Weihnachtsstern
Euphorbia pulcherrima
Mit roten, rosa- oder cremefarbenen Hochblättern gehört der Weihnachtsstern zur Vorweihnachtszeit einfach dazu. So pflegen Sie die beliebte Zimmerpflanze.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 50 cm bis 60 cm
- Wuchsbreite
- von 40 cm bis 45 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- grün
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Januar
- Oktober bis Dezember
- Blütenform
-
- Trugdolden
- Blattfarbe
-
- grün
- rot
- Blattform
-
- eiförmig zugespitzt
- lanzettlich
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Licht
-
- absonnig
- Bodenart
-
- lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken
- ph-Wert
-
- neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- Giftigkeit
-
- stark giftig
- Winterhärte
-
- frostempfindlich
- Klimazonen nach USDA
-
- 10
- Verwendung
-
- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Warmhaus
- Gartenstil
-
- Topfgarten
Herkunft
Der Weihnachtsstern hört auf den botanischen Namen Euphorbia pulcherrima und ist auch unter den deutschen Namen Adventsstern, Christstern oder Poinsettie bekannt. Er ist eine Wolfsmilch-Art und gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Bei uns wird der Weihnachtsstern meist einjährig als Zimmerpflanze gehalten, obwohl er in seiner Urform weder eine Topfpflanze noch einjährig ist. Eigentlich ist der Weihnachtsstern ein ausdauernder, immergrüner Strauch aus Südamerika. Die sternförmigen Blätter der Pflanze bezauberten schon den Botaniker Carl Ludwig Willdenow, der ihr den botanischen Artnamen Euphorbia pulcherrima gab – "die Schönste unter den Wolfsmilchgewächsen".
Erst seit den 1950er Jahren ist der Weihnachtsstern hierzulande als Zimmerpflanze bekannt. Seitdem wurde seine Beliebtheit immer größer und trotz der Saisonalität ist der Christstern inzwischen eine der meistverkauften Zimmerpflanzen weltweit. Vor allem in der Adventszeit wird in den Gartencentern eine große Auswahl an Pflanzen angeboten.
Achtung: Weihnachtssterne sind giftig! Wie bei anderen Wolfsmilch-Arten enthält der Milchsaft der Poinsettie leicht hautreizende Bestandteile. Nach dem Verzehr kann es bei kleinen Haustieren wie Katzen, Kaninchen, Vögeln oder Hamstern zu Vergiftungserscheinungen kommen. Bedenken Sie dies bei der Anschaffung und Platzierung der Pflanze in der Wohnung und tragen Sie beim Umtopfen und Schneiden Ihres Weihnachtssterns Handschuhe, damit Sie mit dem Milchsaft nicht unnötig in Kontakt kommen. Grundsätzlich ist ein Hautkontakt zwar unbedenklich, allerdings kann der Milchsaft der Pflanzen bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen.
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Wuchs

In seiner tropischen Heimat wächst der Weihnachtsstern zu einem bis zu sechs Meter hohen Strauch oder Baum heran
Sollten Sie dem Weihnachtsstern in seiner süd- und mittelamerikanischen Heimat begegnen, werden Sie staunen: Dort stehen Sie dann einem ausladenden, bis zu sechs Meter hohen Strauch gegenüber. Der kompakte Wuchs der außergewöhnlichen Topfpflanzen wird durch chemische Hemmstoffe und natürlich auch durch den begrenzten Wurzelraum im Topf künstlich herbeigeführt. Die reich verzweigten, buschigen Pflanzen werden in der Regel nur 50 bis 60 Zentimeter hoch und 40 bis 45 Zentimeter breit. Der Weihnachtsstern ist auch als Hochstamm und im Mini-Format erhältlich.
Blätter
Der Weihnachtsstern bildet große, spitz-eiförmige oder lanzettliche Blätter aus. An den Triebspitzen erscheinen rosettenförmig angeordnete, bunte Blätter, die zu einem weit verbreiteten Irrtum führen: Die farbigen Sterne, derentwegen die Pflanze zur Weihnachtszeit gehandelt wird, sind nicht die Blüten der Pflanze. Es handelt sich hierbei um sogenannte Hochblätter (Brakteen). Bei der Wildform des Weihnachtssterns sind die Brakteen immer rot. Es gibt aber inzwischen auch Zuchtsorten mit cremeweißen, gelben, rosafarbenen oder panaschierten Hochblättern. Weihnachtssterne mit blau, silber oder golden gefärbten Blättern sind allerdings nicht natürlichen Ursprungs – sie kommen durch Farbsprays zustande.

Kombiniert man die vielen verschiedenfarbigen Varianten des Weihnachtssterns, erhält man ein wunderschön stimmiges Gesamtbild
Blüten
Die eigentlichen Blüten der Poinsettie sind die kleinen gelb-grünen Gebilde in der Mitte des Blättersterns, die man bei flüchtigem Hinsehen für Blütenstempel halten könnte. Am äußeren Rand sitzen lippenförmige Nektardrüsen, die einzeln oder paarweise angeordnet sind. Mit ihnen lockt der Weihnachtsstern in seiner tropischen Heimat verschiedene Fluginsekten an, um die Blüten zu bestäuben. Die Blütezeit der Topfpflanzen erstreckt sich von Oktober bis Januar. Tipp: Wenn Sie einen langlebigen Weihnachtsstern kaufen wollen, achten Sie darauf, dass die kleinen Blüten im Zentrum der Hochblätter noch geschlossen sind und nicht farbig angesprüht wurden.
Standort
Der Standort für den Weihnachtsstern sollte hell sein, aber nicht vollsonnig. Bei 18 bis 20 Grad Celsius halten die Blüten im Winter deutlich länger als in sehr warmen Räumen. Aber nicht nur gegenüber zu hohen Temperaturen, sondern auch gegenüber Kälte und Zugluft ist der Weihnachtsstern recht empfindlich. Gerade in Super- und Baumärkten, die den Weihnachtsstern ab November zahlreich anbieten, werden die Temperaturanforderungen oft kaum berücksichtigt. Das Ergebnis zeigt sich dann wenige Tage nach dem Kauf, wenn die ersten Blätter fallen und die Pflanze kurz danach eingeht.
Vergewissern Sie sich am besten gleich vor Ort, dass Ihr Weihnachtssterne nicht zu kalt gestanden hat, transportieren Sie ihn gut verpackt und stellen Sie ihn auch zu Hause nicht an einen zu kalten oder zugigen Ort, damit Sie noch lange etwas von der rot-grünen Schönheit haben. Vor allem auf kalte Zugluft reagieren Adventssterne empfindlich – sie neigen dann dazu, ihre Blätter abzuwerfen.

Weihnachtssterne vertragen keine “kalten Füße“. Achten Sie daher darauf, dass die Pflanztöpfe nicht auskühlen
Euphorbia pulcherrima kann den Sommer an einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung im Freien verbringen, sollte aber, sobald der Herbst einsetzt und das Thermometer unter zehn Grad Celsius anzeigt, wieder ins Haus geholt werden. Im Herbst regen die kürzeren Tage dann erneut die Blütenbildung an. Stellen Sie die Pflanze etwa sechs Wochen lang an einen Platz, der abends nicht künstlich beleuchtet ist, zum Beispiel in das Treppenhaus oder in einen Keller mit Fenster, um die Blütenbildung weiter anzuregen. Gibt es diese Möglichkeit nicht, decken Sie Ihren Weihnachtsstern am frühen Nachmittag mit einem großen Karton ab, bis die Hochblätter sich erneut umgefärbt haben.
Das richtige Substrat für den Weihnachtsstern
Da die Erde des Topfballens bei neu gekauften Weihnachtssternen oft minderwertig ist und das Wasser nicht richtig hält, empfiehlt sich spätestens nach der Blüte ein Umtopfen. Als gutes Substrat hat sich Kakteenerde erwiesen, da sie wenig Feuchtigkeit speichert und die staunässeempfindlichen Wurzeln des Weihnachtssterns zu häufiges Gießen so besser vertragen, als wenn sehr humusreiche Erde zum Einsatz kommt.
Weihnachtsstern gießen
Gießen Sie Ihren Weihnachtsstern eher zu wenig als zu viel, denn Staunässe verträgt Euphorbia pulcherrima gar nicht. Am besten bekommt der Zimmerpflanze ein Tauchbad, je nach Topfgröße und Luftfeuchtigkeit alle sieben bis zehn Tage. Die Blumenerde darf zwischendurch ein bisschen austrocknen, bevor Sie den Weihnachtsstern erneut wässern. Eine falsche Bewässerung gehört zu den größten Fehlern bei der Pflege des Weihnachtssterns. Werden die Blätter gelb und fallen ab, deutet das auf zu nasse Wurzeln hin. Lässt der Weihnachtsstern die Blätter hängen, was besonders bei direkter Sonneneinstrahlung leicht passiert, steht er zu trocken. Statten Sie den Topf in jedem Fall mit einem Untersetzer aus, damit überschüssiges Gießwasser ablaufen kann.

Die eigentlichen Blüten des Weihnachtssterns sind aus der Ferne betrachtet eher unscheinbar
Im Frühjahr nach der Blütezeit – etwa ab März – kann man den Weihnachtsstern einen Monat lang fast komplett trocken halten. In der Wachstumszeit von April bis zum Herbst sollte man ihn dann wieder reichlich mit zimmerwarmem Wasser gießen. Der Ballen sollte stets feucht sein und darf nie austrocknen, sonst stockt das Wachstum. In den Wintermonaten müssen Sie den Weihnachtsstern nur wenig gießen.
Weihnachtssterne düngen
Vom Frühjahr bis zum Herbst sollten Sie den Weihnachtsstern wöchentlich, im Winter alle zwei Wochen mit Blumendünger versorgen.
Umtopfen
Sie können jährlich nach der Ruhepause im Frühjahr den Weihnachtsstern umtopfen. Verwenden Sie dafür einen neuen Topf, der nur minimal größer ist als der alte: In zu großen Gefäßen würde sich der Weihnachtsstern zwar prächtig entfalten und viele Blätter, aber nur wenige Blüten und Hochblätter entwickeln. Hält man ihn hingegen wie einen Bonsai in begrenztem Wurzelraum, bleibt er kompakt und – bei richtiger Pflege – sehr blühfreudig.
Schneiden

Vertrocknete Triebe und Blätter können einfach abgeschnitten werden
Nach dem Abwerfen der farbigen Hochblätter kann der mehrjährige Weihnachtsstern mit etwas Pflege übersommert werden und bringt im kommenden Jahr wieder seine farbigen Blätter hervor. Dazu schneiden Sie Ihren Weihnachtsstern nach der Blüte stark zurück und topfen ihn in frisches, durchlässiges Substrat um.
Weitere Pflegetipps für den Weihnachtsstern
Der Weihnachtsstern wird nach Weihnachten, wenn er seine roten Hochblätter verliert, oft einfach entsorgt – zu Unrecht, denn wer ein paar Pflege-Tipps beachtet, hat lange etwas von ihm. Ebenso wie der Weihnachtskaktus (Schlumbergera) ist der Weihnachtsstern eine Kurztagspflanze. Er bildet nur bei weniger als zwölf Stunden Tageslänge neue Hochblätter und Blütenknospen aus. In unseren Breiten ist das ab Oktober der Fall. Allerdings dauert die Helligkeit im Wohnraum durch künstliches Licht meist deutlich länger an, als sie der Weihnachtsstern zur Blütenbildung benötigt. Wird er länger als zwölf Stunden Licht ausgesetzt, tritt er in den Blühstreik und bildet nur grüne Blätter: Der Langschläfer braucht eben seinen Schönheitsschlaf.
Die Eigenschaft, dass die Blütenbildung beim Weihnachtsstern durch eine maximal zwölf Stunden lange Belichtung ausgelöst wird, machen sich hierzulande die Gärtnereien zunutze: Sie decken ihre Gewächshäuser ab Oktober mit schwarzer Folie ab, sodass den Weihnachtssternen ein entsprechend kurzer Tag vorgegaukelt wird. Und voilá – zusammen mit der Blüte erscheinen die roten Sterne pünktlich zur Adventszeit. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Sie Ihren Weihnachtsstern auch mitten im Sommer blühen lassen können, wenn Sie etwas experimentieren und den Lichtentzug entsprechend früh vornehmen.
Tipp: Wenn man die Kurztagspflanze ab September für etwa zwei Monate täglich 12 bis 14 Stunden abdunkelt, indem man zum Beispiel einen Pappkarton überstülpt, simuliert man die tropischen Lichtverhältnisse und bringt seinen Weihnachtsstern rechtzeitig zu Weihnachten erneut zum Blühen.

Im Gewächshaus werden die Weihnachtssterne extra dunkel gehalten, damit sie ihre satte Blattfärbung ausbilden
Sorten
Im Handel finden sich neben den klassischen roten Poinsettien inzwischen zahlreiche Weihnachtssterne in außergewöhnlichen Farben. Weihnachtssterne aus der Princettia-Serie blühen zum Beispiel bereits ab September und bieten eine große Auswahl an Farben, von sattem Pink über Rosa und Orange bis hin zu strahlendem Weiß.

Der Weihnachtsstern Princettia ‘Soft Pink’ bezaubert mit rosa Blüten
Vermehrung
Den Weihnachtsstern vermehrt man am besten über Stecklinge. Diese fallen beim Rückschnitt im Frühjahr und beim Stutzen im Sommer laufend an. Schneiden Sie die Stecklinge auf sieben bis zehn Zentimeter Länge zurecht und tauchen Sie die Enden, aus denen Milchsaft austritt, kurz in Wasser, um die Blutung zu stillen. Anschließend werden die Stecklinge in mit grobem Sand vermischte Anzuchterde gesetzt. Die Stecklinge bewurzeln sich nur bei Temperaturen über 22 Grad Celsius – im Zweifelsfall sollten Sie die Christstern-Stecklinge also in einem speziellen Anzuchtkasten oder Mini-Gewächshaus mit Bodenheizung halten.
Bildergalerie: Ideen mit Weihnachtssternen

Krankheiten und Schädlinge
Vergilbte oder welkende Blätter sind beim Weihnachtsstern meist die Folge von kalter Zugluft. Permanent nasse Erde führt zu Wurzelfäule und Grauschimmel. Schneiden Sie befallene Blätter sofort ab und entfernen Sie sie vorsichtig, damit sich die Pilzsporen nicht weiter ausbreiten können. Blattläuse befallen gerne junge Triebe. Eine zu hohe Lufttrockenheit kann zu Woll- und Schildläusen führen.
Häufig gestellte Fragen
Warum verliert der Weihnachtsstern seine Blätter?
Der Weihnachtsstern stammt ursprünglich aus Südamerika und ist deshalb sehr kälteempfindlich. Schon kurzzeitig niedrige Temperaturen können dazu führen, dass er seine Blätter verliert. Kaufen Sie deshalb keine Weihnachtssterne, die im Freien stehen und packen Sie Ihre Pflanze auf dem Weg nach Hause immer gut ein.
Wie lange hält ein Weihnachtsstern?
Weihnachtssterne sind, obwohl sie oft nur für die Adventszeit angeschafft werden, mehrjährige Pflanzen und können auch bei uns mehrere Jahre überdauern – vorausgesetzt man pflegt sie richtig. Im Januar/Februar ist es aber mit den farbigen Hochblättern vorbei und der Weihnachtsstern geht in die Sommerruhe über.
Wie gießt man einen Weihnachtsstern richtig?
"Weniger ist mehr" lautet die Devise beim Weihnachtsstern, denn er verträgt Trockenheit deutlich besser als Staunässe. Unser Tipp: Gießen Sie das Wolfsmilchgewächs am besten über den Untersetzer. So kann sich die Pflanze das nötige Wasser selber in den Wurzelballen saugen. Wichtig: Überschüssiges Wasser anschließend abgießen!
Wie giftig sind Weihnachtssterne?
Weihnachtssterne gehören zu den Wolfsmilchgewächsen und enthalten deshalb einen leicht hautreizenden Milchsaft. Bei empfindlichen Menschen kann dieser zu allergischen Reaktionen führen. Tragen Sie deshalb bei allen Pflegearbeiten sicherheitshalber Handschuhe.