Weißer Hartriegel
Cornus alba
Fühlt sich der Weiße Hartriegel an seinem Standort wohl, zeigt er sich zu jeder Jahreszeit von einer attraktiven Seite. So pflanzen und pflegen Sie das Gehölz.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 300 cm bis 400 cm
- Wuchsbreite
- von 300 cm bis 400 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- überhängend
- buschig
- Blütenfarbe
-
- gelb
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- Trugdolden
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig
- elliptisch
- Blatteigenschaften
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- Herbstfärbung
- Fruchtfarbe
-
- weiß
- blau
- Fruchtform
-
- Steinfrucht
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis feucht
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- Rindenschmuck
- Vogelschutz
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 3
- Verwendung
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- Einzelstellung
- freiwachsende Hecken
- Gruppenpflanzung
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Parkanlage
Herkunft
Der Weiße Hartriegel (Cornus alba), auch Tatarischer Hartriegel genannt, ist einer der anspruchslosesten Ziersträucher für den Garten. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Sibirien bis zur Mandschurei und Nordkorea. Mittlerweile hat er sich auch in Nordeuropa eingebürgert – besonders an feuchten Plätzen in Wassernähe bildet er oft große zusammenhängende Flächen. Botanisch gehört der Weiße Hartriegel zur Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae).
Wuchs
Der mittelhohe bis hohe Strauch wächst in jungen Jahren breit aufrecht, mit zunehmendem Alter entwickelt er sich zu einem dickichtartigen Gehölz. Seine Zweige hängen dann oftmals bogig über und bewurzeln bei Bodenkontakt. Sowohl in der Höhe als auch in der Breite erreicht Cornus alba drei bis vier Meter. Im Alter wird er sogar meist breiter als hoch. Vor allem im Winter ist der Tatarische Hartriegel ein attraktiver Blickfang: Dann sieht man deutlich die blutrote Färbung der jungen Triebe und das ältere, rotbraune bis olivbraune Holz.
Blätter
Die sommergrünen Blätter vom Tatarischen Hartriegel erscheinen elliptisch bis eiförmig und sind gegenständig angeordnet. Sie leuchten auf der Oberseite frischgrün und auf der Unterseite weißlich bis bläulich. Ihre Länge beträgt zwischen vier und acht Zentimeter. Im Herbst nimmt das Laub eine gelbe bis orangerote Färbung an.
Blüten
Im Mai und Juni öffnen sich die gelblich-weißen Blüten von Cornus alba in drei bis fünf Zentimeter breiten Trugdolden.

Die erbsengroßen Früchte vom Weißen Hartriegel (Cornus alba) zeigen sich im Sommer
Früchte
Nach der Blüte schmückt sich der Weiße Hartriegel mit weißlichen bis hellblauen, runden und erbsengroßen Früchten.
Standort
Am wohlsten fühlt sich der Tatarische Hartriegel an einem sonnigen bis absonnigen Platz, aber auch im Halbschatten kann er gedeihen.
Boden
An den Boden stellt Cornus alba keine besonderen Ansprüche. Der kalkverträgliche Strauch bevorzugt zwar feuchte Böden, er toleriert aber auch mäßig trockene Plätze im Garten.
Pflanzung
Heben Sie für den Weißen Hartriegel ein Pflanzloch aus, das etwa die dreifache Größe des Wurzelballens aufweist. Für einen guten Start hat es sich zudem bewährt, die Pflanzerde mit etwas Humus zu mischen. Setzen Sie das Gehölz anschließend so tief in den Boden, wie es auch vorher im Topf gestanden hat.
Pflege
Besonders in der Anfangszeit ist es entscheidend, Cornus alba regelmäßig zu gießen. Ist der Tatarische Hartriegel einmal gut angewachsen, sind nur in längeren Trockenphasen zusätzliche Wassergaben notwendig. Um die bodennahen Wurzeln vor Austrocknung zu schützen, ist es zudem ratsam, den Boden um den Wurzelballen des Flachwurzlers zu mulchen. Im Frühjahr freut sich das sehr frostharte Gehölz über eine Gabe Kompost.
Schnitt
Um ihn zu einem farbenfrohen Neuaustrieb anzuregen, ist beim Weißen Hartriegel ein Rückschnitt problemlos möglich. Besonders bei den Sorten vom Tatarischen Hartriegel empfiehlt es sich, sie jedes Jahr im Spätwinter auszulichten. Dabei werden alle Triebe bodennah zurückgeschnitten, die älter als drei Jahre sind. So wachsen ausreichend attraktive Jungtriebe nach. Alternativ können Sie die Sträucher alle zwei oder drei Jahre komplett auf den Stock setzen.

Hartriegel sollte regelmäßig geschnitten werden, denn nur die jungen Triebe tragen die auffällige Färbung
Verwendung
Sowohl in Einzelstellung als auch in freiwachsenden Hecken macht der Weiße Hartriegel eine gute Figur. Gerne wird er für den Gehölzrand oder als Windschutz verwendet. Vor allem im Naturgarten, aber auch im öffentlichen Grün ist er zudem ein gutes Vogelschutzgehölz.
Sorten
Die farbenfrohen Sorten vom Weißen Hartriegel finden im Garten mittlerweile weit häufiger Verwendung als die reine Art. Hier finden Sie eine kleine Auswahl:
- Der Weißbunte Hartriegel (Cornus alba ‘Elegantissima’) bildet mittelgrüne Blätter mit cremeweißem Rand, die Zweige zeigen sich im Winter in einem dunklen Braunrot.
- Der Hartriegel ‘Flaviramea’ entwickelt eine leuchtend gelbgrüne Rinde.
- Die Blätter von ‘Kesselringii’ erscheinen bläulich-grün, die Rinde schwarzbraun.
- Cornus alba ‘Sibirica’, auch Sibirischer Hartriegel oder Purpur-Hartriegel genannt, zeichnet sich durch eine scharlachrote Rinde aus.
- Das Laub der Sorte ‘Spaethii’ ist im Austrieb bronzefarben, dann gelb gerandet und später völlig gelb. Die Rinde erscheint dunkelrot.
Vermehrung
Relativ leicht vermehren können Sie Cornus alba durch Steckhölzer. Dazu verwendet man am besten einjährige Triebstücke mit zwei bis drei Knospen, die von Februar bis März geschnitten werden. Die bewurzelten Bodentriebe können Sie aber auch gut als Ableger verwenden.
Krankheiten und Schädlinge
Gelegentlich treten Schildläuse oder Wollläuse am Tatarischen Hartriegel auf. Zeigen sich auf den Blättern braune Flecken, handelt es sich vermutlich um die Hartriegel-Blattbräune. Auch Mehltau kann Cornus alba zu schaffen machen.