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Winterschutz

Das Wichtigste beim Winterschutz im Garten ist, dass jede Pflanzenart entsprechend ihrer Winterhärte geschützt wird. Hier finden Sie alle Arbeiten im Überblick.

Winterschutz im Garten

Die Wahl eines geeigneten Winterschutzes für den Garten wirft unter Hobbygärtnern Jahr für Jahr Fragen auf: Welchen Winterschutz benötigen die Pflanzen? Wer ist frosthart und wer nicht? Und wie sieht es mit den Gartengeräten und dem Gartenteich aus? Die meisten Gartenpflanzen sind zum Glück sehr robust, sodass wenige Handgriffe zum Winterschutz reichen. Eine Schicht Laub oder Mulch zwischen den Pflanzen reicht oft völlig aus. Ein aufwendigerer Schutz empfiehlt sich bei frisch gepflanzten Gewächsen und bei einigen empfindlichen Arten. Kamelie, Lavendel und Hanfpalme, aber auch die meisten Rosen und selbst junge Bäume kommen nur mit einem guten Winterschutz unbeschadet durch die kalte Jahreszeit. Und auch Gartenteiche sowie Werkzeuge und Geräte sollten winterfest gemacht werden. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Maßnahmen zum Winterschutz im Überblick.

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Wie bringt man die Pflanzen im Garten und auf Terrasse oder Balkon unbeschadet durch den Winter? Darüber unterhalten sich Karina Dinser-Nennstiel und Folkert Siemens in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen". Hören Sie gleich rein!

Wie sieht der Winterschutz für Rosen aus?

Beim Winterschutz für Rosen kommt es vor allem darauf an, dass man die Veredelungsstelle an der Triebbasis der Sträucher durch Anhäufeln mit Erde oder Mulch vor Frosteinwirkung schützt, da dieser Bereich besonders empfindlich ist. Das gilt besonders für Beet-, Edel- und Strauchrosen. Bei Hochstammrosen befindet sich die Veredelungsstelle unterhalb der Krone, deshalb wird in der Regel die gesamte Krone mit einer Vlieshaube geschützt. Zusätzlich kann man bei allen Rosen die Triebe mit Tannenreisig schattieren.

In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Rosen richtig überwintern

Credit: MSG/CreativeUnit/Kamera: Fabian Heckle/Schnitt: Ralph Schank

Winterschutz für junge Obstbäume

Junge Obstbäume mit dünner, glatter Rinde sind anfällig für Frostrisse. Diese sogenannten Spannungsrisse entstehen, wenn die Wintersonne bei Frost einzelne Rindenbereiche erwärmt und diese sich daraufhin stark ausdehnen. Vorbeugen lassen sich Frostrisse mit einem Weißanstrich: Der helle Farbton reflektiert die Sonnenstrahlen und verhindert so eine zu starke Erwärmung der Rinde.

Wie schützt man junge Zierbäume im Winter?

Die Rinde junger Zierbäume reißt bei Frost und starker Sonneneinstrahlung ebenfalls leicht. Aus ästhetischen Gründen nimmt man im Ziergarten aber keinen Weißanstrich vor, sondern umwickelt den Stamm mit Jutestreifen oder einer Rohrmatte. Im Notfall kann auch ein schlichtes Holzbrett, das einfach in Südostrichtung als Schattenspender an den Stamm gelehnt wird, das Schlimmste verhindern.

Winterschutz für immergrüne Sträucher

Frosttrocknis immergrüner Pflanzen

Frosttrocknis entsteht, wenn die Sonne im Winter die Blätter auftaut, der Bodenfrost und die eingefrorenen Triebe aber den Wasserfluss in der Pflanze zum Erliegen bringen. Die Blätter können die Wasserverluste nicht ausgleichen und vertrocknen

Viele eigentlich winterharte immergrüne Sträucher leiden bei Frost und starker Sonneneinstrahlung unter Trockenschäden. Einzelne Triebspitzen färben sich plötzlich braun, weil die erwärmten Blätter Wasser verdunsten, die Wurzeln bei Bodenfrost aber kein neues Wasser nachliefern können. Dieses Phänomen wird unter Gärtnern auch Frosttrocknis genannt. Abhilfe schafft ein Schattiernetz, das die Blätter vor der Sonne schützt. Einen weitergehenden Winterschutz brauchen immergrüne Gehölze, die ohnehin nicht zuverlässig winterhart sind, beispielsweise Kamelien, der Mittelmeer-Schneeball (Viburnum tinus) oder die Kupfer-Glanzmispel (Photinia x fraseri ‘Red Robin’). Bei diesen Pflanzen sollten Sie auch den Wurzelbereich möglichst großflächig mit einer rund 30 Zentimeter dicken Mulchabdeckung schützen, damit der Boden in längeren Frostphasen nicht zu tief durchfriert.

Winterschutz für sommergrüne Zwergsträucher

Lavendel, Bartblume (Caryopteris) und vor allem die Zistrose werfen zwar im Herbst ihre Blätter ab, erfrieren in kalten Wintern aber trotzdem leicht. Ihnen macht in erster Linie die winterliche Nässe zu schaffen. In winterkalten Regionen sollten Sie diese Sträucher daher nur pflanzen, wenn Ihr Boden sehr sandig und durchlässig ist. Einen relativ guten Winterschutz bieten auch hier eine Mulchabdeckung und eine Schattierung mit Tannenreisig.

Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihren Lavendel gut durch den Winter bringen

Credit: MSG/CreativeUnit/Kamera: Fabian Heckle/Schnitt: Ralph Schank

Winterschutz für Palmen

Die Hanfpalme (Trachycarpos fortunei) ist die einzige Palmenart, die in wintermilden Regionen im Garten gute Überlebenschancen hat. Ihr Wachstumspunkt am Stamm-Ende, aus dem sie neue Blätter treibt, ist allerdings sehr nässeempfindlich. Man bindet am besten alle Blätter hoch und schützt das Herz selbst mit einem Strohpolster, das oben mit einem Stück Folie abgedeckt wird. Bei starken Frösten ist es sinnvoll, zusätzlich den Wurzelbereich dick zu mulchen und den Stamm mit Vlies oder einer Rohrmatte zu umwickeln.

Winterschutz für Hanfpalmen

Der ideale Winterschutz für Hanfpalmen im Topf: Das Pflanzgefäß wird mit einer Kokosmatte eingehüllt, oben mit Laub und Tannenreisig abgedeckt und auf eine Styroporplatte gestellt. Die Wedel bindet man vorsichtig hoch, polstert das Innere mit Stroh aus und hüllt die Krone in ein Wintervlies ein

Winterschutz für Zwiebelblumen

Die meisten Zwiebel- und Knollenpflanzen sind winterhart und brauchen keinen Schutz. Die empfindlichsten Ausnahmen sind Dahlien: Sie haben selbst in milden Wintern kaum eine Chance, das nächste Frühjahr zu erleben. Man gräbt sie deshalb aus, sobald die ersten Nachtfröste da sind, und überwintert die Dahlien in Kisten mit einem Sand-Humus-Gemisch kalt und frostfrei in einem dunklen Raum. Montbretien und Gladiolen hingegen überstehen milde Winter in der Regel auch im Freien. Alles, was sie dazu brauchen, ist eine dicke Bodenabdeckung aus Laub oder gehäckselter Rinde.

Montbretie

Montbretien: Die Knollenpflanzen überstehen unter einer dicken Laubdecke den Winter

Winterschutz für Steingartenpflanzen

Immergrüne Steingartenstauden aus alpinen Regionen sind frostempfindlich. Das klingt zunächst paradox, hat aber gute Gründe: Die Pflanzen sind nämlich in ihrer natürlichen Heimat im Winter durch eine hohe Schneedecke vor Frostschäden geschützt. Weil der natürliche Winterschutz in den meisten Flachlandregionen fehlt, sollte man den gesamten Steingarten bei Kahlfrösten mit einem Kunststoffvlies abdecken oder einzelne frostempfindliche Pflanzen mit Tannenreisig oder einer Laubschicht schützen.

Winterschutz für Ziergräser

Unter den Ziergräsern ist vor allem das Pampasgras (Cortaderia) relativ empfindlich – wie die sommergrünen Sträucher und die Hanfpalme aber weniger gegen Kälte als gegen Nässe. Damit das Herz der Pflanze nicht unter der Feuchtigkeit leidet, bindet man den vertrockneten Blattschopf an den Blattspitzen zusammen. So kann das Regenwasser an den Außenseiten herunterlaufen. Ebenfalls frostgefährdet ist das Japanische Blutgras (Imperata cylindrica ‘Rubra’). Wegen seiner geringen Größe können Sie es einfach mit Laub abdecken, das anschließend mit Tannenzweigen stabilisiert wird.

Damit Pampasgras den Winter unbeschadet übersteht, benötigt es den richtigen Winterschutz. In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie's geht

Credit: MSG/CreativeUnit/Kamera: Fabian Heckle/Schnitt: Ralph Schank

Winterschutz für Kübelpflanzen

Auch Buchsbaum, Fächerahorn und andere winterharte Kübelpflanzen brauchen einen Winterschutz. Grund: Der Wurzelballen von Kübelpflanzen ist nicht vom schützenden Erdreich umgeben, deshalb kann der Frost seitlich eindringen. Man stellt den Topf am besten in eine große Holzkiste, die zuvor rund zehn Zentimeter hoch mit Rindenmulch befüllt wurde. Den Raum zwischen Kübel und Kistenwand füllt man anschließend ebenfalls mit Rindenmulch oder Laub auf. Anschließend stellt man die Pflanze samt Kiste dicht an eine Hauswand, wo sie vor starken Niederschlägen und kalten Ostwinden geschützt ist. Eine komfortable Alternative sind dicke Bastmatten, die einfach um die Töpfe gelegt und mit einem Strick fixiert werden. Zusätzlich sollte man eine isolierende Styroporplatte als Untersetzer verwenden.

Winterschutz für Buchsbaum im Kübel

Ein dicker Jutestoff schützt den Topfballen des Buchsbaums vor dem Durchfrieren

Winterschutz im Kräuter- und Gemüsegarten

Die meisten Küchenkräuter sind vollkommen winterhart und brauchen keinen besonderen Schutz. Empfindliche Arten wie zum Beispiel den Rosmarin sollten Sie im Winter mit Reisig abdecken oder einfach einen alten Weidenkorb darüberstülpen. Beim Salbei hat die Erfahrung gezeigt, dass ein Rückschnitt der weichen Triebspitzen die Frosthärte der Pflanzen steigert.

Rosmarin ist ein beliebtes mediterranes Küchenkraut. Leider ist der mediterrane Halbstrauch in unseren Breiten aber recht frostempfindlich. Wie Sie Ihren Rosmarin im Beet und im Topf auf der Terrasse gut durch den Winter bringen, zeigt Ihnen Gartenredakteur Dieke van Dieken in diesem Video
MSG/Kamera+Schnitt: CreativeUnit/Fabian Heckle

Im Gemüsegarten fallen einige besondere Winterschutz-Maßnahmen an, die die Gemüsebeete optimal auf die kommende Saison vorbereiten. Sie werden im Idealfall im Spätherbst erledigt. Je nach Gartenboden sollte die Erde alle ein bis drei Jahre tiefgründig umgegraben und gelockert werden. Im gleichen Zug werden Unkräuter entfernt. Stehen noch späte Gemüsepflanzen wie Grünkohl oder Mangold im Beet, wird als Winterschutz eine Schicht Mulch oder etwas Herbstlaub, vermischt mit Kompost, ausgebracht. Ungenutzte Beetflächen werden mit Laub, Stroh, Folie oder Vlies abgedeckt. Auf abgeernteten Gemüsebeeten empfiehlt sich eine Gründüngung.

Podcast: Hier gibt’s Tipps zur Gartenpflege im Herbst auf die Ohren!

Nicht nur die verschiedenen Winterschutz-Maßnahmen sind im Herbst ein Thema. Insgesamt, ist noch ganz schön viel zu tun, um den Garten auf den Winter vorzubereiten. Um bei den vielen To-dos den Überblick zu behalten, lohnt es sich, dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen" zu lauschen! Darin machen MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteurin Karina Dinser-Nennstiel und Garten-Experte Dieke van Dieken einen umfassenden Check, was genau wann und wie im Herbst zu tun ist. Hören Sie direkt kostenlos rein!

Winterschutz für den Gartenteich

Wenn es um Winterschutz geht, darf der Gartenteich nicht vergessen werden, vor allem, wenn es sich um einen Fischteich handelt. Die Aufgaben im Überblick:

  • Teichpumpe abschalten, leer laufen lassen und einlagern
  • Wasserfilter herausholen
  • Nicht frostfeste Fontänen, Wasserspeier und Co. einlagern
  • Herbstlaub entfernen und/oder den Gartenteich mit einem Teichnetz abdecken
  • Wasserpflanzen zurückschneiden
  • Randbepflanzung ausdünnen und zurückschneiden
  • Bei Bedarf: Faulschlamm entfernen
  • Eisfreihalter in den Fischteich einsetzen

Winterschutz für Gartengeräte

Denken Sie vor Einbruch des Winters auch an Gartentechnik und Gartengeräte, um Frostschäden zu verhindern. Außenliegende Wasserleitungen sollten abgestellt und entleert werden, damit sie bei Frost nicht platzen. Die Metallteile von Gartenwerkzeugen sollten Sie gut säubern und einfetten. Und den beweglichen Teilen von Garten- oder Heckenscheren tut ein Tropfen Öl gut.

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