Wie das Stiefmütterchen zu seinem seltsamen Namen kam
Stiefmütterchen "lächeln" uns im Frühling mit ihren fröhlichen Blüten aus vielen Gärten entgegen. Doch warum trägt die Pflanze diesen Namen? Wir klären auf.
Der März ist die ideale Zeit, um sich ein paar Stiefmütterchen in den Garten zu holen. Dort sorgen die Blüten der kleinen Pflanzen für ein buntes Frühlingserwachen. Auch in Töpfe gesetzt gehören Stiefmütterchen jetzt zu den blühenden Highlights auf Terrasse und Balkon. Ob in Weiß, Rot oder Blau-Violett, mehrfarbig, gemustert oder mit berüschtem Rand – es bleiben kaum Wünsche offen. Aufgrund der Flecken und Zeichnungen in der Mitte der Blüten wirkt es fast so, als lugten kleine Gesichter zwischen den grünen Blättern hervor. Doch ist das der Grund, weshalb man die Pflanzen Stiefmütterchen nennt?
Das Stiefmütterchen und seine Töchter
Tatsächlich soll das Stiefmütterchen seinen Namen aufgrund des Aussehens der Blüten beziehungsweise deren Anordnung erlangt haben. Jede Blüte besteht aus fünf Kronblättern, die fast wie eine kleine Familienbande zusammenstehen: Das größte Kronblatt sitzt zuunterst und wird als "Stiefmutter" bezeichnet. Sie überdeckt ein wenig die beiden seitlichen Kronblätter, ihre "Töchter". Diese bedecken wiederum ein Stück weit die beiden "Stieftöchter", nämlich die oberen, nach oben zeigenden Blütenblätter.
Übrigens: Das Stiefmütterchen ist eigentlich ein Veilchen (Viola) und stammt aus der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Meist ist der Name für das weit verbreitete Garten-Stiefmütterchen (Viola x wittrockiana) in Gebrauch, das aus diversen Kreuzungen hervorgegangen ist. So ist zum Beispiel das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor) eines seiner Elternarten. Aber auch andere Vertreter der hübschen Blühwunder werden gerne als Stiefmütterchen bezeichnet: Als Mini-Version gilt zum Beispiel das beliebte Hornveilchen (Viola Cornuta-Hybriden), das etwas kleiner als das Stiefmütterchen ist – auch sie blühen in den herrlichsten Farben. Ein Stiefmütterchen, dem heilsame Kräfte nachgesagt werden, ist das Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis), das wie auch Viola tricolor als Stiefmütterchentee genossen werden kann.
Stiefmütterchen im Garten richtig pflanzen und pflegen
Mit der richtigen Pflege können Sie sich an den im Frühjahr gepflanzten Stiefmütterchen (Viola x wittrockiana) bis in den Sommer hinein erfreuen. Hauptsache, Sie geben der kleinen Blühpflanze einen sonnig bis halbschattig liegenden Standort im Beet oder auf dem Balkon. Die Erde sollte locker und stets feucht, aber niemals nass sein, zudem mögen sie es humos und nährstoffreich. Vor allem Topfpflanzen sollten Sie regelmäßig düngen. Mit einer reichen Blüte beschenken uns die Pflanzen gerne, wenn man sie nicht zu dicht nebeneinander setzt. Wer Verblühtes und Welkes regelmäßig abknipst, sorgt zudem dafür, dass die Blütezeit lange währt. Die kleinen Stauden werden bei uns meist einjährig kultiviert. Wer aber im Frühjahr die Samen der Veilchen in Aussaatschalen sät, kann sich problemlos neue Stiefmütterchen ziehen. Eine Aussaat direkt ins Beet ist ab Frühsommer möglich.
Tipp: Sie können Stiefmütterchen auch im Herbst pflanzen und prima zu Dekorations-Zwecken verwenden!
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Flora Press/Botanical Images/MARIA MOSOLOVA