen, ist eine ausreichende Nährstoffversorgung unerlässlich. Besonders gut wachsen die Starkzehrer auf humusreichen Böden. Bereits vor dem Pflanzen der Tomate sollten Sie drei bis fünf Liter Kompost pro Quadratmeter ausbringen und zusätzlich Hornspäne in die Erde einarbeiten. In der Hauptwachstumszeit im Juni/Juli werden Tomaten etwa alle zwei bis drei Wochen gedüngt – entweder mit einem kalium- und magnesiumreichen Tomatendünger (30 bis 50 Gramm pro Quadratmeter Beetfläche) oder selbst hergestellter Brennnessel- oder Beinwelljauche, die man mit ins Gießwasser gibt. Weniger geeignet sind stickstoffbetonte Dünger – sie fördern das Wachstum der Blätter, vermindern jedoch die Blüten- und Fruchtbildung.

Tomaten gießen

Ihre Tomaten gedeihen besonders gut, wenn Sie sie richtig düngen, indem Sie zum Beispiel regelmäßig Pflanzenjauchen mit dem Gießwasser ausbringen

Wenn Sie nicht sicher sind, wie es um den Nährstoffgehalt Ihres Bodens bestellt ist, bietet sich eine Bodenanalyse an. Sowohl einen Mangel als auch einen Überschuss an Nährstoffen kann man an den Blättern der Pflanzen erkennen. So deuten hellgrüne Blätter auf einen Mangel und dunkelgrüne Blätter auf einen Überschuss an Stickstoff hin. Schmale, rötliche oder braun-violette Blätter können durch einen Phosphormangel, vertrocknete Blattränder durch einen Kaliummangel verursacht worden sein. Das Einrollen der Blätter kann auf einen Nährstoffüberschuss hindeuten.

Tomatensorten
Nutzgärten
Tomaten sind recht wählerisch, was Standort und Pflege angeht. Damit die Pflanzen gesund bleiben und aromatische Früchte bilden, sollten Sie die Starkzehrer ihrem Bedarf entsprechend düngen.

Tipp 4: Pilzkrankheiten an den Tomatenpflanzen vorbeugen

Eine der gefürchtetsten Tomatenkrankheiten ist die Kraut- und Braunfäule, die durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht wird. Zu den Symptomen zählen bräunliche Flecken auf den Blättern und Stielen, die sich bei feuchter Witterung schnell ausbreiten können. Um der Krankheit vorzubeugen, werden Tomaten jedes Jahr an einem anderen Platz im Garten angebaut. Damit die Blätter schnell abtrocknen können, ist ein geschützter Standort unter einem Dach und ein luftiger Pflanzabstand von mindestens 60 Zentimetern ratsam. Gießen Sie die Tomatenpflanzen möglichst mit einem weichen Wasserstrahl im Wurzelbereich und achten Sie darauf, dass kein Spritzwasser auf die Blätter gelangt. Vorsorglich können Sie die unteren Blätter Ihrer gut entwickelten Tomatenpflanzen abschneiden – pro Pflanze aber maximal drei Blätter an einem Tag. Ist es bereits zu einem leichten Befall gekommen, sollten Sie die betroffenen Blätter und Früchte sofort entsorgen.

Tipp 5: Tomaten optimal mit Wasser versorgen

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Pflege von Tomaten ist das richtige Gießverhalten. Nach dem Setzen der Tomatenpflanzen müssen sie gründlich gewässert werden, aber nur bis zum ersten Wachstumsschub. Danach sollte man besser sparsam gießen, damit die Pflanzen in die Tiefe wachsen und ein großes Wurzelsystem ausbilden. Zudem verbessert sich das Aroma des Fruchtgemüses, wenn man die Pflanzen eher trocken hält. Nur wenn die Tomaten in den Morgenstunden die Blätter hängen lassen, sollte man sie in jedem Fall gießen. Aber Vorsicht: Wird ein ausgetrockneter Boden zu stark gegossen, platzen vor allem dünnschalige Früchte häufig ringförmig auf. Behalten Sie Ihre Pflanzen daher immer im Blick. In heißen Sommermonaten muss man oft täglich zur Gießkanne greifen.

Tomatenpflanzen gießen
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Tomaten sind lecker, gesund und pflegeleicht, stellen beim Gießen aber gewisse Ansprüche. Hier finden Sie Tipps, wann und wie Sie Tomaten am besten gießen und was Sie dabei beachten sollten.

Tipp 6: Früchte nachreifen lassen

Der ideale Erntezeitpunkt ist gekommen, wenn die Tomaten ihre sortentypische Farbe ausgebildet haben. Im Herbst können die Temperaturen allerdings schnell sinken und die letzten grünen Tomaten an den Pflanzen werden oft nicht mehr reif, bevor die erste Frostnacht kommt. Dies ist aber nicht weiter schlimm: Schneiden Sie die Tomaten einfach mit einem Stück Stängel ab und lassen Sie sie bei 18 bis 20 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit nachreifen. Licht ist dabei nicht notwendig. Profis legen noch ein paar Äpfel dazu – das ausströmende Ethylen beschleunigt die Reifung der Tomaten.

Bildnachweis

Cherry-Tomaten

iStock/Geshas

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