Pflanzen

Vanda-Orchideen

Vanda

Orchideen der Gattung Vanda stellen hohe Ansprüche an ihre Halter. Ihre einmalig großen Blüten sind den Aufwand aber definitiv wert. Unsere Pflegetipps.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 30 cm bis 120 cm
Wuchsbreite
von 20 cm bis 40 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • überhängend
Blütenfarbe
  • violett
  • blau
  • gelb
  • orange
  • rot
  • rosa
  • weiß
  • mehrfarbig
Blütezeit (Monat)
  • März bis November
Blütenform
  • Einzelblüte
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
  • ungefüllt
  • zwittrig
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • riemenförmig
Blatteigenschaften
  • wintergrün
Licht
  • absonnig bis halbschattig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis frisch
ph-Wert
  • neutral bis sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • nährstoffarm
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Duftplanze
Winterhärte
  • frostempfindlich
Klimazonen nach USDA
  • 13
Verwendung
  • Innenraumbegrünung
  • Wintergarten
  • Warmhaus

Herkunft

Die Vanda-Orchidee verdankt ihren Namen einem philippinischen Märchen. Demzufolge entstanden die Blüten dieser Orchideen aus den Tränen einer gottgleichen Königin, die um ihren im Krieg gefallenen Mann trauert. Die Gattung viumfasst etwa 50 Arten, die meisten von ihnen sind reine Epiphyten und leben auf Bäumen. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet reicht von Indien und China über Indonesien bis nach Neuguinea und eben zu den Philippinen. Bei uns werden die wunderschönen Vanda-Orchideen mit ihren großen Blüten und ihren unverwechselbaren Farben – es gibt sogar blaue Exemplare – trotz ihrer hohen Kulturansprüche gerne als Zimmerpflanzen gehalten.

Wuchs

Je nach Art wachsen Vanda-Orchideen zu außergewöhnlich stattlichen Pflanzen heran. Die blaublühende Vanda coerulea (großes Foto oben) kann sogar eine Höhe von 25 bis 120 Zentimeter erreichen. Im Durchschnitt wird sie aber etwa 50 bis 80 Zentimeter hoch. Die monopodialen Pflanzen bilden lange, starke Luftwurzeln aus, mit denen sie Nährstoffe und Feuchtigkeit aufnehmen.

Blätter

Die Blätter der Vanda-Orchideen sind ledrig und wachsen sehr dicht. Bei den meisten Arten sind sie riemenförmig, nur wenige haben eine zylindrische Form. Farblich zeigen sie sich in einem satten Grün.

Blüten

Die Blütenstände wachsen nahezu aufrecht aus den Blattachseln am oberen Pflanzenende heraus. Die sehr großen Blüten verströmen oft einen betörenden Duft und leuchten in intensiven Farben. Überwiegend sind Vanda-Orchideen einfarbig, einige Arten aber auch mehrfarbig. So ist beispielsweise Vanda tricolor – wie der Name es schon vermuten lässt – dreifarbig. Die fünfblättrige Blütenform ist bei allen Arten ziemlich gleich. Bei guter Pflege sind vom Frühling bis zum Herbst zwei bis drei jeweils zweimonatige Blühphasen möglich.

Vanda-Orchidee mit gelben Blüten

Blütenwunder Vanda-Orchidee: Hier in Gelb mit roten Sprenkeln

Standort

Vanda-Orchideen sind, was ihren Standort angeht, nicht ganz einfach. Im Idealfall schaffen Sie ihr einen wohltemperierten Standort mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Vanda-Orchideen müssen sehr hell stehen, vertragen aber keine pralle Mittagssonne. Eine Haltung auf einer nach Norden ausgerichteten Fensterbank ist ausgeschlossen. Besonders gut lassen sie sich in Gewächshäusern oder Wintergärten halten, dort blühen sie zum Teil ganzjährig.

Nichtsdestotrotz gibt es unterschiedliche Arten, von denen sich einige auch für die etwas normalere Zimmerkultur eigenen. Für den kalten Bereich empfehlen wir Vanda rothschildiana, für den temperierten Bereich Vanda coerulea. In einem warmen Zuhause fühlen sich Vanda sanderiana oder Vanda tricolor sehr wohl. Lassen Sie sich beim Einkauf im Fachgeschäft beraten! Im Winter sollte die Raumtemperatur grundsätzlich nicht unter 14 Grad Celsius fallen.

Übrigens: Im Sommer können Sie Ihre Vanda-Orchidee an einen lichtschattigen Platz im Garten halten. Obwohl die Lufttemperatur draußen in der Regel höher ist, was die Pflanze sehr zu schätzen weiß, ist der Pflegeaufwand auch hier nicht geringer. Sie müssen Temperatur und Lichteinfall genau im Auge behalten.

Substrat

Vanda-Orchideen sind fast ausschließlich reine Aufsitzerpflanzen (Epiphyten), die wild auf Bäumen wachsen. Für die Haltung in Zimmerkultur bedeutet das, dass Sie auf Substrat verzichten und die Pflanzen nur in Blockkultur oder als Orchideen im Glas halten (gut bei kleinen Arten) können. Mit ihren frei herabhängenden Wurzeln empfiehlt es sich, die Blütenschönheiten in einer Ampel oder einem Lattenkörbchen aufzuhängen. Styropor eignet sich für die Haltung in Hängetöpfen aus Plastik.

Vanda-Orchidee auf einem Baum

Natürlich wachsen fast alle Vanda-Orchideen als Epiphyten auf Bäumen

Gießen

Die anspruchsvollen Vanda-Orchideen werden auf zwei Arten gewässert. Die oberen Pflanzenteile werden übersprüht, da die Pflanzen sonst sehr schnell austrocknen. Vermeiden Sie aber trotzdem Staunässe in den Blattachseln; diese kann zu Fäulnis und Blattabfall führen. In Herbst und Winter reicht ein leichtes Übernebeln alle paar Tage.

Die Wurzeln dagegen werden zwei Mal pro Woche ausgiebig getaucht oder durchdringend gegossen. Verwenden Sie dazu immer zimmerwarmes Wasser. In ihrem Wasserbad können Sie die Vanda-Orchidee für circa 30 Minuten stehen lassen. Anschließend muss die Pflanze gut abtropfen, bevor sie zurück in ihr Behältnis kann. Bis zur nächsten Wassergabe sollten Sie jeweils warten, bis die Wurzeln vollständig abgetrocknet sind.

Orchideenarten wie die beliebte Nachtfalter-Orchidee (Phalaenopsis) unterscheiden sich in ihren Pflegeansprüchen deutlich von anderen Zimmerpflanzen. In diesem Anleitungsvideo zeigt euch Pflanzenexperte Dieke van Dieken, was beim Gießen, beim Düngen und bei der Blattpflege von Orchideen zu beachten ist
Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle

Düngen

Da Vanda-Orchideen ohne Substrat auskommen, aus dem sie ihre Nährstoffe ziehen können, müssen sie im Sommer regelmäßig gedüngt werden. Verwenden Sie dazu ausschließlich Orchideen-Dünger, den Sie über das Gießwasser oder das Tauchbad verabreichen.

Umtopfen

Bei der Haltung in Latten- oder Holzkörbchen ist ein Umtopfen erst nötig, wenn die Pflanze zu groß geworden ist. Entfernen Sie die Vanda-Orchidee behutsam aus ihrem alten Zuhause und setzen Sie sie in ihr neues, das gerne ein paar Nummern größer ausfallen darf. Sollten Sie dabei Wurzeln verletzen oder faule Stellen entdecken, entfernen Sie sie mit einem scharfen und sterilen Messer. Bei der Haltung mit Styropor im Plastiktopf muss das Styropor alle paar Monate ausgewechselt werden. Etwa alle zwei Jahr ist ein größerer Topf nötig.

In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie beim Umtopfen von Orchideen vorgehen.
Credits: MSG/Alexander Buggisch / Producer Stefan Reisch (Insel Mainau)

Arten

Eine besonders schöne Vanda-Art ist zum Beispiel die Vanda coerulea. Die Blütenfarbe reicht von hellem Blau über Violett bis hin zu kräftigem Blauviolett.

Die Vanda cristata ist auch unter dem eigenständigen Namen Trudelia cristata bekannt. Die ledrigen, riemenförmigen Blätter werden bis zu 15 Zentimeter lang. Ihre wachsartigen gelblich-grünen Blüten sind auf der Oberseite braunrot gestreift und zeigen sich von Januar bis April. Sie duften sehr angenehm.

Ebenfalls duftend sind die Blüten der Vanda denisoniana. Sie sind strahlend weiß bis grünlich-weiß und haben einen orangegelben Fleck an der Lippenbasis.

Vanda-Orchideen im Gewächshaus

In Orchideen-Farmen werden die unterschiedlichsten Vanda-Arten und Hybriden gezüchtet

Vanda pumila ist eine ziemlich kleine Art, die nur rund 15 Zentimeter hoch wird. Die Blüten sind weißlich-grün mit bräunlichen Flecken und Punkten. Blütezeit ist im Sommer.

Daneben gibt es mehr als 75 Kreuzungen, in denen Vanda-Orchideen eine wichtige Rolle spielen. Diese sehr wüchsigen Hybriden werden mindestens 150 Zentimeter hoch und sind in der Regel pflegeleichter als die reinen Arten.

Vermehrung

Ab einer bestimmten Größe bilden Vanda-Orchideen Seitentriebe aus ihrer Achse heraus. Diese bewurzeln sich nach einer Weile von selbst und können dann einfach abgenommen werden. Bei den größeren Exemplaren bewurzeln auch Kopfteile der Pflanzen, die ebenfalls separiert werden können.

Krankheiten und Schädlinge

Die Vanda-Orchidee neigt nur sehr selten zu Krankheiten. Manchmal wird sie von Schädlingen wie Schildläusen, Woll- oder Schmierläusen befallen. Weit häufiger sind Kulturfehler schuld an einem vorzeitigen Ende der sehr anspruchsvollen Pflanze. Zu intensive Sonneneinstrahlung führt zu Sonnenbrand, auf zu niedrige Raumtemperaturen oder falsches Gießen reagiert sie ebenfalls sehr empfindlich. Die Wurzeln und Blattachseln sollten immer im Auge behalten werden, um Fäulnis sofort zu erkennen und rechtzeitig entgegenwirken zu können. Deutliches Indiz im Winter: Zeigen sich Blattflecken auf der Pflanze, steht sie zu feucht für ihre Umgebungstemperatur. Das kann unter Umständen zu einer Pilzinfektion führen.

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