Wolfs-Eisenhut
Aconitum lycoctonum
Früher wurde das Gift des Wolfs-Eisenhuts bei der Wolfsjagd verwendet. Heute pflanzt man Aconitum lycoctonum vor allem seiner hübschen gelben Blüten wegen im Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 80 cm bis 100 cm
- Wuchsbreite
- von 40 cm bis 50 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis August
- Blütenform
-
- Rispen
- Blüteneigenschaften
-
- remontierend
- Blattfarbe
-
- grün
- silbergrau
- Blattform
-
- 5-7-lappig
- Fruchtfarbe
-
- grün
- Fruchtform
-
- Balgfrucht
- Fruchteigenschaften
-
- giftig
- Licht
-
- halbschattig bis schattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- stark giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 3
- Lebensbereiche
-
- G2
- GR2
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Unterpflanzung
- Gartenstil
-
- Blumengarten
- Naturgarten
- Waldgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum) gehört zur Gattung Eisenhut mit etwa 300 Zweijährigen und Stauden. Alle Arten des Eisenhuts treten nur auf der Nordhalbkugel natürlich auf. Die Pflanze kommt europaweit vor allem in Gebirgsregionen vor. Dort findet man sie vom Tal bis fast hinauf in die Berggipfel. In Deutschland bildet der Harz die nördliche geografische Grenze, die Alpen die südliche. Wie alle Eisenhüte ist auch der Wolfs-Eisenhut sehr giftig. Der botanische Namensteil "lycoctonum" erinnert an die frühere Verwendung des Wolf-Eisenhuts: Mit dem Saft getränktes Futter oder Pfeile wurden dazu verwendet, Wölfe zu vergiften. Der Eisenhut gehört zur großen Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).
Wuchs
Die sommergrüne, horstige Staude wächst aufrecht und kann eine Höhe von deutlich über einem Meter erreichen. Typisch sind knollige Wurzeln. Achtung – alle Pflanzenteile sind sehr giftig! Allein Hautkontakt kann heftige Reaktionen hervorrufen.
Blätter
Die fünf- bis siebenlappigen Blätter des Eisenhuts sind gerundet und dunkelgrün, die Unterseiten etwas heller und silbrig schimmernd.
Blüten
Die Blütezeit des Wolfs-Eisenhuts erstreckt sich von Mitte Juni bis Mitte August. Die gelben Blüten der Pflanze erinnern wie auch die anderer Eisenhüte von der Form her an einen Ritterhelm. Sie sind zu Rispen zusammengefasst. Bei Insekten sind sie sehr beliebt. An die schneckenförmig aufgerollten Nektarblätter reichen allerdings nur Langrüssler heran.

Die hübschen Blüten des Wolfs-Eisenhuts sind eine willkommene Nektarquelle für Insekten
Früchte
Nach der Blüte entwickelt der Eisenhut eine grüne Balgfrucht.
Standort
Aconitum lycoctonum bevorzugt kühl-feuchte Standorte im Halbschatten oder lichten Schatten, da die Art ursprünglich aus dem Laubmischwald stammt.
Boden
Wie in der Natur möchte der Wolfs-Eisenhut auch im Garten stickstoffreich stehen. Vor allem an sonnigen Standorten muss der Boden gut mit Wasser versorgt, aber nicht staunass sein.
Wolfs-Eisenhut pflanzen
Die Pflanzung erfolgt am besten im Frühjahr oder im Herbst. Dabei sollte die Staude etwas Kompost ins Pflanzloch bekommen.
Pflege
Den Stickstoffbedarf von Aconitum lycoctonum stillt man mit etwas Kompost und Hornspäne. An windigen Standorten sollte man die langen Triebe stützen. Nach der Blüte kürzt man die Blütenstände bis zu den oberen Blättern am Stängel ein. Im nächsten Frühjahr kappt man sie dann eine Handbreit über dem Boden. Immer wieder remontiert Aconitum lycoctonum nach einem Rückschnitt im Herbst.
Teilen
Wenn Sie Ihren Wolfs-Eisenhut vermehren wollen, können Sie ihn im Frühjahr teilen.
Verwendung im Garten
Der Wolfs-Eisenhut steht im Garten in naturnahen Bereichen, etwa im lichten Schatten von Gehölzen. Es bietet sich die Kombination mit Waldgräsern und Waldstauden wie Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) oder Wiesenraute an. Auch als Rosenbegleiter sind alle Eisenhüte gefragt. Als Blumenschmuck in der Vase sind sie ebenfalls reizvoll.
Sorten und Varietäten
Die Subspezies lycoctonum besitzt tief gelappte Blätter mit oft kletternden Trieben, die eine Höhe von 120 Zentimetern erreichen. Die blassgelben oder selten purpurroten, flach behelmten Blüten stehen in aufrechten und großen Trauben. Die Subspezies vulparia zeichnen fünf- bis neunlappige Blätter aus, sie ist vor allem im südlichen Zentraleuropa zu finden. Nur 80 Zentimeter wird sie hoch und sieht ansonsten der Subspezies lycoctonum sehr ähnlich. Für sie war früher auch die Bezeichnung Aconitum septentrionale üblich. Die Sorte ‘Ivorine’ von Aconitum lycoctonum ssp. vulparia, auch Elfenbein-Eisenhut genannt, wird nur 60 Zentimeter hoch und blüht vanillegelb.
Die Subspezies neapolitanum – synonym verwendet man die Bezeichnung Aconitum lamarckii – tritt zwischen Pyrenäen und Balkan auf. Er ist auch als Hahnenfußblättriger oder Gelber Eisenhut bekannt. Seine Blüten sind lang gestreckt und schmal und strahlen in pastelligem Gelbgrün.
Achtung! In den Gartencentern wird der Einfachheit halber oft nicht der vollständige botanische Namen angegeben: Aus Aconitum lycoctonum ssp. vulparia wird dann beispielsweise Aconitum vulparia.
Wolfs-Eisenhut vermehren
Die Vermehrung erfolgt durch Teilen des Wurzelstocks. Dabei sollte man Handschuhe tragen! Über Samen lässt sich der Wolfs-Eisenhut problemlos vermehren, allerdings muss vorher ein Kältereiz erfolgen. Deshalb muss man die Samen zwischen November und März im Garten ausbringen.
Krankheiten und Schädlinge
Trockenheit macht den Wolfs-Eisenhut anfällig für Mehltau und Blattläuse. Die Schnecken machen zum Glück einen weiten Bogen um die Pflanzen.