Pflanzen

Vogelkirsche

Prunus avium

Die Vogelkirsche ist ebenso Nutzpflanze wie attraktives Ziergehölz und besitzt als Vogel-Nährgehölz obendrein einen hohen ökologischen Wert. Wir geben Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Wuchstyp
  • Baum
Wuchshöhe
von 1500 cm bis 2500 cm
Wuchseigenschaften
  • kugelförmig
  • aufrecht
Blütenfarbe
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • April bis Mai
Blütenform
  • dicht
  • Dolden
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • eiförmig zugespitzt
  • gesägt
Blatteigenschaften
  • Herbstfärbung
Fruchtfarbe
  • schwarz
  • rot
Fruchtform
  • Steinfrucht
Fruchteigenschaften
  • essbar
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • alkalisch bis neutral
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Fruchtschmuck
  • Blattschmuck
  • malerischer Wuchs
  • Wildobst
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Gruppenpflanzung
  • Hausbaum
  • Landschaftsgehölz
  • Straßenbegrünung
  • Windschutz
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Obstgarten
  • Naturgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Vogelkirsche (Prunus avium) ist eine Gehölzart aus der Gattung Prunus innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie ist von Europa bis Kleinasien beheimatet. Das lateinische "avium" steht für "Vogel" und verweist auf die Früchte des Kirschbaums, die bevorzugt von Vögeln gefressen werden. Die Vogelkirsche ist seit alters her in Kultur. Von der Wildform gibt es zahlreiche Zuchtformen, die wegen ihrer Früchte angebaut und als "Süßkirschen" bezeichnet werden. Aus volkskundlicher Sicht sind auch die Zweige interessant: Sie werden als sogenannte Barbarazweige alljährlich am 4. Dezember geschnitten und in die Vase gestellt, sodass sie pünktlich zu Weihnachten blühen.

Wuchs

Die Vogelkirsche kann bis zu 100 Jahre alt und 25 Meter hoch werden. Ihre Krone ist anfangs breit eiförmig, später rundlich und bis zu zehn Meter breit. Prunus avium hat eine glatte, rötliche bis bräunliche Rinde mit waagrecht verlaufender Korkwarzenbändern.

Blätter

Die lindgrünen Blätter der Vogelkirsche erscheinen an kahlen braunen Trieben. Sie sind grob doppelt gesägt, eiförmig und enden in einer länglichen Spitze. Die Blätter werden etwa zehn Zentimeter lang und fünf Zentimeter breit. Während sie oberseits kahl sind, ist die Unterseite entlang der Nerven behaart. Im Herbst nimmt das Laub eine kräftig gelbe bis orangerote Färbung an.

Herbstfärbung Vogelkirsche

Ihr buntes Laub macht die Vogelkirsche im Herbst zu einem echten Hingucker im Garten

Blüten

Die Blüten, die zahlreiche bestäubende Bienen anlocken, erscheinen von April bis Mai. Sie sind weiß, etwa zwei Zentimeter breit und entwickeln sich in 2- bis 3-blütigen Dolden, die an beblätterten Kurztrieben sitzen.

Wissen Sie, was Barbarazweige sind? Wie man den winterlichen Blütenschmuck pünktlich zum Weihnachtsfest aufblühen lässt und welche Blütenbäume und -sträucher sich dafür eignen, erklärt Ihnen unser Gartenexperte Dieke van Dieken in diesem Video
Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle

Früchte

Bei den Früchten handelt es sich um kleine, kugelförmige, schwarz-rot glänzende Kirschen, die etwa einen Zentimeter dick werden und glatte Steinkerne besitzen. Sie schmecken aromatisch und bittersüß.

Standort

Prunus avium benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort im Garten.

Boden

An der Pflanzstelle sollte die Erde tiefgründig locker und nährstoffreich sein, darüber hinaus kalkhaltig und leicht humos.

Pflanzung

Achten Sie beim Pflanzen darauf, dass die Vogelkirsche mit den Jahren sehr hoch und breit wird. Für den Hausgarten ist es empfehlenswert, einen veredelten Obstbaum zu pflanzen, da er im Wuchs kompakter bleibt. Die beste Pflanzzeit ist im zeitigen Frühjahr oder im Herbst. Das Pflanzloch sollte mindestens die doppelte Größe des Wurzelballens haben. Junge Bäume können Sie mit einem Stützstab befestigen.

Pflege

Es genügt, wenn Sie die Vogelkirsche einmal im Jahr mit etwas Kompost mulchen, um Nährstoffe und Wasser im Boden zu halten. Bei extremen und langanhaltenden Trockenperioden sollte Prunus avium von Hand gewässert werden. Da hohe Minusgrade dazu führen können, dass der Stamm Risse bekommt, sollten Sie ihn, ebenso wie dicke Äste, im Winter mit einem Kalkanstrich versehen.

Schnitt

In den ersten Jahren der Kultur wird bei der Vogelkirsche ein Erziehungsschnitt durchgeführt, um die Baumkrone wie gewünscht aufzubauen. Ein Schnitt im Sommer verlangsamt den Wuchs, ein Schnitt im Frühjahr fördert ihn. Entfernen Sie störende oder starke Seitentriebe und verkahltes Fruchtholz.

Verwendung

Die Vogelkirsche kann ebenso als Obstbaum, den man im Herbst beerntet, im Nutzgarten gepflanzt werden wie als heimischer Blütenbaum im Ziergarten. Dabei kommt sie sowohl als Solitär- wie auch als Gruppengehölz hervorragend zur Geltung. In naturnah gestalteten Gärten schätzt man Prunus avium vor allem als wertvolles Vogel-Nährgehölz.

Früchte der Vogelkirsche

Die Früchte der Vogelkirsche sind vor allem bei Vögeln sehr beliebt

Sorten

‘Plena’ ist eine gefüllt blühende Sorte der Vogelkirsche, die zehn bis zwölf Meter hoch wird und im April zahlreiche schneeweiße Blütenbüschel entwickelt. Sie braucht einen sehr nährstoffreichen Boden. Prunus avium ‘John Frost’ ist eine Sorte mit baum- oder strauchartigem Wuchs und breiteren Blättern als die Art. Die Blüten sind reinweiß, gefüllt und werden etwa vier Zentimeter breit. Bei ‘Pendula’ handelt es sich um eine Vogelkirsche mit ausladend überhängenden, bogenförmigen Zweigen. ‘Landscape Bloom’ hat anfangs eine schmal kegelförmige Krone, die dann später immer breiter wird. Die Blätter sind auffallend hellgrün, die Blüten reinweiß.

Vermehrung

Vermehrt wird Prunus avium in der Regel durch Veredlung, meist durch Okulation.

Krankheiten und Schädlinge

Gekräuselte Blätter an der Vogelkirsche deuten auf einen Befall mit Blattläusen hin. Als Schädlinge kommen außerdem Borkenkäfer, Ameisen und die Kirschessigfliege vor.

Die Schrotschusskrankheit ist eine Pilzerkrankung, die man anhand kleiner, rötlicher Flecken auf den Blättern erkennt, die sich bald braun verfärben. Später lösen sich die Flecken heraus und hinterlassen kleine Löcher. Zur Behandlung werden bestimmte Fungizide eingesetzt. Zudem kann der Monilia-Pilz an der Vogelkirsche auftreten. Das Schadbild äußert sich in grauen Sporen auf der Fruchthülle der Kirschen oder in dürren Zweigen. Entfernen Sie vorbeugend abgestorbene Triebe. Gummifluss tritt bei zu nassem Stand, saurer Erde und/ oder starken Frösten und Bakterienbefall auf. Er zeigt sich an einem harzähnlichen Ausfluss aus der Rinde und den Ästen des Gehölzes. Reichern Sie als vorbeugende Maßnahme den Wurzelballen mit Humus an und vermeiden Sie frostige und feuchte Lagen.

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