Wiesenraute
Die Wiesenraute ist mit der Akelei verwandt und wird, wenn sie nicht blüht, oft mit ihr verwechselt. Wir stellen die Blütenstaude vor und geben Tipps zur Pflege.
Herkunft
Die Wiesenraute (Thalictrum) ist eng mit der Akelei (Aquilegia) verwandt und wird, wenn sie nicht blüht, oft mit ihr verwechselt, da sich die Blätter sehr ähnlich sehen. Wiesenrauten gehören wie die Akeleien zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Von gärtnerischem Interesse sind etwa fünf bis sieben Arten, die wie alle rund 130 Spezies aus Europa, Nordafrika oder Asien stammen. Die einzige heimische Art ist die Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium).
Aussehen und Wuchs
Wiesenrauten wachsen aufrecht und entwickeln sich im Lauf des Sommers zu stattlichen Stauden – Wuchshöhen um 180 Zentimeter sind bei einigen Arten durchaus möglich. Die Blätter sind unpaarig gefiedert, die Fiederblättchen rundlich und vorne meist tief eingeschnitten. Die rispenartigen, lockeren Blütenstände bestehen aus bis zu zweihundert kleinen Blüten. Diese besitzen keine Blütenblätter, sondern farbige Hüllblätter. Sie umschließen die in dichten Büscheln stehenden, manchmal auffallend gefärbten Staubgefäße und fallen oft schon kurz nach dem Öffnen der Blüten ab. Die meisten Wiesenrauten blühen von Juli bis August, die heimische Akeleiblättrige Wiesenraute meist einen Monat früher. Die verschiedenen Blütenfarben umfassen reines Weiß und Gelb sowie pastellige Rosa- und Lilatöne.

Die Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium) ist die einzige bei uns heimische Art
Standort und Boden
Wiesenrauten wachsen auf absonnigen und halbschattigen Wiesen oder an Waldrändern mit humus- und nährstoffreichen, bevorzugt kalkhaltigen Böden, die nicht zu trocken sein dürfen. Die Stauden lieben eher kühle Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. Die höchste Trockenheitstoleranz zeigt die Chinesische Wiesenraute (Thalictrum delavayi).
Verwendung
Wiesenrauten sind grazile Erscheinungen, die einen Logenplatz in halbschattigen Staudenpflanzungen verdient haben. Ein sonniger Standort ist nur dann zu empfehlen, wenn der Boden ausreichend feucht ist. Man setzt die Stauden in der Regel einzeln als Leitstauden und gruppiert um sie herum die kleineren Arten. Besonders gut kommen blühende Wiesenrauten vor einem dunklen Untergrund zur Geltung, zum Beispiel vor einer Eibenhecke. Die heimische Wiesenraute eignet sich gut für Naturgärten und ist wie die meisten Arten eine gute Bienenweide. Am Gartenteich fühlen sich die filigranen Stauden ebenfalls sehr wohl – hier kommen ihnen der etwas feuchtere Boden und das Kleinklima mit höherer Luftfeuchtigkeit sehr entgegen. Als Kombinationspartner für Wiesenrauten eignen sich Ziergräser und nicht zu kleine, etwas derber wirkende Stauden mit großen, dekorativen Blättern, zum Beispiel Rodgersien oder Goldkolben (Ligularia).
Teilen
Bei Bedarf können Sie Wiesenrauten im Frühjahr teilen. Als Verjüngungsmaßnahme ist das jedoch nicht erforderlich, da die Pflanzen von Natur aus sehr langlebig sind und von Jahr zu Jahr schöner werden, wenn man sie ungestört wachsen lässt.

Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum)
Pflege
Bei anhaltender Trockenheit sollte man Wiesenrauten rechtzeitig gießen. An windexponierten Standorten brauchen sie eine Staudenstütze, damit die Stängel nicht abknicken.
Vermehrung
Alle Arten der Wiesenraute lassen sich gut durch Teilung vermehren – entweder gleich nach der Blüte oder im zeitigen Frühjahr.
Krankheiten und Schädlinge
An trockenen, schattigen Stellen kommt es gelegentlich zu Blattlausbefall. Außerdem sind die Stauden etwas anfällig für den Echten Mehltau.