Pflanzen

Ungarische Eiche

Quercus frainetto

Wer nach einer Alternative zur einheimischen Stieleiche sucht, findet in der Ungarischen Eiche einen unkomplizierten Laubbaum mit schönem Habitus.

Wuchstyp
  • Großbaum
Wuchshöhe
von 3000 cm bis 4000 cm
Wuchseigenschaften
  • kugelförmig
  • aufrecht
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis Juni
Blütenform
  • Kätzchen
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • gelappt
  • länglich
  • verkehrt eiförmig
Blatteigenschaften
  • Herbstfärbung
Fruchtform
  • Nussfrucht
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • lehmig
Bodenfeuchte
  • trocken bis mäßig feucht
ph-Wert
  • alkalisch bis schwach alkalisch
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blattschmuck
  • malerischer Wuchs
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 6
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Hausbaum
  • Landschaftsgehölz
Gartenstil
  • Naturgarten
  • Parkanlage

Herkunft

Die Ungarische Eiche (Quercus frainetto) ist ursprünglich in Italien, auf dem Balkan, in der Türkei und in Ungarn beheimatet. Der zur Pflanzenfamilie der Buchengewächse (Fagaceae) gehörende Laubbaum bevorzugt warme Lagen und wird inzwischen auch bei uns gerne als Parkbaum gepflanzt. Wegen ihrer Robustheit und guten Trockenheitsverträglichkeit gilt diese Eichen-Art im Zuge des Klimawandels als Zukunftsgehölz.

Wuchs

Der sommergrüne, raschwüchsige Laubbaum wird 30 bis 40 Meter hoch und besitzt einen stattlichen Wuchs mit einer eiförmigen, geschlossenen Krone, die im Alter lockerer und kugeliger wird. Die hellgraue bis bräunliche Borke der Ungarischen Eiche ist in jungen Jahren glatt und später eichentypisch stark gefurcht. Ihre jungen Zweige sind anfangs weich behaart, später kahl. Ein tiefreichendes Wurzelwerk verankert sie sicher im Boden. Im Vergleich zu der bei uns heimischen Stieleiche ist sie deutlich kurzlebiger.

Blätter

Die Blätter der Ungarischen Eiche sind länglich bis verkehrt-eiförmig, werden 10 bis 25 Zentimeter lang und etwa halb so breit. Durch ihre tiefen Einschnitte ergeben sich gleichmäßige Lappen, etwa zehn auf jeder Seite. An der Blattspitze sind die beiden Lappen dreifach gezähnt. Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün, die Unterseite graugrün. Vor dem Laubfall im Herbst zeigen sie eine spektakuläre Färbung, die von Grün zu Gelb bis Braun übergeht.

Blätter der Ungarischen Eiche

Die einzelnen Blätter der Ungarischen Eiche können bis zu 25 Zentimeter lang werden

Blüten

Bis Quercus frainetto das erste Mal blüht, vergehen mehrere Jahre. Ihre kätzchenförmig angeordneten Blüten sind goldgelb und locken im Mai und Juni viele Insekten an.

Früchte

Bei den Früchten der Ungarischen Eiche handelt es sich um die gattungstypischen Eicheln. Sie sitzen bei Quercus frainetto zu zweit bis viert zusammen und sind etwa zur Hälfte von einem halbkugeligen, dicht filzig behaarten Becher eingeschlossen. Ihre Länge beträgt etwa zwei Zentimeter.

Standort

Die Ungarische Eiche bevorzugt einen sonnigen Standort in Einzelstellung. Sie ist bis -23 Grad Celsius zuverlässig frosthart, verträgt Trockenheit und Hitze sehr gut und eignet sich fürs Stadtklima.

Boden

Idealerweise sollte der Boden lehmig und nährstoffreich sein, mit einem pH-Wert im alkalischen Bereich. Aber auch mit trockenen Böden kommt Quercus frainetto gut zurecht.

Pflanzung

Als Lichtbaumart benötigt die Ungarische Eiche genügend Platz um sich und darf nicht von anderen Bäumen beschattet werden. Beste Pflanzzeiten für junge Bäume sind das Frühjahr und der Herbst. Nach der Pflanzung sollte man den Baum gründlich angießen und im ersten Jahr stets auf ausreichende Bodenfeuchte achten.

Pflege

Eine Mulchschicht im Wurzelbereich der Ungarischen Eiche schützt den Boden vor dem Austrocknen, ist aber nicht unbedingt nötig.

Schnitt

Sich kreuzende oder abgestorbene Triebe von Quercus frainetto sollte man im Spätwinter oder im zeitigen Frühjahr herausschneiden. Ansonsten greift man möglichst nicht ein, damit der Baum sein arttypisches Wuchsbild entwickeln kann.

Verwendung

Allein schon wegen ihrer Größe ist die Ungarische Eiche ein Solitär für weitläufigere Gärten. Wegen ihrer guten Trockenheitsverträglichkeit und Rauchfestigkeit gilt sie als "Zukunftsbaum" im sich wandelnden Klima.

Ungarischen Eiche mit Herbstfärbung

Im Herbst färbt sich das Laub der Ungarischen Eiche erst gelb, später braun

Sorten

1979 wurde in den Niederlanden die Sorte Quercus frainetto ‘Trump’ ausgelesen. Mit 20 bis 25 Metern Höhe und 8 bis 10 Metern Breite bleibt sie kleiner als die eigentliche Art.

Vermehrung

Es empfiehlt sich, in der Baumschule gezogene Bäumchen zu erwerben, da eine Anzucht aus Samen aufwändig, langwierig und nicht immer von Erfolg gekrönt ist.

Krankheiten und Schädlinge

Die Ungarische Eiche kann gelegentlich von Mehltau befallen werden. Unter den Schädlingen können vor allem verschiedene Gallwespen lästig werden. Die Eicheln von Quercus frainetto werden gerne vom Rüsselkäfer angefressen. Eine geringe Anfälligkeit zeigt diese Art gegenüber dem Eichenwickler und dem Schwammspinner.

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