Wahrer Bärenklau
Acanthus mollis
Wahrer Bärenklau punktet mit extravagantem Blattschmuck und markanten Blütenkerzen. Die entwickeln sich allerdings nur an einem sonnenverwöhnten Platz im Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 80 cm bis 120 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- rosettenbildend
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis August
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- lippenförmig
- Trauben
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- fiederblättrig
- verkehrt eiförmig
- Blatteigenschaften
-
- Rosette
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Licht
-
- sonnig
- halbschattig
- Bodenart
-
- steinig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis mäßig trocken
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Lebensbereiche
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- GR1
- FR1
- FS
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Blumengarten
Herkunft
Acanthus mollis gehört zu einer Gattung mit ungefähr 25 Arten, die im Mittelmeerraum, in Vorderasien und Afrika verstreut auftreten. Der Wahre Bärenklau wächst wild in steinigem Gelände zwischen Gehölzen und in Staudenfluren im Mittelmeerraum. Seit langem kultiviert man die nur bedingt winterfeste Art in Mitteleuropa. Inzwischen gibt es Selektionen, die sich in unserem Klima gut behaupten. Verwandt ist die Staude mit dem Dornigen Bärenklau (Acanthus spinosus), mit dem invasiven Riesen-Bärenklau hat sie nichts zu tun!
Wuchs
Der Wahre oder Weiche Bärenklau ist eine ausdauernde Staude, die mächtige Horste ausbildet. Sie wird je nach Sorte zwischen 80 und 120 Zentimeter hoch. Aus einer grundständigen Blattrosette steigen die langen Blütenstiele auf.
Blätter
Die extravagant geformten Blätter von Acanthus mollis sind auch Kunsthistorikern vertraut: Sie dienten als Vorlage für die Kapitelle griechischer Säulen beziehungsweise zierten Friese. Die fiederspaltigen, ledrigen Blätter der Pflanze stehen grundständig. Sie sind verkehrt-eiförmig und dunkelgrün, oberseits glänzen sie.
Blüten
Die Blütentrauben sind bis einen Meter lang und stehen an einem purpur überhauchten Stängel. Die im Grundton weißen, lippenförmigen Einzelblüten der Pflanzen sitzen oft unter anders gefärbten Hochblättern.
Früchte
Die Blüten von Acanthus mollis entwickeln sich zu Kapselfrüchten weiter.

Die Samen des Acanthus, hier von Acanthus mollis, sind sehr groß und dekorativ
Standort
Vollsonnig und gut drainiert möchte der Wahre Bärenklau im Garten stehen, Trockenheit ist etabliert kein Problem. Vor allem nicht-grüne Vertreter kommen auch mit Halbschatten zurecht. Nur in wintermilden Regionen überstehen die Stauden den Winter zuverlässig. Vor allem bei Kahlfrost ist ein Auswintern ausgepflanzt nicht zu vermeiden.
Boden
Obwohl der Weiche Bärenklau in der Natur oft auf armen Böden auftritt, ist er ein Starkzehrer: Nur bei guter Nährstoffversorgung kommt die Pflanze zuverlässig zur Blüte.
Acanthus mollis pflanzen
Am besten pflanzt man den Wahren Bärenklau im zeitigen Frühjahr, so vermeidet man verfaulte Wurzeln und Auswintern. Mit einer Sandbeimischung kann man das Staunässeproblem verringern. Bitte genügend Raum zur Entfaltung der Stauden einräumen!
Pflege
Die markanten Fruchtstände von Acanthus mollis sollte man den Winter über belassen. Eine Kompostgabe im Frühjahr liefert die benötigten Nährstoffe für den Wahren Bärenklau.
Teilen
Im Frühjahr teilt man Acanthus mollis mit dem Spaten – bitte nicht in zu kleine Teile!
Winterschutz
Winterschutz ist vor allem bei jungen Pflanzen Pflicht!
Verwendung
Einzeln oder in Gruppen bringt man Acanthus mollis – am besten vor einer dunkleren Kulisse – zur Geltung. Gut passt Weicher Bärenklau in ein Kiesbeet, auf die Freifläche oder den besonnten Gehölzrand. Etwas Schatten suchende Sorten stellt man Lenzrosen zur Seite, sonnenliebende Sorten arrangieren sich gut mit Astilben oder Funkien. Hübsch ist die Weiche Bärentatze auch in dieser Kombination als Vasenschmuck!

Wahrer Bärenklau (Acanthus mollis) liebt einen sonnigen Standort im Garten. Im Juli und August blüht die Pflanze zusammen mit Witwenblumen (Knautia macedonica)
Sorten
Man unterscheidet zwei Unterarten: Im Westen tritt die Subspezies latifolius auf, im Osten findet man die Subspezies mollis. Zu letzterer Gruppe gehört die Sorte ‘Rue Ledan’, die nicht nur winterhärter als die Art ist, sondern auch durch Blütenreichtum punkten kann: Die langen Kerzen der Pflanze sind übersät mit weißen, leicht ins Rosa changierenden Blüten. Die Sorte ist auch unter den Namen ‘Jeff Albus’ und ‘Jefalba’ im Handel. Tiefgelbe Blätter zeichnen die Sorte ‘Hollard’s Gold’ aus. Besser man setzt sie nicht der vollen Sonne aus, da dann Nekrosen häufig auftreten. Panaschiert sind die Blätter von ‘Tasmanian Angel’. Bei dieser Sorte sind die Blattspreiten im Austrieb weißlich-gelb. Hübsch passen dazu die rosafarbenen Blüten. Geflammt wirkt das Laub der Sorte ‘Whitewater’.
Vermehrung
Die Art kann man durch Aussaat, die Sorten durch Teilung des Wurzelstocks oder Wurzelschnittlinge vermehren. Dazu verfährt man bei allen Methoden wie beim Balkan-Bärenklau.
Krankheiten und Schädlinge
Leider sind gerade junge Exemplare von Acanthus mollis ein gefundenes Fressen für Schnecken. Viele Gärtner setzen deshalb erst einmal auf Topfkultur und pflanzen erst die erwachsenen Stauden aus.