Mit farbenfrohen, nektar- und pollenreichen Blüten locken Wildblumen fleißige Bestäuber wie Honigbienen, Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge an. Mit einer Mini-Blumenwiese bieten Sie den hübschen Nützlingen auch auf dem Balkon einen reich gedeckten Tisch!

Ein Menü aus Sonnenblumen, Schmuckkörbchen, Kornblumen und Zinnien erblüht für die emsigen Blütenbesucher im Hochsommer
Bei allen Blütenbesuchern hoch im Kurs stehen einheimische Wildblumen, aber in der Landschaft sind sie mittlerweile selten geworden. Ein Grund mehr, sich ein paar Wiesen- und Wildblumen in den Garten zu holen. Doch auch, wer nur einen Balkon in der Stadt hat, kann nützliche Insekten wie Honigbienen, Wildbienen, Schwebfliegen oder Schmetterlinge unterstützen, indem er einige Wiesen- und Wildblumen aussät und eine Art Mini-Blumenwiese anlegt.
Denn: Jede noch so kleine naturnah gestaltete Fläche, egal ob in der Stadt oder auf dem Land, trägt dazu bei, den Lebensraum und das Nahrungsangebot für unsere Insekten zu vergrößern. Zusammengezählt können auch die Millionen von Terrassen und Balkone in Deutschland viel bewirken. Mit wenig Aufwand können Sie mit heimischen Wildblumen und Kräutern Ihren Garten oder Balkon in ein Paradies für Wildbienen und Schmetterlinge verwandeln und den unersetzlichen Nützlingen geeignete Futterpflanzen anbieten. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.
Wildblumen im Balkonkasten aussäen
Den Balkonkasten zunächst mit Blumenerde füllen. Das feine Saatgut gleichmäßig mit Daumen und Zeigefinger verteilen. Grundsätzlich ist es sinnvoll, beim Saatgut darauf zu achten, dass es sich um Mischungen aus heimischen Wildblumen handelt. Sie bieten besonders viel Pollen und Nektar für Insekten. Zu den wichtigen Futterquellen zählen Flocken-, Glocken- und Kornblumen sowie Natternkopf, Wegwarte und Schafgarbe.
Aber neben Wildblumen kommen auch Topf- und Balkonpflanzen wie Fächerblume, Kapuzinerkresse, Verbene, Wandelröschen, Margerite und Löwenmäulchen für die Nektar- und Pollensammler in Frage. Ein guter Zeitraum für die Saat sind die Monate März bis Mai, bei Wildblumen ist auch eine Aussaat im Spätsommer möglich.
Nach leichtem Andrücken mit dem Handrücken die Samen mit einer dünnen Schicht Erde abdecken und angießen. Schon nach einigen Wochen ist das Blütenbuffet eröffnet. Auf der Fensterbank wirken die Blüten von Kornblume, Kornrade und Borretsch etwas struppig, versorgen Bienen, Hummeln und Falter jedoch mit Nektar.
Sonnige Plätze sind bei den meisten Balkon- und Terrassenblühern und auch bei den Insekten am beliebtesten. Doch auch auf schattigen Refugien lassen sich mit Vergissmeinnicht, Beinwell, Taubnessel oder Lungenkraut die fleißigen Nützlinge anlocken. Auch die Königinnen der Blumen, vor allem die pollenreichen "Bienenweide-Rosen", sind bei Insekten begehrt und fühlen sich in größeren Pflanzgefäßen wohl. Achten Sie – nicht nur bei Rosen – auf Sorten mit offenen, ungefüllten Blütenmitten, die freien Zugang zu Pollen und Nektar bieten. Bei gefüllten Varianten sind die Staubgefäße in Blütenblätter umgewandelt, sie halten für Bienen und Co. keine oder nur wenig Nahrung bereit.

Malven zählen neben Glockenblume und Natternkopf zu den wichtigsten Wildbienen-Pflanzen. Arten wie die Malven-Langhornbiene sammeln ausschließlich Pollen von Malvengewächsen, von dem sich die Larven ernähren
Wildbienen sind für Nistmöglichkeiten dankbar. Sie leben nicht in Staaten, sondern bauen einzelne kleine Brutkammern, etwa in spezielle Lochziegel, hohle Bambusröhren im Wildbienenhaus oder in mit Sand oder Lehm gefüllte Töpfe. Probieren Sie es aus und beobachten Sie die fleißigen Bestäuber aus nächster Nähe. Das Baumaterial für ihre Brutzellen finden Wildbienen in Sand-, Kies- und Lehmgruben, für die sich in einer sonnigen Ecke ein Plätzchen findet. Der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel, das Fördern von Nützlingen und die Verwendung von Bio-Düngern und -Pflanzsubstraten sind im Naturgarten selbstverständlich und Garanten für ein blühendes Wildbienen-Paradies.