Traubensilberkerze
Actaea racemosa
Die stattliche Traubensilberkerze ist eine pflegeleichte Staudenschönheit und eine sehr alte Heilpflanze, die bereits von den Ureinwohnern Nordamerikas genutzt wurde. Wir stellen sie vor und geben Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 80 cm bis 200 cm
- Wuchsbreite
- von 80 cm bis 120 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis August
- Blütenform
-
- dicht
- Kerzenartig
- Trauben
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- ahornartig
- gefiedert
- zugespitzt
- Fruchtform
-
- Balgfrucht
- Licht
-
- absonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis mäßig feucht
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- malerischer Wuchs
- Heilpflanze
- Giftigkeit
-
- giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Lebensbereiche
-
- GR2
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Rabatten
- Gartenstil
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- Apothekergarten
- Blumengarten
- Naturgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Traubensilberkerze (Actaea racemosa) stammt aus dem östlichen bis zentralen Nordamerika sowie dem Osten Kanadas und ist dort weit verbreitet. Viele Gartenfreunde werden sie noch unter ihrem alten botanischen Namen Cimicifuga racemosa kennen, unter dem sie der Gründer der botanischen Nomenklatur, Carl von Linné, ursprünglich einordnete. Neuere Untersuchungen der Systematik ließen ihre Einordnung zur Gattung der Christophskräuter (Actaea) sinnvoll erscheinen. Die übergeordnete Pflanzenfamilie sind die Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Bereits die indianische Medizin kannte die Traubensilberkerze als Heilpflanze. Die Ureinwohner Nordamerikas nutzten sie als Mittel gegen Schlangenbisse und zur Geburtserleichterung.
Wuchs
Mit bis zu zwei Metern Wuchshöhe ist die Traubensilberkerze ein auffälliger Blickfang in Beet und Rabatten. Ihre aufrechten, kahlen Stängel treiben aus einem langlebigen Rhizom, mit dem die Staude problemlos den Winter überdauert. Aus dem Wurzelstock werden pflanzliche Wirkstoffe gewonnen, die in der Naturmedizin Verwendung finden.
Blätter
Die großen gefiederten Laubblätter der Traubensilberkerze bilden einen reizvollen Kontrast zu den langen Blütenkerzen. Sie sind doppelt bis dreifach gefiedert und werden bis zu 60 Zentimeter lang. Auch außerhalb der Blütezeit schenken sie der Staude ein attraktives Aussehen.

Traubensilberkerzen (Actaea racemosa) sind ein aparter Blickfang in jedem Staudenbeet und ihre schlanken, weißen Blüten sind von Juni bis August eine wahre Bienenweide
Blüten
Die Blüten der Traubensilberkerze bilden dichte, aufrechte Trauben am Ende der Stiele. Die ersten Blüten öffnen sich schon im Juni, die Hauptblüte liegt im Juli und dauert bis August. Die weißen runden Einzelblüten sind etwa fünf Millimeter groß. Besonders auffällig sind die zahlreichen Staubblätter, die weit aus der Blüte herausragen. Sie verströmen einen Duft, der nicht von jedem als angenehm empfunden wird.
Früchte
Nach der Bestäubung durch Bienen, Hummeln oder andere Insekten bildet die Traubensilberkerze dickwandige Balgfrüchte aus, die zahlreiche Samen enthalten.
Standort
Die Traubensilberkerze wächst am liebsten im lichten Schatten von Gehölzen, allerdings toleriert sie auch sonnigere Standorte, wenn ihre Wurzeln ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden. Meiden sollte man Standorte, die volle Mittagssonne abbekommen, sowie tiefe Schattenpartien. Oftmals dauert es einige Zeit, bis die Traubensilberkerze richtig eingewachsen ist, aber nach zwei bis drei Jahren hat sie sich am geeigneten Standort richtig etabliert. Kann sie anschließend ungestört wachsen, wird sie mit den Jahren immer kräftiger und schöner.

Die hohen weißen Blütenstände der Traubensilberkerze bereichern jedes Schattenbeet
Boden
Der Boden für die Traubensilberkerze sollte nährstoffreich, humos und ausreichend frisch sein. Besonders im Sommer darf er nicht zu rasch austrocknen.
Pflanzung
Da die Traubensilberkerze auf zu enge Nachbarschaft empfindlich reagiert, sollte man ihr großzügig Platz einräumen: Man rechnet etwa ein bis drei Pflanzen pro Quadratmeter. Der empfohlene Pflanzabstand beträgt zwischen 60 und 80 Zentimetern. Wenn man gleich bei der Pflanzung organischen Dünger wie Hornspäne unter die Erde mischt, muss erst im Folgejahr erneut gedüngt zu werden. Empfehlenswert ist es auch, eine dünne Mulchschicht nach der Pflanzung auszubringen, damit die Erde nicht so rasch austrocknet.
Pflege
Die Traubensilberkerze ist ziemlich pflegeleicht. Es genügt, sie zur Nährstoffversorgung im Frühjahr mit Kompost oder Lauberde zu düngen. Wichtig ist, dass der Boden nicht austrocknet. Sollte Kümmerwuchs auftreten, ist das ein Hinweis auf zu trockenen Boden. Abhilfe bringt hier nur ein Umpflanzen der Stauden. Während der Blütezeit sollte man Verblühtes regelmäßig entfernen. Den Winter über kann man die Fruchtstände ruhig stehen lassen und erst im Frühjahr, noch vor dem Austrieb, bodennah schneiden.
Teilen
Die Traubensilberkerze gehört zu den langlebigen Stauden, die man, einmal etabliert, in Ruhe wachsen lässt. Es gibt also keinen Grund, sie durch Teilung des Wurzelstocks verjüngen zu müssen. Natürlich kann man aber durch Teilung im zeitigen Frühjahr neue Pflanzen gewinnen. Allerdings sollte man damit bis zum dritten Standjahr warten, damit einem die Pflanze das Aus- und Eingraben nicht krumm nimmt.
Verwendung
Wegen ihrer stattlichen Wuchshöhe setzt man die Traubensilberkerze am besten in den Beethintergrund. Ihre hohen zarten Blütenstände bilden schöne Lichtpunkte in schattigeren Gartenpartien. Hübsche Partner sind Farne, Funkien, Gräser und Eisenhut. Da sie im Frühjahr sehr spät austreiben, kann man sie gut mit frühen Zwiebelblumen kombinieren.

Ihre stattlichen Blüten verschönern Gärten, ihre Wurzeln machen die Traubensilberkerze zur Heilpflanze
Traubensilberkerze als Heilpflanze
Inhaltsstoffe aus dem Wurzelstock der Traubensilberkerze besitzen östrogenähnliche Eigenschaften. Aus diesem Grund wird Actaea racemosa in der Naturheilkunde bei Beschwerden in den Wechseljahren und anderen Frauenleiden eingesetzt. Achtung: Die Präparate sind häufig noch mit dem alten botanischen Namen Cimicifuga racemosa gekennzeichnet. Von einer Eigenmedikation wird jedoch dringend abgeraten. Außerdem haben Langzeitstudien ergeben, dass die Wirkstoffe bei zu langer Einnahme Leberschäden verursachen können.
Sorten
Actaea racemosa var. cordifolia ist eine Varietät der Traubensilberkerze, die aufgrund ihrer unverzweigten Blütenstände auch Lanzen-Silberkerze genannt wird. Sie gilt als deutlich trockenheitsverträglicher als die reine Art. Wer auf der Suche nach Silberkerzen-Varietäten mit dunkellaubigen Blättern ist, sollte sich bei den herbstblühenden Arten umsehen.
Vermehrung
Wie bereits erwähnt, kann die Traubensilberkerze einfach durch Teilung vermehrt werden. Eine Vermehrung durch Aussaat ist möglich, aber nicht empfehlenswert, da die Keimdauer mehrere Monate dauern kann.
Krankheiten und Schädlinge
Am passenden Standort bleibt die Traubensilberkerze sehr gesund, sodass Krankheiten und Schädlinge kaum auftreten.