Zimmer-Alpenveilchen
Cyclamen persicum
Die Blütezeit der Zimmer-Alpenveilchen reicht von September bis April. Nicht weiter überraschend also, dass die ausdauernde Blütenschönheit so eine beliebte Zimmerpflanze bei uns ist. Hier finden Sie Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
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- Knolle
- Wuchshöhe
- von 15 cm bis 30 cm
- Wuchsbreite
- von 15 cm bis 30 cm
- Wuchseigenschaften
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- horstbildend
- Blütenfarbe
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- violett
- rot
- rosa
- weiß
- mehrfarbig
- Blütezeit (Monat)
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- Januar bis April
- September bis Dezember
- Blütenform
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- Einzelblüte
- mehrblütig
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- ganzrandig
- herzförmig
- Blatteigenschaften
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- wintergrün
- Licht
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- absonnig bis halbschattig
- Bodenart
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- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
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- frisch bis mäßig feucht
- ph-Wert
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- schwach alkalisch
- Kalkverträglichkeit
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- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
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- mäßig nährstoffreich bis nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- Giftigkeit
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- giftig
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Das Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum) gehört zur 22 Arten umfassenden Gattung der Alpenveilchen (Cyclamen). Anders als der Name vermuten lässt, zählt das Zimmer-Alpenveilchen nicht zur Familie der Veilchen, sondern zu den Primelgewächsen (Primulaceae). Ebenfalls irreführend ist die Bezeichnung Alpenveilchen, kommt die beliebte Zimmerpflanze doch aus den gebirgigen Regionen Südosteuropas, Algeriens und Tunesiens.
Bei uns werden Zimmer-Alpenveilchen gerne als Zimmerpflanzen gehalten, die mit ihrem bunten Blütenschmuck die dunkle Jahreszeit erhellen.
Unser Tipp: Zimmer-Alpenveilchen eignen sich auch als Schnittblumen und bleiben zwei bis drei Wochen in der Vase frisch. Die Stiele werden mit einem Ruck herausgedreht und, unmittelbar bevor man sie ins Wasser stellt, mit einem scharfen Messer schräg angeschnitten. Am besten zur Geltung kommen sie in Glas- oder Silbervasen, in denen die schmetterlingshaften Blumen noch graziöser wirken. Zwei bis drei Mal pro Woche sollten das Wasser gewechselt werden und die Stängel frisch angeschnitten.
Wuchs
Blätter, Blüten und Wurzeln der mehrjährigen Pflanze entspringen einer Knolle. Klassische Sorten werden um die 30 Zentimeter hoch. So zart die Winterblüher scheinen, Zimmer-Alpenveilchen besitzen Ausdauer: Die Blüte kann bis zu acht Monate dauern, und manche Pflanze erreicht ein Lebensalter von 20 Jahren – vorausgesetzt, Pflege und Standort stimmen.
Blätter
Die Blätter sind herzförmig und dunkelgrün mit silbriger Musterung.

Die zarten Blüten der Zimmer-Alpenveilchen erinnern an Schmetterlinge und bringen Farbe in die dunkle Jahreszeit
Blüten
Die markanten glattrandigen oder gefransten Blüten sitzen auf langen Stielen. Ihr Farbspektrum reicht von Weiß über Rosa bis Rot. Auch zweifarbige Sorten sind erhältlich. Die Blütezeit der Alpenveilchen beginnt im September und dauert in der Regel bis April. Schneiden Sie Verblühtes nicht mit einem Messer oder einer Schere weg, sondern drehen Sie es am Stielansatz ab.
Standort
Zimmer-Alpenveilchen bevorzugen einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Pflanzen fühlen sich bei 15 bis 18 Grad Celsius am wohlsten und blühen dann überreich. Je kühler sie stehen, desto länger halten die Blüten, die sich fortwährend zwischen dem herzförmigen Laub hindurchschieben. Ist die Raumtemperatur höher, verblühen Zimmer-Alpenveilchen schneller und werfen mitunter ihre Blätter ab. Meiden Sie Plätze direkt über der Heizung. Wenn die Pflanzen die Köpfe hängen lassen, deutet das auf einen zu warmen Standort hin.

Zimmer-Alpenveilchen gibt es in einer Vielzahl von Farben. Hier ein Exemplar mit dezent weißen Blütenblättern und leuchtend pinkem Auge
Den Sommer verbringen Zimmer-Alpenveilchen am liebsten an einem halbschattigen Platz im Garten. Von Mai bis zu den ersten Nachtfrösten können Zimmer-Alpenveilchen draußen stehen.
Substrat
Sie können für die ausdauernden Winterblüher handelsübliche Blumenerde verwenden. Wenn Sie merken, dass Sie zu viel gießen beziehungsweise das Substrat zu nass bleibt, können Sie auch besonders durchlässige Kakteenerde nehmen oder die Blumenerde mit Tongranulat oder Sand mischen.
Gießen
Gießen Sie die Zimmer-Alpenveilchen indirekt, das heißt über den Untersetzer oder den Übertopf. Überschüssiges Wasser muss entfernt werden. Der Wurzelballen sollte während der Blütephase stets leicht feucht, jedoch nie längere Zeit zu nass sein. Alpenveilchen vertragen keine Staunässe! Zum Gießen eignet sich am besten temperiertes, kalkarmes Wasser.
Ein weiterer wichtiger Punkt, um Fehler bei der Pflege der Alpenveilchen zu vermeiden: Damit die Zimmer-Alpenveilchen im nächsten Jahr erneut blühen, reduziert man die Wassergaben in den Sommermonaten. Verlieren sie ihr Laub, stellt man das Gießen ganz ein, bis sich im frühen Herbst der neue Blattaustrieb zeigt.
Düngen
Während der Blüh- und Wachstumsphase werden die Zimmer-Alpenveilchen wöchentlich in schwacher Konzentration über das Gießwasser gedüngt. Anschließend lassen Sie sie für sechs bis acht Wochen ruhen. In der Zeit nach dem Umtopfen bis zur Blüte erfolgen die Nährstoffgaben in zwei- bis dreiwöchigem Rhythmus.

Als Tischdekoration wirken Alpenveilchen am besten in größeren Gruppen und flachen Schalen
Umtopfen
Pflanzen Sie Ihre Zimmer-Alpenveilchen alle zwei Jahre im September in frische Erde um und achten Sie darauf, dass die Knolle nicht tiefer sitzt als zuvor. Sie sollte etwa zu einem Drittel aus der Erde herausschauen.
Sorten
Im Handel gibt es zahllose und immer wieder neue Züchtungen der beliebten Winterblüher. Diese werden allerdings selten unter einem Sortennamen geführt. Man kann sie aber, je nach Blüte, in verschiedene Gruppen einordnen:
- mit großen, ganzrandigen Blüten
- mit großen, gefransten Blüten
- gewellte Blüten mit gefranstem Rand (sogenannte Rokoko-Sorten)
- Blüten mit federartigem Kamm (Cristata-Sorten)
- Blüten mit rotem Auge und farbigem Rand (Viktoria-Sorten)
- mit kleinen, duftenden Blüten (Wellensiek-Sorten)
Besonders reizvoll sind Sorten mit dunklem Auge, andersfarbigen Blütenblatträndern oder gefranstem Ballkleid. Eine weitere Gruppe ist erst kürzlich im Handel aufgetaucht: Miniatur- oder Zwerg-Alpenveilchen als originalgetreue Mini-Ausgaben der schmucken Zierpflanze.
Vermehrung
Zimmer-Alpenveilchen können durch Aussaat vermehrt werden. Die Samen keimen im Dunkeln nach circa vier bis sechs Wochen bei einer Bodentemperatur von 16 bis 20 Grad Celsius. Die Samen halten sich nicht lange, sollten also immer frisch ausgebracht werden. Vorsicht: Alle Pflanzenteile sind giftig, insbesondere der Saft aus der Knolle. Verwenden Sie Handschuhe!
Krankheiten und Schädlinge

Schädlinge und Krankheiten der Zimmer-Alpenveilchen
An Zimmer-Alpenveilchen können einen Millimeter große Thripse auftreten, die zu hellen, später braun gefärbten Blütenflecken führen. Auch schwach verkorkte Stellen auf der Blattunterseite deuten auf einen Thripsbefall hin. Faulende Blütenstiele und braune Blattflecken, die von einem grauen Rasen überzogen werden, sind Anzeichen für den Grauschimmelpilz (Botrytis). Betroffene Blätter stets frühzeitig entsorgen. Bei der Cyclamenwelke (Fusarium oxysporum) welken die Blätter und an der Wurzelknolle sind Nekrosen erkennbar. Gelegentlich treten Spinnmilben auf, die an der Blattunterseite saugen. Bei zu feuchter Erde nisten sich häufig Trauermücken im Topfballen ein.
Auch im Fall von Krankheiten oder Schädlingen gilt: Schneiden Sie befallene Blätter und Blüten nicht ab! Drehen Sie sie heraus und entfernen Sie sie mit einem abschließenden kräftigen Ruck.
Häufig gestellte Fragen
Wo stehen Zimmer-Alpenveilchen am besten?
Am liebsten stehen Zimmer-Alpenveilchen an einem hellen, kühlen und luftigen Platz. Direkt über einer Heizung ist es den Pflanzen zu warm, dann verblühen sie schneller und werfen mitunter ihre Blätter ab. Direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft vertragen die Alpenveilchen nicht.
Wie gießt man Zimmer-Alpenveilchen?
Gießen Sie Ihr Zimmer-Alpenveilchen indirekt, also über den Untersetzer oder den Übertopf und entfernen Sie überschüssiges Wasser nach einer halben Stunde. Der Wurzelballen sollte während der Blütephase stets leicht feucht sein, Staunässe sollte aber unbedingt vermieden werden. In den Sommermonaten wird weniger gegossen.
Womit sollte man Zimmer-Alpenveilchen düngen?
Alpenveilchen werden alle ein bis zwei Wochen mit Flüssigdünger im Gießwasser gedüngt. Im Sommer, während der Ruhephase, wird das Düngen eingestellt.
Wie lange können Zimmer-Alpenveilchen draußen bleiben?
Zimmer-Alpenveilchen können ab Mai an einem halbschattigen Platz im Garten stehen. Vor den ersten Nachtfrösten sollten sie dann wieder ins Haus geholt werden.