Zierkürbis: Giftig oder essbar?
Zierkürbisse sind ein haltbarer, farbenfroher Herbstschmuck – doch kann man sie auch essen oder sind sie giftig? Wir stellen die dekorativen Früchte näher vor.

Zierkürbisse sind oft klein, mehrfarbig und haben zum Teil recht bizarre Formen, wie hier bei der Sortenmischung ‘Indian Mix’
Zierkürbisse gehören zur Herbstdeko einfach dazu. Mit ihren faszinierenden Formen und Farben schmücken sie Hauseingänge, Balkone oder auch Wohnräume. Immer wieder stellt sich dabei die Frage, ob Zierkürbisse giftig sind oder ob man sie auch essen kann. Im Folgenden gehen wir auf die wichtigsten Fragen ein und stellen die schönsten Kürbissorten vor.
Zierkürbisse sind meist klein, hartschalig und bilden dekorative Formen aus. Ob sie giftig sind, kann man mit einer Geschmacksprobe erkennen: Schmecken sie bitter, sollte man sie auf keinen Fall verzehren. Reine Zierkürbisse enthalten giftige Bitterstoffe (Cucurbitacine), die Übelkeit und Durchfall auslösen können. Im Garten sollte man sie nicht gemeinsam mit Speisekürbissen oder Zucchini anbauen, da es zu unliebsamen Kreuzungen kommen kann.
Was sind Zierkürbisse?
Der Name Zierkürbis deutet bereits darauf hin: Als Zierkürbisse werden klassischerweise nur diejenigen Kürbisse bezeichnet, die wegen ihrer zierenden Wirkung geschätzt werden. Bei den reinen Zierformen handelt es sich meist um kleine, hartschalige Sorten, die den Gartenkürbissen (Cucurbita pepo) zugeordnet werden. Klassische Vertreter sind zum Beispiel bizarre Krallen- oder Kronenkürbisse oder grün-gelb gestreifte, oft warzige, birnenförmige Deko-Kürbisse. Dadurch dass sie schnell völlig austrocknen, sind sie lange haltbar und ein hübscher Herbstschmuck. Abgegrenzt werden sie von den Speisekürbissen, die in erster Linie zum Verzehr verwendet werden. So ganz eindeutig ist die Abgrenzung allerdings nicht: Viele Kürbissorten werden als Zierkürbisse genutzt, obwohl sie eigentlich köstliche Speisekürbisse sind.
Ist ein Zierkürbis giftig?

Reine Zierkürbisse sollte man nicht essen: Sie enthalten giftige Bitterstoffe (Cucurbitacine), die Magendrücken, Übelkeit und Durchfall auslösen können
Reine Zierkürbisse sind nicht zum Verzehr geeignet, da sie Cucurbitacine enthalten: Die Bitterstoffe sind giftig und können bereits in kleinen Mengen Magen-Darm-Beschwerden oder Erbrechen auslösen. In hohen Dosierungen können sie sogar tödlich sein. Bittere Zierkürbisse sollte man daher auf keinen Fall essen, sondern nur zu Dekorationszwecken nutzen. In Speisekürbissen wurden die Bitterstoffe weggezüchtet, sodass man sie unbeschwert genießen kann. Tipp: Wenn Sie nicht sicher sind, ob ein vermeintlicher Zierkürbis giftig ist oder nicht, können Sie eine vorsichtige Geschmacksprobe machen. Bereits beim Aufschneiden wird meist deutlich, dass der Anteil an Fruchtfleisch sehr gering ist. Zeigt sich ein bitteres Aroma, sollten Sie den Kürbis entsorgen und nicht in der Küche verwenden.
Zierkürbisse im Garten anbauen
Wenn man Zierkürbisse im Garten kultivieren möchte, ist ebenfalls Vorsicht geboten: Denn werden Zierkürbisse gemeinsam mit Speisekürbissen angebaut, kann es passieren, dass es bei der Bestäubung durch Insekten zu unliebsamen Kreuzungen kommt. Wird von diesen Früchten Saatgut entnommen und wieder ausgesät, können die geernteten Speisekürbisse ebenfalls Bitterstoffe enthalten. Vorsichtig sollte man auch beim gleichzeitigen Anbau mit Zucchini sein. Diese gehören botanisch ebenfalls zur Art Cucurbita pepo und sind leicht miteinander kreuzbar. Daher gilt auch die Empfehlung, besser keine Samen von Speisekürbissen und Zucchini zu sammeln, wenn in der Nähe Zierkürbisse angebaut werden. Kaufen Sie lieber nur sortenreines Saatgut.

Wenn sich Zier- und Speisekürbisse kreuzen, besteht die Gefahr, dass die Nachkommen ebenfalls Bitterstoffe bilden – und ungenießbar werden
Ansonsten unterscheidet sich der Anbau von Zierkürbissen im Garten nicht wesentlich von der Kultur der Speisekürbisse. Am wohlsten fühlen sich die Starkzehrer an einem sonnigen, geschützten Platz mit humusreicher, gleichmäßig feuchter Erde. Eine Vorkultur ist bereits Anfang bis Ende April möglich, ausgepflanzt werden die frostempfindlichen Jungpflanzen nach den Eisheiligen ab Mitte Mai. Die Erntezeit hängt von der jeweiligen Sorte ab. Lassen sich die Früchte nicht mehr mit dem Fingernagel einritzen und ist der Stängel hart und trocken, sind sie meist erntereif.
Zierkürbisse: Klassische Sorten
Zu den beliebten "reinen" Zierkürbissen zählen Krallen- oder Kronenkürbisse. Ihren Namen verdanken sie den Auswüchsen ihrer Früchte, die an Krallen oder Kronen erinnern. Ihr Fruchtfleisch ist bitter und sie eignen sich selbst im jungen Stadium meist nur als Zierde. Eine schöne Kronenform weisen beispielsweise die Früchte der Sorte ‘Shenot Crowns’ auf. Sie sind vielfältig getönt: Einige sind gelb mit grüner Spitze, andere dunkelgrün mit hellgrünen Streifen. Besonders ausgefallen wirken auch die hantelförmigen Früchte der Sorte ‘Autumn Wings’. Getrocknet sind die "geflügelten" Kürbisse lange haltbar. In einer bunten Mischung sind sie auch als ‘Indian Mix’ im Handel zu finden.

Ein klassischer Zierkürbis ist Cucurbita pepo ‘Bicolor Spoon’
Ein weiterer Klassiker unter den Zierkürbissen ist ‘Bicolor Spoon’. Die Früchte dieser Sorte sind meist zur Hälfte grün und zur Hälfte gelb gefärbt, gelegentlich leuchten sie auch nur in einer Farbe. Die Zierkürbisse werden 10 bis 20 Zentimeter lang und sind leicht gebogen.
Essbare Zierkürbisse
Im Handel findet man einige Kürbissorten, die als "essbare Zierkürbisse" bezeichnet werden. Genau genommen handelt es sich dabei um Speisekürbisse, die auch zu Dekorationszwecken genutzt werden können. So sind zum Beispiel essbare Patisson-Kürbisse auch als Zierkürbisse sehr beliebt: Sie sind meist diskusförmig, manchmal glockenförmig, und bezaubern in den unterschiedlichsten Farben, von Weiß über Gelb und Orange bis Grün. Im jungen Stadium haben sie ein feines Aroma und können mit Schale gegessen werden. Lässt man sie ausreifen, sind sie ein lange haltbarer Herbstschmuck. Dekorative Sorten sind zum Beispiel:
- ‘Patisson Custard White’: flachrund, kreiselförmig und cremefarben
- ‘Gestreifte Kaisermütze’: weiß mit breiten grünen Streifen
- ‘Englischer Gelber Custard’: eidottergelbe Früchte
Turban-Kürbisse lassen sich ebenfalls als Zierkürbisse nutzen. Die auch als Bischofsmützen bekannten Sorten beeindrucken mit turbanähnlichen Früchten. Die Sorte ‘Red Turban’ bildet beispielsweise orangerote Früchte mit weißen und grünen Einsprenkelungen. Die Fruchtschale von ‘Essex Turban’ leuchtet tieforange und ist mit Warzen übersät.

Mini-Gartenkürbisse wie ‘Jack Be Little’ lassen sich sowohl als Speise- als auch als Zierkürbisse verwenden
Auch Mini-Gartenkürbisse können nicht nur in der Küche, sondern auch als Zierkürbisse eingesetzt werden. Zu den Klassikern zählen unter anderem die folgenden drei Sorten:
- ‘Jack Be Little’: gelb-orange und gerippt, oranges Fruchtfleisch
- ‘Baby Boo’: weiß bis cremefarben und gerippt, blasses Fruchtfleisch
- ‘Sweet Dumpling’: cremefarben, grün gestreift und gerippt
Als Halloweenkürbisse werden Sorten bezeichnet, bei denen sich die Früchte gut aushöhlen lassen. Sie sind orange und haben meist runde Formen. Je nach Sorte gibt es sie in unterschiedlichen Größen und auch geschmacklich unterscheiden sie sich stark.
- ‘Conneticut Field Pumpkin’: orange, runde Frucht, hartschalig und relativ klein
- ‘Jack-o-Lantern‘: leuchtend orange, flachrund und leicht gerippt, dunkeloranges Fruchtfleisch