Pflanzen

Wasserhyazinthe

Eichhornia crassipes

Die Wasserhyazinthe sieht im Gartenteich hübsch aus und bildet rasch dichte Bestände. Da sie aber sehr ausbreitungsfreudig ist, muss man bei der Pflanzung und Pflege der Schwimmpflanze einige Punkte beachten.

Wuchstyp
  • Staude
  • Wasserpflanze
Wuchshöhe
von 10 cm bis 20 cm
Wuchsbreite
von 20 cm bis 30 cm
Wuchseigenschaften
  • rosettenbildend
Blütenfarbe
  • violett
Blütezeit (Monat)
  • Juli bis September
Blütenform
  • ährenartig
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • rund
Blatteigenschaften
  • Schwimmblätter
Fruchtform
  • Kapsel
Licht
  • sonnig
Bodenfeuchte
  • Wasser
ph-Wert
  • neutral
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Blattschmuck
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • frostempfindlich
Lebensbereiche
  • W8
Verwendung
  • Teichbepflanzung
Gartenstil
  • Wassergarten

Herkunft

Die Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) gehört zur Familie der Wasserhyazinthengewächse (Pontederiaceae) und ist ursprünglich in Brasilien beheimatet. Bei genauem Hinsehen erkennt man die parallelnervigen Blattadern, die sie als einkeimblättrige Pflanze charakterisieren. Dank der ballonförmig aufgetrieben Blattstiele schwimmen ihre Blätter auf der Wasseroberfläche stehender oder langsamer Fließgewässer.

Mittlerweile ist die Schwimmblattpflanze in ihrer Heimat, aber auch in anderen tropischen Gegenden Afrikas und Chinas zur Plage geworden, da sie unter guten Wachstumsbedingungen einheimische Arten verdrängt sowie ganze Gewässer zuwuchert und mit Nährstoffen überfrachtet. In manchen Regionen nutzt man dieses Überangebot, indem man ihre Stiele trocknet und zu Körben oder Möbeln verwebt oder als Gründünger verwendet. Um eine unkontrollierte Ausbreitung in der Natur zu verhindern, hat die EU die Wasserhyazinthe bereits 2016 auf die "Liste invasiver gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten" gesetzt. Aus diesem Grund darf sie inzwischen nicht mehr verkauft werden. In unserem Klima dürfte sie zwar nicht zu einem Problem werden, aber man darf auf keinem Fall Exemplare der Wasserhyazinthe in natürliche Gewässer setzen. Eine nahe verwandte Art, die ebenfalls als Zierpflanze für Gartenteiche Verwendung findet, ist die Azurblaue Wasserhyazinthe (Eichhornia azurea).

wuchernde Dickstielige Wasserhyazinthe

In Afrika und China wuchert die Dickstielige Wasserhyazinthe inzwischen ganze Gewässer zu

Wuchs

Die Wasserhyazinthe ist eine Schwimmblattpflanze, die auf der Wasseroberfläche treibt und unter guten Wachstumsbedingungen rasch dichte Bestände ausbildet. Ihre Wurzeln können bis zu 40 Zentimeter lang werden und entziehen dem Wasser viele Nährstoffe.

Blätter

Zu jedem Blütenstand bildet die Wasserhyazinthe fleischige, frischgrüne Blätter, die in Blattrosetten angeordnet sind und auf dem Wasser treiben. Als Schwimmkörper dienen die aufgeblasenen Blattstiele, die ein Luft gefülltes, schwammartiges Gewebe enthalten.

Blüten

Die hellvioletten Blüten der Wasserhyazinthe bilden einen ährigen Blütenstand, der aus dem Wasser ragt. Sie entwickeln sich nur in warmen Sommern mit hoher Luftfeuchte von Juli bis September. Jede Einzelblüte besitzt eine hübsche gelbe Zeichnung.

Blüte Wasserhyazinthe

Von Juli bis September zeigt die Wasserhyazinthe ihre hübschen hellvioletten Blüten

Früchte

Aus den Blüten der Wasserhyazinthe entstehen nach der Bestäubung durch Insekten Kapselfrüchte oder Nüsse. Allerdings reichen unsere Temperaturen dazu meist nicht aus.

Standort

Die Wasserhyazinthe wächst in stillen oder sehr langsam fließenden flachen Gewässern bei einer Wassertiefe von mindestens 10 Zentimetern. Das Gewässer sollte sich schnell erwärmen, ideal ist eine vollsonnige Lage und nährstoffreiches Wasser. Auch in kleinen Miniteichen in Fässern oder Bottichen fühlt sich die an tropische Verhältnisse angepasste Exotin wohl, da sich das Wasser darin schnell erwärmt. Je wärmer und feuchter der Sommer ist, umso zuverlässiger entwickeln sich die auffälligen Blüten. Die sehr frostempfindlichen Wasserhyazinthen dürfen erst ab Mai eingesetzt werden und sollten spätestens im Oktober zum Überwintern herausgenommen werden.

Pflanzung

Da Wasserhyazinthen Schwimmblattpflanzen sind, die sich nicht im Teichboden verankern, setzt man sie einfach ab Mai, wenn keine Fröste mehr drohen, an der gewünschten Stelle ins Gewässer. Man rechnet etwa zwei bis drei Pflanzen pro Quadratmeter. Anfangs sollte man mit der Besatzmenge eher zurückhaltend sein und beobachten, wie sich der Bestand entwickelt.

Schwimmpflanze Wasserhyazinthe

Wasserhyazinthen werden nicht im eigentlichen Sinne in Erde gepflanzt, sondern einfach auf die Teichoberfläche gesetzt

Pflege

In Jahren mit guten Wuchsbedingungen kann es sein, dass man die Wasserhyazinthen ab und zu ausdünnen muss, damit sie nicht den ganzen Teich zuwuchern. Zum Ausdünnen fischt man einfach einige Exemplare aus dem Wasser beziehungsweise trennt Ausläufer ab. Die Überwinterung der tropischen Wasserhyazinthe ist sehr aufwändig, denn sie benötigt ein sehr helles Winterquartier mit Temperaturen von mindestens 15, besser 20 Grad Celsius. Als Überwinterungsgefäß bietet sich eine flache Schale an, die man mit lehmiger Erde und Wasser füllt, oder man verwendet ein Aquarium oder ein Wasserbecken mit einer Mindestwassertiefe von 20 Zentimetern.

Die Wasserhyazinthe benötigt mindestens 12 Stunden Licht am Tag, was man während der dunklen Jahreszeit nur mit einer zusätzlichen Beleuchtung bewerkstelligen kann. Temperaturschwankungen sind zu vermeiden, ideal ist also ein geheizter Wintergarten. Da die Wasserhyazinthe unter diesen Bedingungen keine Wachstumspause einlegt, sollte man sie außerhalb des Gewässers regelmäßig mit Nährstoffen versorgen. Verwenden Sie speziellen Wasserpflanzendünger und halten Sie sich an die Dosierungsangaben. Erst wenn sicher kein Frost mehr zu erwarten ist, können die Pflanzen im Mai wieder in den Teich gesetzt werden. Wem die Überwinterung zu aufwändig ist oder wer keine geeigneten Überwinterungsmöglichkeiten besitzt, kann die exotischen Wasserpflanzen auch als Einjährige ziehen und jedes Frühjahr neue Pflanzen kaufen. In diesem Fall sollte man die Wasserhyazinthen im Herbst mit dem Kescher aus dem Teich fischen und auf den Kompost geben. Damit verhindert man, dass die Pflanzen bei Kälteeinwirkung absterben, auf den Grund sinken und das Wasser unnötig mit Nährstoffen belasten.

Teilen

Wenn sich die Wasserhyazinthe bei guten Wachstumsbedingungen kräftig ausbreitet, kann es nötig werden, dass man die Pflanzen während ihrer Wachstumsphase durch Abtrennen der Ausläufer teilt und Teile der Pflanze entsorgt oder andere Hobbygärtner verschenkt.

Wasserhyazinthe im Miniteich

Auch im Miniteich macht die Wasserhyazinthe eine gute Figur

Verwendung

Wie viele andere Wasserpflanzen, reinigt die Wasserhyazinthe Gewässer von Schad- und Nährstoffen und dient dadurch als natürlicher Wasserfilter. Durch ihre dicht stehenden Blätter beschattet sie den Bereich darunter und unterbindet übermäßiges Algenwachstum. Wegen ihrer auffälligen Färbung und exotischem Erscheinungsbild kann die Wasserhyazinthe in naturnah angelegten Teichen manchmal als Fremdkörper wirken, aber das bleibt natürlich dem persönlichen Geschmack überlassen. Stilvoll lässt sie sich in formalen Teichbecken oder breiten Wasserrinnen inszenieren.

Vermehrung

Die Wasserhyazinthe kann man ganz leicht über Ausläufer vermehren. Frucht und Samenbildung findet nur in den Tropen statt und funktioniert bei unseren klimatischen Bedingungen nicht. Um sie zu vermehren, muss man nur einen Ausläufer abschneiden und kann ihn dann wieder an gewünschter Stelle einsetzen. Aus diesem entwickelt sich schnell wieder eine eigenständige Pflanze, die neue Ausläufer treibt.

Krankheiten und Schädlinge

Beides ist kein Thema: Wasserhyazinthen sind weder krankheitsanfällig, noch werden sie von Schädlingen geplagt.

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