Pflanzen

Wiesensalbei

Salvia pratensis

Wiesensalbei ist ganz leicht zu pflanzen und zu pflegen – und lockt während der Blütezeit viele Insekten in den Garten.

Wuchstyp
  • Halbstrauch
  • Staude
Wuchshöhe
von 40 cm bis 60 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • locker
Blütenfarbe
  • violett
  • blau
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Juni bis August
Blütenform
  • lippenförmig
  • Quirle
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • herzförmig
  • oval
Blatteigenschaften
  • duftend
Fruchtform
  • Spaltfrucht
Fruchteigenschaften
  • Selbstaussaat
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • kiesig bis sandig
Bodenfeuchte
  • trocken bis mäßig feucht
ph-Wert
  • alkalisch bis neutral
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Nährstoffbedarf
  • nährstoffarm
Humus
  • humusarm
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Küchenkraut
  • Heilpflanze
  • Nektar- oder Pollenpflanze
  • heimische Wildpflanze
Klimazonen nach USDA
  • 3
Lebensbereiche
  • FR1
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Blumensträuße
  • Blumenwiesen
  • Verwilderung
  • Rabatten
Gartenstil
  • Apothekergarten
  • Bauerngarten
  • Blumengarten
  • Kräutergarten
  • Naturgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Beim Wiesensalbei (Salvia pratensis) handelt es sich um eine Wildstaude aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Gattung Salbei ist die artenreichste Gattung der Familie – man findet weltweit rund 800 verschiedenen Arten. Der Wiesensalbei ist eine krautige Blütenpflanze und kommt heute in Europa, im Kaukasus und in Nordamerika vor. Seinen Ursprung hat er aber im Mittelmeergebiet.

Wuchs

Die sommergrüne Staude wächst aufrecht und wird etwa 40 bis 60 Zentimeter hoch. Der Stängel der mehrjährigen, krautigen Pflanze ist vierkantig, weich und drüsig behaart. Wiesensalbei zeigt sich als lockerer verzweigter Halbstrauch.

Blätter

Die Blätter vom Wiesensalbei sind oval bis herzförmig und unregelmäßig gekerbt. Sie werden bis zu 18 Zentimeter lang und sind meist nur schwach behaart. Die meisten Blätter stehen unmittelbar über dem Boden in einer Rosette. Beim Zerreiben verströmen sie einen aromatischen Duft. In der Naturheilkunde finden sie vor allem Einsatz bei Husten und Fieber.

Blüten

Die Blütezeit von Salvia pratensis dauert von Juni bis August. Dann zeigen sich endständige, klebrige Quirle aus locker am Stängel verteilten, 1,5 Zentimeter großen Lippenblüten. Die Blüten kommen in blau-violetten, rosafarbenen oder weißen Farben vor und bilden auffällige Kleckse in Blumenwiesen. Die Blütenkrone ist sichelförmig gebogen.

Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Hummeln. Die Blüten des Wiesensalbeis tragen bewegliche hebelartige Staubgefäße, die den Eingang in die Blütenröhre – zum süßen Nektar – verschließen. Sobald die Hummel ihren Rüssel in die Blüte steckt, betätigt sie den Hebelarm. Das andere Hebelende des Staubgefäßes senkt sich auf den Rücken des Tieres und der Blütenstaub wird am haarigen Körper der Hummel abgestreift. Dieser Hebelmechanismus wird auch als Schlagbaummechanismus bezeichnet. Anschließend wird der Pollen von der Hummel zu der nächsten Blüte weitergetragen. Neben der Bestäubung durch Insekten ist auch die Selbstbestäubung von großer Bedeutung.

Hummel an der Blüte eines Wiesensalbeis

Hummeln sind die Hauptbestäuber des Wiesensalbeis und werden von seinen Blüten magnetisch angezogen

Früchte

Während der Fruchtreife von Juli bis August entwickeln sich Spaltfrüchte, die in vier sogenannte Klausen zerfallen.

Standort

Wählen Sie für den Wiesensalbei einen mäßig feuchten bis trockenen Standort. Da die Wurzeln von Salvia pratensis weit über ein Meter in die Erde reichen, ist die Wasserversorgung auch bei trockenem Boden sichergestellt. Für ein optimales Wachstum sollte die Pflanze in einer vollsonnigen Lage stehen. In der Natur kommt Wiesensalbei an Weg- und Feldrändern und ­– wie der Name schon verrät – auf Wiesen vor.

Boden

Der perfekte Boden für den Wiesensalbei ist kalkhaltig und nährstoffarm. Achten Sie darauf, dass der Boden nicht sauer ist.

Pflanzung

Die Aussaat im Freiland ist von März bis Juli, die Pflanzzeit von März bis April. Die Wildstaude passt besonders gut in einen naturnahen Garten oder auf eine Blumenwiese. Kombinieren Sie die Pflanze mit Margeriten, Glockenblumen oder Weißer Schafgarbe. Pflanzen Sie pro Quadratmeter vier bis sechs Pflanzen in einem Abstand von ungefähr 40 Zentimetern. Salvia pratensis eignet sich auch für die Topfkultur auf Balkon und Terrasse.

Eine Blumenwiese bietet Insekten reichlich Nahrung und ist zudem noch hübsch anzuschauen. In diesem Praxis-Video zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie man solch eine blütenreiche Wiese richtig anlegt.
Credits: Produktion: MSG/Folkert Siemens; Kamera: David Hugle, Schnitt: Dennis Fuhro; Foto: MSG/Alexandra Ichters

Pflege

Der Wiesensalbei ist sehr pflegeleicht und in der Regel kurzlebig. Wenn die Pflanzen nach der Blüte zurückgeschnitten werden, treiben sie noch einmal durch und blühen erneut.

Teilen

Im Frühjahr kann man den Wiesensalbei teilen. Diese Methode der Vermehrung wendet man vor allem bei den Sorten an.

Verwendung

Salvia pratensis verbreitet in Blumenbeeten, Rabatten und gemischten Kräuterbeeten natürlichen Charme und lockt dabei nicht nur Schmetterlinge, sondern auch viele andere Insekten in den Garten. Wird der Wiesensalbei unweit eines Sitzplatzes gepflanzt, kommt man in den Genuss seines würzigen Aromas. Geschnitten und zu einem Wildblumenstrauß gebunden, kann man dieses auch mit ins Haus nehmen. Neben seiner Bedeutung für den Garten findet der Wiesensalbei auch Verwendung als Heilpflanze. Der Gattungsname des Salbeis kommt aus dem Lateinischen: "salvare" bedeutet "heilen". Zwar enthält Wiesensalbei weniger Aromen als der Echte Salbei (Salvia officinalis), kann aber ebenso für gesunde Tees verwendet werden. Er wirkt entzündungshemmend und verdauungsregulierend. Auch in der Küche, etwa zum Würzen von Fischgerichten, wird diese Salbei-Art genutzt.

Wiesensalbei (Salvia pratensis)

Wiesensalbei gibt es mit violetten, rosafarbenen und weißen Blüten – manchmal auf ein und derselben Wiese

Sorten

Im Garten wird meist nicht der eigentliche Wiesensalbei, sondern die wertvollere, hell lavendelblau blühende Form Salvia pratensis var. haematodes verwendet. Außerdem sind folgende Sorten gärtnerisch interessant:

  • ‘Mittsommer ’: leuchtend helle, violett-blaue Blüten; bis zu 50 Zentimeter hoch; Blütezeit von Juni bis August
  • ‘Madeline’: frostverträglich; blau-weiße Blüten; Blütezeit von Juni bis September; bis zu 90 Zentimeter hoch

Vermehrung

Die Vermehrung des Wiesensalbeis erfolgt in der Regel durch Aussaat im Frühjahr oder durch halb verholzte, nichtblühende Stecklinge im Sommer. An einem geeigneten Standort kann sich Wiesensalbei auch selbst aussäen.

Krankheiten und Schädlinge

In den meisten Fällen hält der ätherische Duft von Salvia pratensis Schädlinge zuverlässig fern. Selten kommt es zu einem Befall mit Spinnmilben oder Blattläusen. Zu starke Wassergaben können zu Wurzelfäule und einem Befall mit Echtem Mehltau führen ­– vor allem bei zu engem Stand im Beet.

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