Warum die Bauernrose keine Rose ist
Die Blüten der Bauernrose erinnern auf den ersten Blick tatsächlich an Rosen. Warum die Gemeine Pfingstrose aber keine "echte" Rose ist und wie es zu dem Namen kam, erfahren Sie hier.

Bauernrose oder doch "echte" Rose?
Die Bauernrose ist keine Rose, weil die beiden Pflanzen aus botanischer Sicht nicht miteinander verwandt sind. Die Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis), wie die Bauernrose eigentlich heißt, gehört nämlich zur Gattung der Pfingstrosen (Paeonia) innerhalb der Familie der Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae). Die Bezeichnung Bauernrose erklärt sich, ebenso wie die anderen Namen, die das beliebte Blütenwunder trägt (Echte Pfingstrose, Garten-Pfingstrose oder "Bendetiktinerrose"), durch den Umstand, dass die Pflanze eine lange Tradition in unseren heimischen Bauerngärten hat – und ihre Blüten denen der Rose sehr stark ähneln.
Bauernrose als Heilpflanze
Die Bauernrose ist bereits seit der Antike für ihre Heilwirkung bekannt und spielte in der griechischen und römischen Mythologie eine große Rolle – man findet sie in verschiedenen Mythen immer wieder als lebensrettendes Heilmittel. Der Name Paeonia lässt sich auf den griechischen Götterarzt Paian (griechisch für "der Helfer") zurückführen. Im hohen Mittelalter wurde die Bauernrose von Benediktinermönchen über die Alpen gebracht und zuerst in Klostergärten als Heilpflanze gezogen. Man setzte vor allem die Wurzeln, Blüten und Samen als beruhigendes und krampfstillendes Mittel bei Muskelkrämpfen, asthmatischen Beschwerden, schwerem Fieber, Fallsucht oder auch Gicht ein. Dies brachte der Bauernrose den Trivialnamen "Gichtrose" ein. Wie viele andere Heilpflanzen zuvor, fand auch die Bauernrose schnell ihren Weg vom Kloster- in den Bauerngarten. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts hat die Bauernrose als Heilpflanze allerdings an Bedeutung verloren – als blütenreiche und anspruchslose Staude für den Garten ist sie jedoch nach wie vor sehr beliebt. Meist sieht man die gefüllt blühenden Formen mit roten oder rosafarbenen Blüten.

Paeonia officinalis 'Rosea Plena'
Diese Pflanzen sind ebenfalls keine Rosen
In der Pflanzenwelt gibt es eine Vielzahl von Gewächsen, die ebenfalls und irreführenderweise die Bezeichnung "Rose" in sich tragen – obwohl sie mit der Rose nicht verwandt sind. Der Grund ist derselbe wie bei der Bauernrose: Die Blütenformen dieser Blumen und Stauden erinnern an Rosenblüten.
Beispielsweise gehört die Stockrose (Alcea) zur Familie der Malvengewächse. Sie ist eine zweijährige ausdauernde und krautig wachsende Pflanze, die Wuchshöhen zwischen ein und zwei Metern erreicht. Das Sonnenröschen (Helianthemum) hingegen gehört zur Familie der Zistrosengewächse (Cisteaceae). Der Zwergstrauch mit Staudencharakter eignet sich besonders gut für sonnige Mauerkronen, Kiesbeete oder Steinfugen.

Porzellanröschen sind in den verschiedensten Farben erhältlich
Das Porzellanröschen, besser bekannt als Gewöhnlicher Bitterwurz (Lewisia cotyledon), gehört botanisch betrachtet zur Familie der Quellkrautgewächse (Montiaceae). Die winterharte mehrjährige Staude fühlt sich vor allem in Rabatten und Steingärten wohl.
Das Wandelröschen (Lantana) kommt ursprünglich aus Amerika und gehört zu den Eisenkrautgewächsen (Verbenaceae). Hierzulande gedeiht der Exot am besten im Topf auf der Terrasse oder dem Balkon, da die Pflanze nicht winterhart ist. Das Portulakröschen (Portulaca grandiflora) ist eine einjährige Pflanze, die auch an sehr heißen Standorten problemlos gedeiht. Portulakröschen verfügen über einen Schließmechanismus, der dafür sorgt, dass sich ihre Blüten bei Sonnenaufgang öffnen und bei Sonnenuntergang wieder schließen.