Pflanzen

Weinrose

Rosa rubiginosa

Die Weinrose ist für viele heimische Tiere ein attraktives Nist- und Nährgehölz und die einzige Wildrose, bei der auch das Laub duftet.

Wuchstyp
  • Strauch
Rosenklasse
  • Wildrose
Wuchshöhe
von 200 cm bis 300 cm
Wuchsbreite
von 200 cm bis 300 cm
Wuchseigenschaften
  • ausladend
  • aufrecht
  • überhängend
  • dicht
  • buschig
  • Dornen oder Stacheln
Blütenfarbe
  • rosa
Blütezeit (Monat)
  • Juni
Blütenform
  • einfach
  • einzeln
  • Schalenblüten
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • gefiedert
  • gesägt
Blatteigenschaften
  • duftend
Fruchtfarbe
  • rot
Fruchtform
  • Sammelfrucht
Fruchteigenschaften
  • essbar
  • lange haftend
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • kiesig bis tonig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis mäßig feucht
ph-Wert
  • neutral
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Fruchtschmuck
  • Duftplanze
  • Wildobst
  • Vogelschutz
  • Nektar- oder Pollenpflanze
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Verwendung
  • Böschungen
  • Einzelstellung
  • freiwachsende Hecken
  • Straßenbegrünung
  • Vogelschutzhecken
  • Blütenhecken
Gartenstil
  • Bauerngarten
  • Blumengarten
  • Naturgarten
  • Parkanlage
  • Rosengarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Weinrose (Rosa rubiginosa) ist eine heimische Wildrosen-Art aus der großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie wird auch Apfelrose oder Schottische Zaunrose genannt. Die Wildrose ist in Mitteleuropa und Westasien weit verbreitet und wächst in Höhen bis etwas 1.200 Meter. Dabei besiedelt das Rosengewächs gern steinige Hänge, sonnige Waldränder und Heckenlandschaften. In Nordamerika und vielen anderen Ländern ist die Pflanze eingebürgert.

Wuchs

Die Weinrose wird 200 bis 300 Zentimeter hoch und etwa ebenso breit. Die Triebe wachsen zuerst locker aufrecht und hängen schließlich bogig über. Sie bilden mit der Zeit ein dichtes, undurchdringliches Geflecht, die Pflanze wuchert aber nicht durch zu viele Ausläufer. Die Rinde der Triebe ist mit zahlreichen Drüsenhaaren besetzt. Die dunklen Stacheln sind hakenförmig gekrümmt und haben eine verbreiterte Basis. An dieser speziellen Stachelform kann man Rosa rubiginosa im blütenlosen Zustand gut von anderen Wildrosen unterscheiden.

Blätter

Die sommergrünen Blätter der Weinrose sind – wie für Rosen typisch – unpaarig gefiedert. Jedes Blatt besteht meist aus fünf bis sieben am Rande gesägten Fiederblättern. Diese sind je etwa drei Zentimeter lang und rundlich bis eiförmig. Die Blätter haben insgesamt eine Länge von etwa acht Zentimetern. Sie stehen wechselständig an den Trieben. Eine Besonderheit der Weinrose ist, dass nicht nur die Blüten, sondern auch das Laub duftet. Für den Duft sorgen spezielle Drüsen auf den Blattunterseiten. Der lateinische Artname der Pflanze "rubiginosa" bedeutet "braunrot" und weist auf die Farbe dieser Blattdrüsen hin, die zahlreich auf den Blattunterseiten sitzen. Vor allem im Frühsommer und nach einem Regenschauer kann man den fruchtigen Apfelduft der Blätter gut wahrnehmen.

Blüten

Die einfachen, schalenförmigen Blüten der Weinrose sind hellrosa gefärbt. Die Blütenfarbe wird zur Mitte hin fast weiß. Die Blüten sind drei bis vier Zentimeter groß und duften. Ihre zahlreichen Staubblätter sind auffällig gelb gefärbt. Die Blüten stehen einzeln oder zu mehreren an den Seitentrieben. Wie bei anderen Wildrosen auch, werden die Blüten gern von Bienen und Hummeln besucht. Auch einige Käferarten laben sich im Frühsommer an dem reichlich gebildeten Pollen. Rosa rubiginosa blüht im Juni.

Früchte

Die Hagebutten der Weinrose sind bei vielen Vögeln begehrt

Die Hagebutten der Weinrose sind bei vielen Vögeln begehrt

Die Weinrose bildet im Spätsommer länglich-ovale, scharlachrote Hagebutten aus. Diese enthalten zahlreiche Samen und sind als Futter bei Vögeln wie Grünfink oder Dompfaff beliebt, aber auch Igel fressen sie. Aus den Hagebuttenkernen wird ein wertvolles Hautpflegeöl gewonnen. Die Früchte, die reich an Vitamin C sind, kann man außerdem vielfältig in der Küche für Tee, Desserts und zum Einkochen verwenden.

Standort

Rosa rubiginosa möchte einen sonnigen Standort, wächst und blüht aber auch noch im leichten Schatten.

Boden

Die Weinrose liebt kalkhaltige und nährstoffreiche Böden, ist aber anpassungsfähig. Staunass, zu sauer oder zu sandig sollte der Untergrund aber nicht sein.

Pflanzung

Der robuste Wildstrauch kann im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden. Innerhalb einer Hecke sollte der Pflanzabstand der Weinrose zu anderen Sträuchern etwa einen Meter betragen. Die Pflanze wurzelt sehr tief und ist daher auch recht trockenheitsresistent.

Pflege

Die Weinrose ist anspruchslos und robust. Sie braucht keine besondere Pflege.

Schnitt

Lassen Sie die Weinrose möglichst ungestört wachsen. Sie braucht keinen regelmäßigen Schnitt. Wird das Wachstum zu üppig, verjüngt man die Pflanze im zeitigen Frühjahr, indem man alle Triebe bis zur Basis zurückschneidet. Einmal eingewurzelt, treibt die Pflanze schnell wieder kräftig nach.

Winterschutz

Rosa rubiginosa ist sehr winterhart und braucht keinerlei Schutzmaßnahmen gegen Frost und Schnee.

Verwendung

Die Weinrose ist besonders für naturnahe Wildsträucher-Hecken geeignet. Man kann sie auch über Gartenzäune und Rosenbögen ranken lassen. Die so gut wie undurchdringlichen Pflanzen eignen sich bei größeren Gärten auch gut als Grenzbepflanzung. Rosa rubiginosa dient Vögeln und anderen Kleintieren als wertvolles Futter- und Nistgehölz. Rehe hingegen lassen die Mäuler von den wehrhaft bestachelten Sträuchern.

Sorten

Rosa rubiginosa ‘Fritz Nobis’

Die gefüllten Blüten von Rosa rubiginosa ‘Fritz Nobis’ verströmen einen angenehmen Duft im Garten

Von der Weinrose ist bei uns nur die Wildart selbst im Handel. In England gibt es Hybridzüchtungen von Rosa rubiginosa wie ‘Lady Penzance’ oder ‘Lord Penzance’, benannt nach dem Züchterehepaar und entstanden Ende des 19. Jahrhunderts. Diese variieren in Blütenfarbe und Blattduft von der Wildform.

Vermehrung

Im Garten kann man die Weinrose am besten im zeitigen Sommer durch halbreife Stecklinge vermehren oder man trennt im Frühjahr Wurzelausläufer ab. In der Natur vermehren sich Wildrosen durch ihre zahlreichen Früchte, die von Vögeln, Füchsen und Igeln gefressen werden. Die Samen scheiden die Tiere unverdaut wieder aus und sorgen dabei für deren Verbreitung.

Krankheiten und Schädlinge

Rosa rubiginosa ist unempfindlich und wird nur selten von den typischen Rosenschädlingen und Pilzerkrankungen heimgesucht. Gelegentlich kann Blattfraß durch Käferarten wie den Rosenkäfer vorkommen.

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