Zimmerbambus
Pogonatherum paniceum
Beim Zimmerbambus handelt es sich eigentlich um eine Gräser-Art, die aber dem Bambus so sehr ähnelt, dass sie zur beliebten Zimmerpflanze avanciert ist. Wir geben Tipps zur Pflege der fernöstlichen Schönheit.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Gras
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 50 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- horstbildend
- buschig
- Blütenfarbe
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- gelb
- Blütezeit (Monat)
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- Juni bis August
- Blütenform
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- Ähre
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- grasartig
- linealisch
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Fruchtform
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- Nussfrucht
- Licht
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- absonnig
- Bodenart
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- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
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- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- neutral
- Kalkverträglichkeit
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- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
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- mäßig nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blattschmuck
- Giftigkeit
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- schwach giftig
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Der Name "Zimmerbambus" ist etwas irreführend: Pogonatherum paniceum gehört aus botanischer Sicht nämlich zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und ist mit den verschiedenen Bambus-Arten und -Sorten nicht einmal im Ansatz verwandt. Weil er mit seinen zarten Halmen diesen aber durchaus ähnlich sieht, hat sich der deutsche Trivialname Zimmerbambus durchgesetzt. Beheimatet ist er in Indien, Burma, Sri Lanka und China – als Zimmerpflanze ist der Zimmerbambus aber auch bei uns sehr stark verbreitet und sorgt für fernöstliches Flair im Haus.
Achtung: Im Handel wird der Zimmerbambus oft als "Katzengras" angeboten. Bei dem "echten" Katzengras handelt es sich aber um Cyperus zumula, ein Mitglied der Familie der Riedgrasgewächse.
Wuchs
Wie gesagt, erinnert der Zimmerbambus in seinem Wuchs an Bambus. Seine aufrechten Halme werden zwischen 30 und 50 Zentimeter hoch. Nach oben hin verzweigen sie sich immer stärker, sodass sie der Pflanze ein buschiges Aussehen verleihen. Außerdem wächst der horstbildende und immergrüne Zimmerbambus schnell – jedoch nur in die Breite.
Blätter
Die Blätter von Pogonatherum paniceum sind in einem hellen Grünton gehalten und wechselständig an den Halmen angeordnet. Sie sind linealisch geformt und vier bis sieben Zentimeter lang.
Blüten
Am Naturstandort bildet der Zimmerbambus von Juni bis August unscheinbare, gelbliche Blütenähren. In Zimmerkultur bekommt man sie nur sehr selten zu Gesicht.
Früchte
Nach der Blüte entwickeln sich Karyopse, die typischen Nussfrüchte der Süßgräser, die die Samen der Pflanze enthalten. Fallen diese auf fruchtbaren Boden, sprich: feuchte Erde, beginnen sie zu keimen. Zimmerbambus neigt bei geeigneten Standortbedingungen also zu Selbstaussaat.
Standort

Im Sommer kann der Zimmerbambus auch an einen geschützten Platz ins Freie umziehen
Um sich voll zu entfalten, benötigt der Zimmerbambus einen sehr hellen Standort im Haus. Vor direkter Sonneneinstrahlung muss er im Sommer allerdings geschützt werden. Die Zimmerpflanze gedeiht bei normaler Raumtemperatur, hat es aber auch gerne ein wenig wärmer. Vorteilhaft ist es, wenn der Zimmerbambus im Winter kühl steht – das ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Temperaturen von unter 15 Grad Celsius sollten bei der frostempfindlichen Pflanze aber vermieden werden.
Substrat
Pogonatherum paniceum gedeiht sehr gut in Hydrokultur. Sie können den Zimmerbambus aber auch in herkömmliche Blumenerde setzen, die zur besseren Drainage mit etwas Sand vermischt wird.
Gießen
Auch wenn es schwerfällt: Ein konsequent gleichmäßiger Gieß-Rhythmus ist das Beste für den Zimmerbambus. Das Substrat sollte dabei niemals austrocknen, aber auch nicht nass sein. Im Sommer oder bei sehr warmem Stand hat es sich bewährt, seinen Topf in einen Untersetzer mit Wasser zu stellen – so übersteht er auch kleinere Abwesenheiten.
Düngen
Während der Wachstumsphase (vom Frühjahr bis zum Herbst) wird die Zimmerpflanze alle zwei bis drei Wochen mit handelsüblichem Blumendünger versorgt. Im Winter sind keine Nährstoffgaben nötig.
Umtopfen
Jüngere Pflanzen müssen im Frühjahr meist jährlich umgetopft werden: Sowohl die Wurzeln als auch die neuen Horste benötigen Platz. Wählen sie daher immer einen großzügigen Topf für den Zimmerbambus. Später reicht ein Umtopfen alle zwei bis drei Jahre aus.
Schneiden
Der Zimmerbambus bildet auch ohne Ihr Zutun seinen herrlich buschigen Wuchs. Vertrocknete Halme können aber natürlich trotzdem entfernt werden – nur nicht im Winter, wenn die Pflanze in ihrer Ruhephase ist.
Sonstige Pflege
Obwohl der Zimmerbambus eigentlich sehr robust ist, reagiert er auf unregelmäßiges Gießen etwas empfindlich. Das rechte Maß und Intervall zu finden ist die große Herausforderung: Zu viel Wasser führt schnell zu Wurzelfäule, zu wenig zu braunen Halmen und Blättern.
Sorten

Die Zimmerbambus-Sorte ‘Monica’ ähnelt optisch der Art und wird auch genauso kultiviert
Eine erwähnenswerte Sortenauswahl ist von Pogonatherum paniceum nicht erhältlich. Sieht man genau hin, stellt man aber fest, dass unter dem Artnamen häufig die Sorte ‘Monica’ verkauft wird.
Vermehrung
Ältere Pflanzen können im Frühjahr geteilt werden. Einerseits zur Vermehrung, andererseits kann man dadurch die Bestände bei Bedarf auch etwas ausdünnen. Gehen Sie jedoch behutsam vor, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Das hat leider oft braune Blätter zur Folge.
Sie können aber auch zehn Zentimeter lange Stecklinge schneiden. Bei einer konstant warmen Bodentemperatur von 20 Grad Celsius und einer hohen Luftfeuchte entwickeln sie meist zuverlässig eigene Wurzeln.
Krankheiten und Schädlinge
Der Zimmerbambus wird kaum von Krankheiten oder Schädlingen befallen.