Usambaraveilchen
Saintpaulia ionantha
Lieblich und farbenfroh: Usambaraveilchen sind wahre Blühwunder und bringen rund ums Jahr Farbe ins Haus. So pflegen Sie die zarten Schönheiten richtig.
Steckbrief
- Wuchshöhe
- von 5 cm bis 15 cm
- Wuchsbreite
- von 5 cm bis 20 cm
- Wuchseigenschaften
-
- polsterbildend
- Blütenfarbe
-
- violett
- rot
- rosa
- weiß
- mehrfarbig
- Blütezeit (Monat)
-
- Januar bis Dezember
- Blütenform
-
- Dolden
- Blattform
-
- herzförmig
- rundlich
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Licht
-
- absonnig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht
- ph-Wert
-
- schwach sauer bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Winterhärte
-
- frostempfindlich
- Verwendung
-
- Innenraumbegrünung
Herkunft
Usambaraveilchen (Saintpaulia Ionantha-Hybriden) gehören zur Familie der Gesneriengewächse (Gesneriaceae). Sie stammen vom wilden Usambaraveilchen ab, das in den Usambara-Bergen in Tansania beheimatet ist. Die Hybriden sind etwas größer als die Wildform. Mit Veilchen (Viola) ist die Pflanze dagegen nicht verwandt. Der Name bezieht sich auf die veilchenblaue Blütenfarbe der ersten Züchtungen.
Wuchs
Usambaraveilchen wachsen gedrungen, krautig und ausdauernd. Die Flachwurzler bilden bis zu 20 Zentimeter durchmessende Blattrosetten, aus denen der kurze Blütenstängel etwa 15 Zentimeter hoch emporwächst. In ihrer tropischen Heimat und auch bei uns als Zimmerpflanze sind sie immergrün.

Die fleischigen, samtigen Blätter des Usambaraveilchens bilden eine kompakte Rosette
Blätter
Ein Merkmal der Usambaraveilchen sind ihre samtigen, fleischigen Blätter, welche sehr empfindlich auf Benetzung mit Wasser reagieren.
Blüten
Die Blühfreude der Usambaraveilchen macht sie zu einer seit Jahrzehnten beliebten Zimmerpflanze. Es gibt sie mit weißen, rosa oder violetten Blüten, welche einfach, gefüllt, ein- oder mehrfarbig sein können. Auffällig sind dabei immer die knallgelben Staubbeutel in der Blütenmitte. Manche Exemplare haben glatte, andere gewellte Blütenblätter. Usambaraveilchen blühen auch in den Wintermonaten und bieten so das ganze Jahr über ein schönes Blütenspektakel.

Usambaraveilchen sind in zahlreichen Blütenfarben erhältlich
Licht und Temperatur
Usambaraveilchen bevorzugen Zimmertemperatur zwischen 18 und 24 °C. Der Standort sollte ganzjährig sehr hell sein, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ideal sind Fensterbänke in Küche und Bad, da dort meist eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht. Alternativ kann ein Schälchen mit Wasser neben den Pflanzen auf der Fensterbank die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Usambaraveilchen auf keinen Fall direkt mit Wasser besprühen! Usambaraveilchen mögen warme Füße und vertragen keine Zugluft. Auch in der kalten Jahreszeit darf die Raumtemperatur nicht unter 18 °C sinken. Sie sind nicht winterhart und vertragen auch keine kurzzeitigen Temperaturabfälle. Packen Sie neu gekaufte Exemplare daher auf dem Nachhauseweg besonders im Winter gut ein! Achtung: Das Usambaraveilchen ist ein echter Stubenhocker. Auch bei sommerlichen Temperaturen sollte die Pflanze nicht nach draußen gebracht werden. Direkter Sonneneinstrahlung und Witterungseinflüssen hält das Pflänzchen nicht Stand!

An einem hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung fühlen sich Usambaraveilchen am wohlsten
Pflege
Usambaraveilchen mögen gleichmäßig feuchte Erde. Verwenden Sie kalkarmes Gießwasser, das Zimmertemperatur hat, und wässern Sie erst, wenn die obere Erdschicht leicht angetrocknet ist. Beim Gießen sollten die Blätter nicht benetzt werden, da sie leicht fleckig werden und faulen. Deshalb nicht von oben gießen, sondern den Pflanztopf in einen mit Gießwasser gefüllten Untersetzer stellen. Regelmäßiges Düngen mit Flüssigdünger (ganzjährig mindestens alle drei Wochen) ist wichtig, wenn die Pflanzen dauerhaft blühen sollen. Optional können die Pflanzen kühler gestellt und in Winterruhe versetzt werden, dann wird das Düngen eingestellt. Sind die Blätter verstaubt, vorsichtig mit einem Pinsel säubern. Nicht abwaschen!

Verstaubte Blätter des Usambaraveilchens werden vorsichtig mit einem Pinsel gesäubert
Umtopfen
Da Usambaraveilchen nicht sehr groß werden, müssen sie nicht allzu oft umgetopft werden. Sie fühlen sich in kleinen Töpfen durchaus wohl. Erst, wenn die Wurzeln bereits den ganzen Topf in Beschlag genommen haben, ist es Zeit für ein geringfügig größeres Gefäß. Anzeichen dafür sind sehr kleine oder eng aufeinandersitzende Blätter. Das Umtopfen erfolgt am besten im Frühjahr. Als Substrat eignet sich am besten normale Blumenerde, die mit Sand und Seramis oder Tongranulat gemischt wurde. Setzen Sie die Pflanze einen Fingerbreit unter dem Topfrand ein, damit die Blattrosette auf dem Rand aufliegt und nicht auf der Erde. So vermeiden Sie, dass die Blätter durchweichen und faulen.
Schneiden
Ein Schnitt ist bei Usambaraveilchen nicht notwendig. Beschädigte oder faulige Blätter immer mit leichtem Ruck abreißen, nicht schneiden!
Vermehrung
Usambaraveilchen lassen sich im April und Mai leicht durch Blattstecklinge vermehren. Reißen Sie dazu Blattstiele mit etwa drei Zentimetern Länge von der Mutterpflanze ab, schneiden Sie die Stiele gerade und stecken Sie diese bis zum Blattrand in ein nährstoffarmes Torf-Sand-Gemisch. Nach etwa sechs Wochen zeigen sich an der Basis des Blattstiels mehrere neue Blättchen. Diese werden schließlich auseinandergezupft und einzeln eingesetzt. Möglich ist auch die Bewurzelung von Stecklingen im Wasserglas, wobei die Blattflächen nicht eingetaucht werden dürfen. Nach zwei bis drei Wochen erscheinen die ersten Wurzeln und die Pflänzchen können getopft werden.

Usambaraveilchen-Stecklinge in Reih und Glied
Sorten
Usambaraveilchen gibt es in zahlreichen Varianten und über 2.000 verschiedenen Sorten mit unterschiedlichsten Blatt- und Blütenfärbungen, gewellten Rändern oder gefüllten Blüten. Auch Mini-Varianten des Usambaraveilchens sind erhältlich.
Krankheiten und Schädlinge
Gelbfleckige oder gelbrandige Blätter sind meist auf direkte Sonnenbestrahlung zurückzuführen. Zu viel Wasser lässt die Wurzeln faulen und kann die ganze Pflanze zum Absterben bringen. Außerdem lockt das nasse Substrat Trauermücken an. Zu wenig Wasser dagegen äußert sich in welken und gelblichen Blättern. Gleiche Symptome zeigen sich bei zu geringer Luftfeuchtigkeit. Bilden sich nur selten Blüten, sind Nährstoffmangel oder ein zu dunkler Standort die Ursache. Weichhautmilben, Blattläuse, Wollläuse und Thripse können die Pflanzen befallen. Die Schädlingsbekämpfung ist bei Usambaraveilchen schwierig, da die empfindlichen, behaarten Blätter keine Pflanzenschutzmittel vertragen. Am besten eignen sich Präparate, die man nicht sprüht, sondern über die Erde verabreicht, wie Pflanzenschutzstäbchen oder -pulver. Alternativ können Nützlinge wie Marienkäfer- und Florfliegenlarven ausgebracht werden. Bei einem Befall mit Blattälchen (Nematoden), der sich durch gelb-glasige Blätter zeigt, sollte die Pflanze schnellstmöglich von den anderen Zimmerpflanzen getrennt und entsorgt werden.