Tränendes Herz
Lamprocapnos spectabilis
So extravagant, so romantisch, so pflegeleicht – das Tränende Herz ist eine wunderschöne, früh blühende Gartenstaude für den lichten Schatten. So pflanzen und pflegen Sie den Herzerlstock.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 60 cm bis 80 cm
- Wuchsbreite
- von 0 cm bis 0 cm
- Wuchseigenschaften
-
- überhängend
- horstbildend
- buschig
- Blütenfarbe
-
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
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- April bis Juni
- Blütenform
-
- Doldentrauben
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gefiedert
- gelappt
- Fruchteigenschaften
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- unscheinbar
- Licht
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- absonnig bis schattig
- Bodenart
-
- lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Giftigkeit
-
- giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
-
- GR2
- B2
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Einzelstellung
- Pflanzgefäße
- Unterpflanzung
- Gartenstil
-
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Waldgarten
Herkunft
Das Tränende Herz (Lamprocapnos spectabilis) wächst natürlicherweise in lichten Laubwäldern in China und Korea. Die Pflanze wurde lange Zeit aufgrund ihrer Blütenform der Gattung der Herzblumen (Dicentra) zugeordnet, so lautet der alte botanische Name Dicentra spectabilis.
1997 bekam der "Herzerlstock", wie die Staude auch landläufig genannt wird, wegen seiner abweichenden Anatomie aber seinen eigenen Gattungsnamen Lamprocapnos verliehen. Lamprocapnos spectabilis ist bis heute der einzige Vertreter dieser Gattung. Im Pflanzenhandel ist die Staude aber auch heute noch häufig unter ihrem alten Namen zu finden. Das Tränende (auch Flammende) Herz gehört gemeinsam mit den anderen Herzblumen (Dicentra) zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). 2017 wurde das Tränende Herz zur Giftpflanze des Jahres gewählt.
Wuchs
Der Wuchs des Tränenden Herzens ist sehr markant. Die ausdauernde, krautige Pflanze wird etwa 80 Zentimeter hoch und bis zu 60 Zentimeter breit, ihre Blüten wachsen an bogig überhängenden Trieben, die ihr eine sehr romantische Note geben.

Große rosarote Blüten schweben über filigranem Laub
Blätter
Die filigranen, aber dichten Laubblätter von Lamprocapnos sind gefiedert und gelappt. Sie erreichen eine Größe von 40 auf 20 Zentimeter. Das Laub erscheint in einem hellen, frischen Grün. Nach der Blüte werden die Nährstoffe eingezogen und das Laub stirbt ab.
Blüten
Die Blüten mit ihrer besonderen herzförmigen Anmutung sind der Namensgeber des Tränenden oder Flammenden Herzens. Sie erscheinen schon im Frühjahr meist als knappes Dutzend pro Zweig und sind in der natürlichen Variante rosa und weiß. Der englische Name der Pflanze lautet "Lady in a bath" (Dame in der Badewanne). Dieses Bild entsteht, wenn man die Blüte umdreht und leicht aufdrückt.
Standort
Aufgrund seiner Herkunft aus dem lichten Laubwald bevorzugt das Tränende Herz einen leicht schattigen oder absonnigen und geschützten Standort, wo es gerne ein bisschen kühler sein darf. Um richtig zu blühen, benötigt das winterharte Tränende Herz eine Frostperiode.
Boden
Der Boden sollte, wie für Waldboden typisch, humos und feucht sein. Kalkarme Erde und eine zusätzliche Bewässerung in warmen Sommern sind zu empfehlen.

Weiße und rosarote Sorten lassen sich hervorragend kombinieren
Pflanzung
Das Tränende Herz wird im Frühjahr gepflanzt, damit die Wurzel der mehrjährigen Pflanze vor dem ersten Winter ausreichend Fuß fassen kann. Setzen Sie mehrere Jungpflanzen mit einem Abstand von 40 bis 60 Zentimetern und nicht tiefer, als sie im Pflanztopf gestanden haben. Arbeiten Sie dabei rund um die Pflanzen etwas Kompost in die Erde ein. Danach reichlich angießen. Achtung: Der Pflanzensaft (vor allem in der Wurzel) enthält Isochinolin-Alkaloide, welche reizend auf Haut und Schleimhaut wirken können. Pflanzen Sie das Tränende Herz deshalb außerhalb der Reichweite von Kindern, die von den herzförmigen Blüten fasziniert sind, und tragen Sie bei der Pflanzung und beim Schnitt Handschuhe.
Pflege
Um eine Versamung der Staude zu verhindern, kann Verblühtes ausgezupft werden. Alle zwei Jahre sollte rund um die Pflanze im Herbst etwas Kompost eingearbeitet werden. Dies genügt dem Tränenden Herz als Düngergabe. An heißen Tagen muss die Staude eventuell etwas gegossen werden. Nach dem Einziehen im Frühsommer kann das vergilbte Laub auf Bodenhöhe abgeschnitten werden. Tipp: Soll das Tränende Herz im Topf im Frühjahr reichlich blühen, stellt man es über den Winter am besten in ein frostfreies Gewächshaus.
Teilen
Das Tränende Herz kann, wenn es zu groß geworden ist, im Notfall geteilt werden. Am schönsten wächst die Staude aber, wenn sie sich über mehrere Jahre ungestört an einem Standort etablieren kann.

Romantisches Duo: Tränendes Herz und Spanisches Hasenglöckchen
Verwendung
Das Tränende Herz eignet sich zur Bepflanzung von Gehölzrändern und Schattengärten. Seine pastellfarbenen Blüten leuchten im Frühjahr am schönsten vor dunklem Hintergrund. Im (halb)schattigen Staudenbeet neigt der Herzerlstock seine gebogenen Zweige nach vorne. Achtung: Das Tränende Herz ist ein Frühjahrsblüher und zieht nach der Blüte ein.
Damit keine unschönen Lücken im Staudenbeet entstehen, sollten Sie die Pflanze mit Sommer- oder Herbstblühern kombinieren. Gute Beetpartner für das Tränende Herz sind besonders Blattschmuckstauden wie Funkien (Hosta), Purpurglöckchen (Heuchera) oder das Salomonssiegel (Polygonatum). Weiße Sorten harmonieren besonders mit den blauen Blüten von Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera) und Akelei (Aquilegia). Auch in größeren Töpfen zeigt das Tränende Herz seine anmutigen Blüten. Die Zweige eignen sich hervorragend als langlebige Schnittblumen.
Sorten
Die lange bekannte Sorte ‘Alba’ trägt rein weiße Herzblüten zur Schau. Des Weiteren gibt es eine dunkelrot-weiße Sorte mit Namen ‘Valentine’. Sie hält ihr Laub nach der Blüte etwas länger und zieht erst später ein. Die Sorte ‘Goldheart’ trägt außergewöhnlich gelb-grünes Laub.

Die Sorte ‘Alba’ (Lamprocapnos spectabilis) begeistert mit eleganten weißen Blütenherzen
Tränendes Herz vermehren
Die Vermehrung des Tränenden Herzens erfolgt entweder nach der Blüte durch Teilung (nur ältere Pflanzen), durch Wurzelschnittlinge oder Stecklinge. Stellen Sie die etwa 15 Zentimeter langen Stecklinge einfach in Wasser, bis sie Wurzeln bilden. Im Staudenbeet bietet sich die Vermehrung durch Aussaat an. Sammeln Sie dazu im Sommer nach der Blüte die Samen ab und säen Sie diese im Herbst direkt ins Beet. Der Kaltkeimer nutzt die Winterperiode, um die Keimung zu aktivieren. Im Bauerngarten können Sie die Aussaat auch der Pflanze selbst überlassen.
Krankheiten und Schädlinge
Steht das Tränende Herz zu trocken, drohen Austrocknung und Läusebefall. Schnecken lieben das zarte Laub im Frühjahr, deshalb sollte bei Austriebsbeginn bereits mit der Schneckenbekämpfung begonnen werden. Ist der Standort zu feucht (staunass) und warm, bekommt das Tränende Herz leicht Mehltau oder Stängelgrundfäule (Phytophtora). Löcher in den Blütenspitzen stammen nicht von einem Schädling, sondern werden von Erdhummeln hinein gebissen, die auf diese Weise an den Nektar gelangen.
Häufig gestellte Fragen
Welcher Standort eignet sich für das Tränende Herz?
Das Tränende Herz bevorzugt einen leicht schattigen oder absonnigen, geschützten Standort, an dem es auch gerne etwas kühler sein darf. Besonders schön zur Geltung kommt es vor dunklen Hintergründen. Die Staude, die natürlicherweise in Laubwäldern wächst, eignet sich perfekt für die Bepflanzung von Gehölzrändern und Schattengärten.
Wann blüht das Tränende Herz?
Im Frühjahr, ab April, zeigen sich die herzförmigen Blüten des Tränenden Herzens. Die Blütezeit dauert bis Juni an, nach der Blüte zieht die Pflanze ein.
Wann kann man das Tränende Herz pflanzen?
Pflanzen Sie das Tränende Herz am besten im Frühjahr, damit es bis zum ersten Winter genügend Zeit hat anzuwurzeln.
Ist das Tränende Herz giftig?
Ja, das Tränende Herz ist in allen Pflanzenteilen giftig. Im Pflanzsaft sind Isochinolin-Alkaloide enthalten, welche reizend auf Haut und Schleimhaut wirken können. Beim Umgang mit der Staude sollten Sie deshalb unbedingt Gartenhandschuhe tragen!
Ist das Tränende Herz winterhart?
Das Tränende Herz ist winterhart – als Kaltkeimer braucht die Pflanze sogar niedrige Temperaturen im Winter, um keimen zu können.
Wann muss man das Tränende Herz schneiden?
Im Frühsommer können Sie das vergilbte Laub eingezogener Triebe in Bodenhöhe abschneiden. Einen regelmäßigen Schnitt benötigt die Staude aber nicht – Verblühtes kann einfach ausgezupft werden, um eine Versamung zu verhindern.
Welche Erde eignet sich für das Tränende Herz?
Das Tränende Herz fühlt sich in humoser, kalkarmer Erde am wohlsten. Für ausreichend Nährstoffe können Sie bei der Pflanzung etwas Kompost in die Erde einarbeiten. Außerdem sollte der Boden, wie am natürlichen Standort der Pflanze, frisch bis feucht sein.
Wie groß wird das Tränende Herz?
Das Tränende Herz wird etwa 80 Zentimeter hoch und bis zu 60 Zentimeter breit.