Tulpenmagnolie, Garten-Magnolie
Magnolia x soulangeana
Die Tulpenmagnolie begeistert im Frühling mit ihren eleganten Blüten und ganzjährig mit ihrem malerischen Wuchs. Hier lesen Sie alles zu Pflanzung und Pflege des schönen Blütengehölzes.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Großstrauch
- Wuchshöhe
- von 500 cm bis 900 cm
- Wuchsbreite
- von 400 cm bis 800 cm
- Wuchseigenschaften
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- ausladend
- aufrecht
- überhängend
- Blütenfarbe
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- violett
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
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- April bis Mai
- Blütenform
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- Einzelblüte
- Duft
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- 1
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- verkehrt eiförmig
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
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- lehmig
- Bodenfeuchte
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- feucht
- ph-Wert
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- neutral bis sauer
- Kalkverträglichkeit
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- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Gartenstil
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- Japangarten
- Naturgarten
- Parkanlage
Herkunft
Die Tulpenmagnolie (Magnolia x soulangeana) ist die in unseren Breiten populärste Magnolienart. Sie entstammt einer Kreuzung der Lilienmagnolie (Magnolia denudata) mit der Purpur-Magnolie (Magnolia liliiflora) und gehört zur großen Familie der Magnoliengewächse (Magnoliaceae). Ihr Ursprung findet sich im östlichen China, die Züchtung der Hybride erfolgte allerdings zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königlichen Gartenbauinstitut Fromont in Frankreich. Die bekannteste Sorte ist ‘Alexandrina’. Die umgangssprachliche Bezeichnung "Tulpenbaum" ist irreführend, da keine Verwandtschaftsbeziehung zum echten Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) besteht.
Wuchs
Wie alle Magnolien präsentiert sich die Tulpenmagnolie als großer, langsam wachsender Strauch oder Baum, der vor allem in die Breite geht. Mit den Jahren senken sich die Hauptäste leicht in Richtung Boden und geben dem Baum einen eleganten Schwung. Die Tulpenmagnolie ist sommergrün und erreicht eine Höhe zwischen fünf und neun Meter, wobei der Stamm eher kurz und krumm ist. Ihre beeindruckende Wirkung verdankt die Magnolie ihrer bis zu acht Meter breiten, ausladenden Krone. Die glatte Rinde wird mit zunehmendem Alter rissig. Sowohl bezüglich des Wuchses als auch der Blütenfülle gewinnt die Tulpenmagnolie mit zunehmendem Alter. Bäume zwischen dem 30. und 50. Standjahr gehören zu den schönsten.

Ein Traum von einem Baum: Je älter die Magnolie, umso mehr Blüten trägt sie
Blätter
Die mattgrünen, umgekehrt eiförmigen Blätter der Tulpenmagnolie sind mit bis zu 20 Zentimetern Länge recht groß. Sie haben glatte Ränder und sitzen an kurzen Stielen. An der Unterseite der Magnolienblätter befinden sich feine Härchen.
Blüten
Ihren Namen verdankt die Tulpenmagnolie den markanten Blüten. Diese sind dickfleischig und tulpenförmig und öffnen sich von April bis Mai, bevor der Baum die Laubblätter ansetzt. Die Tulpenmagnolie zeichnet sich durch eine immense Menge an einzeln stehenden, leicht duftenden Blüten aus, was sie zu einem äußerst attraktiven Frühlingsblüher macht. Die Blüten sind weiß, mit hellrosafarbenen bis violetten Einfärbungen, die je nach Sorte unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Je älter der Baum, desto größer ist für gewöhnlich die Blütenfülle. Den dickknospigen Blütenansatz bildet der Baum bereits im Winter. So hat die Tulpenmagnolie auch über die Wintermonate einen hohen Zierwert. Gut zu wissen: Blüten erscheinen an Jungbäumen erst nach einigen Jahren. Veredelte Exemplare blühen jedoch deutlich früher. Spätfröste können die Blüte gefährden.
Früchte
Im Herbst bildet die Tulpenmagnolie zapfenartige Fruchtstände. Aus ihnen entwickeln sich etwa zwei Zentimeter lange rote Balgfrüchte, in denen sich nur wenige Samen befinden. Bleibt die Befruchtung aus – was im Garten häufig der Fall ist – reifen die Früchte nicht aus, sondern fallen noch grün vom Baum ab.

Die roten Früchte der Tulpenmagnolie sind im Garten nur selten zu bewundern
Standort und Boden
Ein leicht saurer, kalkfreier Boden ist die Voraussetzung für das Gedeihen der Tulpenmagnolie. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Die Magnolie ist eigentlich gut winterhart, nur ihre Blüten sind sehr frostempfindlich, daher ist ein geschützter Standort, zum Beispiel in Nähe des Hauses, zu empfehlen. Je heller der Standort, umso mehr Blüten sind zu erwarten.
Pflanzung und Pflege
Tulpenmagnolien werden in gut belüfteten, tiefgründigen, lockeren Boden gesetzt. Zur Pflanzung empfiehlt sich saure Rhododendron- oder Moorbeeterde. Die Magnolie ist ein Flachwurzler, der sich weit ausbreitet, deshalb benötigt ihre Baumscheibe zum Schutz vor Frost und Austrocknung regelmäßig eine Mulchschicht. Alternativ können Sie den Baum auch mit ausdauernden Bodendeckern unterpflanzen. Zweimal im Jahr kann der Baum mit Kompost versorgt werden. Dabei die Erde auf keinen Fall auflockern, um nicht die Wurzeln zu schädigen.
Schnitt
Generell ist die Tulpenmagnolie ein sehr pflegeleichter Baum, der gut schnittverträglich ist. Jedoch sollte man das langsam wachsende Gehölz nach Möglichkeit frei wachsen lassen, um den harmonischen Kronenaufbau nicht zu stören. Ein Erhaltungsschnitt ist nicht notwendig, das heißt, die Blühfreudigkeit wird auf diese Weise nicht gefördert. Soll dennoch die Krone eines alten Baums etwas ausgelichtet oder ihr Umfang reduziert werden, ist für diese Arbeit der Spätsommer der beste Zeitpunkt. Dabei ist zu beachten, dass man die Zweige nicht auf einer beliebigen Länge einkürzt, sondern immer bis zum Astansatz zurückgeschnitten wird. Sonst bildet das Gehölz an den Triebenden mehrere neue Zweige aus, die die Krone unnötig verdichten. Tipp: Möchten Sie Zweige für die Vase, schneiden Sie diese, wenn sich die Blüten gerade öffnen.
Verwendung im Garten
Aufgrund ihrer stattlichen Größe und der Überfülle an Blüten im Frühjahr sollte die Tulpenmagnolie als Solitär stehen. So hat sie in alle Richtungen genug Platz um sich auszubreiten und kann dabei ihre ganze Wirkung entfalten.
Sorten
Die große Begeisterung für den prächtig blühenden Baum hat für eine Reihe von unterschiedlichen Züchtungen gesorgt, wobei die ältesten immer noch die beliebtesten sind. Eine der meistverkauften neben ‘Alexandrina‘ ist die Sorte ‘Lennei’. Sie trägt dunkelrosafarbene Blüten mit weißem Schlund. Die Sorte ‘Lennei alba’ blüht in Weiß, auch ‘Amabilis’ wartet mit reinweißen Blüten auf. Die japanische Züchtung ‘Picture’ bildet bis zu 35 Zentimeter große Blütenkelche in Dunkelviolett. Kleine purpurfarbene Blüten zeichnen die Sorte ‘Rustica Rubra’ aus den Niederlanden aus.

Die Sorte ‘Alba Superba’ ist weiß, mit einem Hauch Rosa am Blütenansatz
Vermehrung
Es gibt verschiedene Techniken, mit denen man Magnolien vermehren kann. Die Tulpenmagnolie kann über Absenker vermehrt werden. Auch eine Vermehrung durch Stecklinge ist theoretisch möglich, doch ist ihre Anwuchsquote ausgesprochen gering. Zudem blühen solche vegetativ vermehrten Exemplare erst nach etwa zehn Jahren. Deshalb bieten Baumschulen und gut sortierten Gartencentern veredelte Magnolien an, die schneller ihre ersten Blüten ausbilden. Die Tulpenmagnolie und ihre Sorten können zwar durch Aussaat vermehrt werden, da es sich aber um Hybriden handelt, weicht das Erscheinungsbild der Jungpflanzen von dem der Mutterpflanze ab, positive Eigenschaften können bei den Sämlingen also verloren gehen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Tulpenmagnolie ist sehr robust, dennoch können hin und wieder Pflanzenkrankheiten oder Schädlinge auftreten, vor allem dann, wenn die Bedingungen nicht optimal sind. Schwarze, gelb umrandete Flecken auf dem Laub deuten auf die bakteriell verursachte Blattfleckenkrankheit hin. Sie lässt sich auf einem luftigen Standort vermeiden, da dort das Laub nach einem Regenschauer schnell wieder abtrocknen kann. Infizierte Pflanzenteile sind sofort zu entfernen. Ein weißer oder gräulicher Belag auf den Blättern zeigt Mehltau an. Keine Krankheit, sondern eine Mangelerscheinung ist die unnatürliche Gelbfärbung der Blätter. Die sogenannte Chlorose entsteht durch einen Mangel an Eisen. Ein hoher Kalkgehalt im Boden bindet das Spurenelement, sodass die Pflanze es nicht aufnehmen kann. Als Schädlinge können Schildläuse und Weiße Fliege auftreten, die vor allem auf den Blattunterseiten zu finden sind.