Pflanzen

Waldgeißblatt

Lonicera periclymenum

Das Waldgeißblatt ist ein wüchsiger Schlingstrauch, der mit Blüten- und Fruchtschmuck besticht und gleichzeitig eine wertvolle Futterpflanze für Insekten und Vögel darstellt.

Wuchstyp
  • Kletterpflanze
Wuchshöhe
von 300 cm bis 600 cm
Wuchseigenschaften
  • Schlingtriebe
Blütenfarbe
  • gelb
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis Juni
Blütenform
  • Köpfchen
  • röhrenförmig
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • breit eiförmig
  • elliptisch
  • ganzrandig
Blatteigenschaften
  • Herbstfärbung
Fruchtfarbe
  • rot
Fruchtform
  • Beere
Fruchteigenschaften
  • giftig
Licht
  • halbschattig
Bodenart
  • kiesig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • schwach sauer bis sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Vogelschutz
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Giftigkeit
  • schwach giftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Verwendung
  • Gartenzäune
  • Rankhilfen
  • Sichtschutz
  • Wandbegrünung
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Naturgarten
  • Waldgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Heimat vom Waldgeißblatt (Lonicera periclymenum) liegt in Mittel- und Westeuropa: In unseren Wäldern, wo es sich gerne an Bäumen und Sträuchern emporrankt, ist es sehr verbreitet. Wie alle Mitglieder der Gattung Geißblatt zählt das Klettergehölz zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae).

Wuchs

Das sommergrüne Waldgeißblatt ist rechtswindend und zeichnet sich durch einen raschen Wuchs aus. Insgesamt erreicht der Schlingstrauch eine Höhe zwischen drei und sechs Metern. Die Zweige von Lonicera periclymenum sind innen hohl.

Blätter

Das Waldgeißblatt ist mit dem Garten-Geißblatt (Lonicera caprifolium) eng verwandt, trägt aber an den Triebenden nicht die markanten, stängelumfassenden Blätter. Seine Blätter sind breit elliptisch bis breit eiförmig und auch am Triebende nicht miteinander verwachsen. Sie erreichen eine Länge von etwa vier bis sechs Zentimetern und sind oberseits dunkelgrün gefärbt und kahl, die Blattunterseite ist blaugrün und bei jungen Pflanzen behaart. Im Herbst nimmt das Laub eine gelbliche Färbung an.

Blüten

Die röhrigen, intensiv duftenden Blüten sind außen weiß bis hellgelb und oft rosa überlaufen, innen erscheinen sie rahmweiß. Die Blütenstände bilden sich von Mai bis Juni in reicher Fülle. Die vier bis sechs Zentimeter langen Blüten stehen zu mehreren in Köpfchen am Ende von Kurztrieben.

Blüte des Waldgeißblatt

Im Mai und Juni bezaubert das Waldgeißblatt mit seinen gelblich weißen Blüten

Früchte

Lonicera periclymenum trägt im Spätsommer einen reichen Fruchtschmuck aus dunkelroten Beeren, die zwar hübsch anzusehen, aber giftig sind. Die etwa sieben bis acht Millimeter großen Früchte entwickeln sich in der Regel ab August oder September.

Standort

Ein halbschattiger Standort wird vom Waldgeißblatt bevorzugt. Bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit und wenn der Fuß im kühl-feuchten Schatten liegt, wächst das Waldgeißblatt auch in der Sonne – Hitze und Trockenheit verträgt es im Allgemeinen jedoch nicht gut. Die reiche Blütenpracht des Waldgeißblattes zeigt sich nur an einem ausreichend hellen Standort, im Schatten werden nur wenige bis gar keine Blüten ausgebildet.

Boden

Der Boden für Lonicera periclymenum sollte frisch bis feucht, eher sauer sowie humusreich sein. Bevorzugt werden kalkarme, nicht zu trockene Gartenböden. Staunässe sollte jedoch unbedingt vermieden werden.

Pflanzung

Pro Quadratmeter wird lediglich eine Kletterpflanze gesetzt, der Pflanzabstand sollte einen bis eineinhalb Meter betragen.

Pflege

Das Waldgeißblatt benötigt unbedingt eine Kletterhilfe. Diese kann aus einem Holzgerüst, einem Holzgitter oder aus Spanndrähten bestehen.

Schnitt

Verkahlte Pflanzen werden nach einem kräftigen Rückschnitt im Frühjahr wieder schön. Die Blütenbildung im Folgejahr wird außerdem durch einen Rückschnitt direkt nach der Blüte gefördert.

Winterschutz

Lonicera periclymenum ist winterhart und benötigt keinen Winterschutz.

Verwendung

Das Waldgeißblatt ist aufgrund seines hohen Nektargehalts eine wertvolle bienenfreundliche Pflanze. Außerdem verstecken sich Vögel gerne in dem Schlingstrauch, im Herbst dienen ihnen die hübschen Beeren außerdem als Nahrung. Die schlingende Heckenkirschenart wird gerne zur Begrünung von Pergolen und Gerüsten verwendet, aber auch an großen Bäumen und Sträuchern wächst sie schnell empor.

Sorten

Lonicera periclymenum ‘Serotina’

Die Blüten von Lonicera periclymenum ‘Serotina’ erscheinen außen rötlich bis lila

Die Sorte ‘Belgica’ zeichnet sich durch ihre tief purpurroten, weiß bereiften Triebe aus, die rahmweißen Blüten werden im Verblühen ockergelb. Die Blüten von ‘Graham Thomas’ sind zu Beginn ebenfalls weiß und werden dann gelb, außerdem erscheinen sie über einen sehr langen Zeitraum. Lonicera periclymenum ‘Munster’ hat tiefrosa Knospen, die geöffneten Blüten sind weiß-rosa gestreift und verblühen cremefarben. Die Blätter der Sorte sind hellgrün gefärbt. ‘Serotina’ hat einen recht starken Wuchs. Die dünnen Triebe sind purpurrot, die Blätter dunkelgrün gefärbt. Die Blüten von ‘Serotina’ sind zunächst reinweiß und im Verblühen dann gelb, außen erscheinen sie rot-violett mit weißem Rand.

Vermehrung

Lonicera periclymenum kann erfolgreich durch Stecklinge vermehrt werden. Wird nur eine geringe Menge an Nachkommen gewünscht, kommt auch eine Vermehrung durch Absenker infrage.

Krankheiten und Schädlinge

Das Waldgeißblatt ist anfällig für einen Befall mit Blattläusen, die vor allem gerne die Blütenbereiche besiedeln. Auch Pilze können mitunter auftreten – diese entstehen meist durch zu viel Bodenfeuchte.

Online-Kurs Tier- & insektenfreundlicher Garten
Mit uns wird Ihr Garten zum Paradies für Tiere!
Rund 50 Praxis-Videos
Viele Schritt-für-Schritt-Anleitungen
Listen mit insektenfreundlichen Pflanzen zum Download
Wie hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

Unsere Empfehlungen im MEIN SCHÖNER GARTEN Shop