Wintergrüne Eiche
Quercus turneri ‘Pseudoturneri’
Die bedingt frostharte Wintergrüne Eiche ist mit ihrer grünen Belaubung im Winter – einzigartig unter den Eichen Mitteleuropas! – ein Hingucker.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Baum
- Wuchshöhe
- von 1000 cm bis 2000 cm
- Wuchsbreite
- von 600 cm bis 800 cm
- Wuchseigenschaften
-
- kugelförmig
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- grün
- Blütezeit (Monat)
-
- April bis Mai
- Blütenform
-
- Ähre
- Kätzchen
- Blüteneigenschaften
-
- einhäusig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gelappt
- länglich eiförmig
- Blatteigenschaften
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- wintergrün
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
-
- Nussfrucht
- Licht
-
- sonnig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis feucht
- ph-Wert
-
- alkalisch bis schwach sauer
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich bis nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 7
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Hausbaum
- Gartenstil
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- Formaler Garten
- Mediterraner Garten
- Naturgarten
- Parkanlage
Herkunft
Die vor 1800 entstandene Sorte ‘Pseudoturneri’ ist eine Variante der zur großen Gattung der Eichen gehörenden Wintergrünen Eiche. Diese entstand 1785 aus einer Kreuzung zwischen der Steineiche (Quercus ilex) und der Stieleiche (Quercus robur), und zwar in der Baumschule Turner im englischen Essex. Turners Eiche lautet deshalb auch ihr zweiter deutscher Name. 2012 erhielt Quercus turneri ‘Pseudoturneri’ in England einen Award of Garden Merit.
Wuchs
Die Wintergrüne Eiche wächst in gemächlichem Tempo zu einem zehn, in England auch einmal 20 Meter hohen Baum mit relativ kurzem Stamm sowie kleiner, runder Krone heran. Einige Exemplare wachsen auch als großer Strauch. Die Äste streben schräg nach oben, im Alter breiten sie sich zur Seite hin aus. Erwachsene Wintergrüne Eichen sind bis acht Meter breit. Die dünne, graubraune Rinde entwickelt sich im Alter zu einer in kleine Felder unterteilten Borke weiter. Typisch wie für alle Eichen ist ein Herzwurzelsystem mit Pfahlwurzel, die sich tief im Boden verankert.
Blätter
Die wintergrüne Quercus turneri ‘Pseudoturneri’ hat im Vergleich zu Quercus turneri noch etwas schmalere, aber ebenfalls länglich-eiförmige Blätter. Diese sind wie bei der ursprünglichen Kreuzung bis zwölf Zentimeter lang und bestehen aus drei bis sechs stumpfen Lappen, die aber schmaler sind als bei Quercus turneri. Das Laub fasst sich wie bei fast allen Eichen ledrig an und ist glänzend dunkelgrün gefärbt. Die Unterseite ist etwas heller, die Nerven sind meist etwas behaart. In der kalten Jahreszeit bleiben die Blätter länger grün als bei der ursprünglichen Hybride. Erst im Frühjahr werden sie mit dem Austrieb ersetzt. Die früh austreibende Quercus turneri ‘Pseudoturneri’ ist durch Spätfrost gefährdet.
Blüten
Unscheinbar sind die im April erscheinenden eingeschlechtlichen Blüten, die einhäusig verteilt sind. Männliche Blüten besitzen eine sechs- bis achtteilige Blütenhülle. Sie sitzen einzeln in hängenden Kätzchen am Grund junger Triebe. Weibliche Blüten stehen in Gruppen von bis zu fünf in aufrechten Blütenständen an der Spitze von jungen Trieben.
Früchte
Gebildet werden typische, etwa zwei Zentimeter lange Eicheln, die bis zur Hälfte ihrer Länge von einem Fruchtbecher umgeben sind.
Standort
Die Wintergrüne Eiche braucht einen sonnigen, höchstens halbschattigen und warmen Platz. In der Jugend wird etwas mehr Schatten toleriert.
Boden
Erwünscht ist ein schwach saures bis stark alkalisches Substrat im trockenen bis feuchten Bereich. Der Boden sollte mindestens mäßig nährstoffreich sowie frei von Staunässe sein.
Pflanzung
Quercus turneri ‘Pseudoturneri’ sollte an einen vor Wind und Wintersonne geschützten Platz gepflanzt werden. Das Loch muss ausreichend tief sein, damit die Pfahlwurzel ungeknickt Platz findet.
Pflege
Eine Mulchschicht verhindert ein tiefes Gefrieren des Bodens, sodass die Wasseraufnahme auch im Winter möglich ist. Vor allem frisch etablierte Pflanzen schützt man in der kalten Jahreszeit mit einer Vliesummantelung.
Schnitt
Ein Schnitt wird gut toleriert, ist aber bei Quercus turneri ‘Pseudoturneri’ kaum notwendig. Falls nötig, wird die Säge im zeitigen Frühjahr angesetzt.
Verwendung
Die Wintergrüne Eiche ist ein Schmuckstück in formalen oder mediterran inspirierten Gärten oder Parks. Die Winterhärte ist nur bis etwa -20 Grad Celsius gegeben.
Vermehrung
Üblich ist eine Vermehrung von Quercus turneri ‘Pseudoturneri’ über Stecklinge.
Krankheiten und Schädlinge
Die Wintergrüne Eiche ist relativ robust, immer wieder treten Blattläuse und Miniermotten an den Blättern auf, die keine größeren Schäden verursachen. Von den bei einheimischen Eichen üblichen Schädlingen wie Prozessionsspinner wird sie nur in Ausnahmefällen bei Kalamitäten befallen.