Waldsegge
Carex sylvatica
Die Waldsegge ist ein feinlaubiges Gras, das im Schatten und auf frischen Böden ein ansprechender Rasenersatz ist. Wenn Sie unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege beachten, fühlt es sich auch in Ihrem Garten wohl.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Gras
- Wuchshöhe
- von 20 cm bis 70 cm
- Wuchsbreite
- von 25 cm bis 30 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
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- grün
- braun
- Blütezeit (Monat)
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- Mai bis Juni
- Blütenform
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- Ähre
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- grasartig
- lineal
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
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- wintergrün
- Fruchtform
-
- Nussfrucht
- Fruchteigenschaften
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- Selbstaussaat
- Licht
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- halbschattig bis schattig
- Bodenart
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- sandig bis tonig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis nass
- ph-Wert
-
- neutral bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blattschmuck
- heimische Wildpflanze
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Lebensbereiche
-
- GR2
- GR3
- Verwendung
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- Gruppenpflanzung
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Naturgarten
- Waldgarten
Herkunft
Die Waldsegge ist in heimischen Wäldern häufig anzutreffen, und zwar vor allem in Süd- und Mitteldeutschland. Carex sylvatica tritt vom Tiefland bis Voralpengebiet auf, besonders häufig in Laubwäldern. Der Zusatz "sylvatica" weist auf die Verbundenheit mit der Rotbuche (Fagus sylvatica) hin. Das Gras ist auch eine Kennart der bodensauren Buchenwälder. Im Norden Deutschlands ist das Sauergras wenig vertreten, es meidet Küstenklima. Die Waldsegge gehört wie die Winkelsegge zur großen Gattung der Seggen mit mehr als 2.000 Arten. Sie wächst an schattigen, etwas feuchten oder frischen Stellen, gern am Rand von Waldwegen. Im Garten ist sie anpassungsfähig.
Wuchs
Carex sylvatica ist ein ausdauerndes, keine Ausläufer bildendes Gras, das in lockeren, zwischen 20 und 30 Zentimeter hohen Horsten wächst. Die Halme werden mit bis zu 70 Zentimetern beträchtlich höher, sie besitzen den für Sauergräser typische dreikantigen Querschnitt, auf halber Höhe stehen gekielte Blätter.
Blätter
Die Halme von Carex sylvatica sind glatt, wachsen erst aufrecht, dann nach außen hängend. Die Grundblätter besitzen vier bis acht Millimeter große hellgrüne Spreiten, die schlaff herabhängen und sich etwas rau anfühlen. Von der Winkelsegge, die ähnliche Standorte schätzt, unterscheidet sie sich durch deutlich breitere Blätter, die immer wintergrün sind.
Blüten
Von anderen Carex-Arten kann man die Waldsegge vor allem anhand der Ährchen unterscheiden: Unten an der langgestielten Traube stehen bis zu acht weibliche Ähren. Diese sind zwei bis vier Zentimeter lang und locker mit Blüten besetzt. Ganz oben an der Traube steht meist aufrecht ein einziger männlicher Blütenstand, selten auch zwei, der bis drei Zentimeter lang und gelbgrün gefärbt ist. Die die Blüte umgebenden Spelzen sind spitz-lanzettlich geformt, auffallend ist der lange, zweigeteilte "Schnabel" an der Spitze. Die Spelzen sind grün, später braun gefärbt und etwa fünf Millimeter lang. Die Blütezeit liegt im Juni.
Früchte
Die Nussfrucht selbst ist dreikantig und etwa zwei Millimeter lang.

Wie andere Seggen auch, hier Carex morrowii, gehört die Waldsegge zu den "Laubschluckern"
Standort
Gewünscht von Carex sylvatica ist ein halbschattiger bis schattiger Standort. Die Winterhärte ist hoch, bis zu -28 Grad Celsius hält die Waldsegge aus.
Boden
Carex sylvatica mag schwere, nährstoffreiche, humose Böden, auch Verdichtungen stellen kein Problem dar. Saurer Boden wird bevorzugt, die Waldsegge meidet Kalk. Im Garten hat die Waldsegge eine breite Standortamplitude, deren Wasserhaushalt von feucht bis "normal" reichen kann. Im Vergleich zu Rasengräsern ist die Toleranz sehr viel höher.
Pflanzung
Gepflanzt wird Carex sylvatica relativ dicht mit neun Pflanzen pro Quadratmeter, sowohl in kleinen Tuffs wie in größeren Gruppen.
Pflege
Wer die überhängenden Samenstände herauszieht, hat nicht mit Versamung überall im Garten zu kämpfen.
Schnitt
Möglich ist ein sommerlicher Rückschnitt, der eine Handbreit über dem Boden erfolgt. Man kann sogar mit dem hochgestellten Rasenmäher über die Waldsegge drüberfahren. Die Regeneration erfolgt sehr schnell. Eine weitere Mahd erfolgt im ausgehenden Winter.
Teilen
Eine Teilung des Wurzelstocks bietet sich vor allem bei mit den Jahren im Inneren verkahlenden Exemplaren von Carex sylvatica an.
Verwendung
Die Waldsegge eignet sich, um eine im Schatten liegende Rasenfläche zu begrünen. Allerdings ist sie nicht so tolerant gegenüber regelmäßigem Betreten. Unter Gehölzen oder am Gehölzrand fungiert sie im Herbst als "Laubschlucker". Allerdings sollte die Blattschicht nicht zu dick werden, sonst sterben die wintergrünen Waldseggen ab. Gern wird Carex sylvatica auch in naturhaften Staudenpflanzungen eingesetzt, die an einem schattigen Standort kultiviert werden. Partner können beispielsweise Waldgeißbart, Salomonssiegel, Astilben, Schaumblüte oder die Falsche Alraunwurzel, aber auch Farne und eine enge Verwandte wie die heimische Winkelsegge sein.
Vermehrung
Durch Selbstaussaat vermehrt sich die Waldsegge überreichlich. Eine Teilung des Wurzelstocks ist ebenfalls möglich.
Krankheiten und Schädlinge
Carex sylvatica ist außerordentlich robust.