Zimmerpflanzen pflegen: 7 häufige Fehler
Sie haben mit Zimmerpflanzen bislang einfach kein Glück gehabt? Dann haben Sie wahrscheinlich einen dieser sieben Fehler bei der Pflege gemacht.

Dieses eingegangene Einblatt (Spathiphyllum) ist ein trauriger Anblick, der sich mit der richtigen Pflege aber vermeiden lässt
Die meisten Zimmerpflanzen haben ganz spezielle und individuelle Ansprüche an Pflege, Standort und Substrat. Hier kann man allerhand falsch machen und im Nu ist die Zimmerpflanze eingegangen, zeigt keine Blüten mehr oder wird von Schädlingen heimgesucht. Ob beim Gießen, Düngen oder Umtopfen: Hier finden Sie die sieben häufigsten Fehler, die bei der Pflege von Zimmerpflanzen gemacht werden.
- Informieren Sie sich über die individuellen Bedürfnisse Ihrer Zimmerpflanzen, was Wasser-, Nährstoff- und Lichtbedarf betrifft.
- Eine Drainageschicht schützt vor Staunässe im Topf.
- Vermeiden Sie Zugluft bei kälteempfindlichen Pflanzen.
- Kontrollieren Sie Ihre Zimmerpflanzen regelmäßig auf Schädlinge.
- Holen Sie die Topfpflanzen rechtzeitig ins Winterquartier.
Fehler 1: Zimmerpflanzen falsch gießen
Bei Zimmerpflanzen gibt es eine große Varianz, was die benötigte Wassermenge anbelangt. Pflanzen, die aus trockenen Regionen kommen, wie Kakteen oder Sukkulenten, benötigen nur sehr wenig Wasser. Sie verdunsten kaum, speichern das erhaltene Wasser und legen so eine Reserve an. Andere Pflanzen, die beispielsweise aus Mooren oder den Tropen stammen, haben schon wieder völlig andere Ansprüche. Sie benötigen mehr Wasser oder eine andere Wassergabe, beispielsweise über eine Sprühflasche, weil sie eine hohe Luftfeuchtigkeit gewohnt sind. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es zahlreiche Abstufungen und, wie Sie sich vorstellen können, viele Möglichkeiten, etwas falsch zu machen. Übrigens: Meist trocknen Pflanzen nicht aus, sie werden eher übergossen, was zu Staunässe und faulenden Wurzeln führt. Darum sollten Sie folgende Tipps zur Pflege beachten:
- Informieren Sie sich über die individuellen Ansprüche Ihrer Zimmerpflanzen, was den Wasserbedarf anbelangt.
- Überprüfen Sie durch eine Fingerprobe, ob das Substrat trocken ist und Wasser benötigt wird.
- Wenn Sie sich nicht sicher sind, sind Feuchtigkeitsmesser aus dem Fachhandel eine gute Alternative.
- Um Staunässe zu vermeiden, lässt sich mit einer Kiesschicht im Topf eine Drainageschicht anlegen.
- Nutzen Sie Töpfe mit Abzugsloch.

Kies oder Blähton geben eine gute Drainageschicht ab und schützen vor Staunässe im Topf
Fehler 2: Das falsche Substrat wählen
Ob Küchenkräuter, Orchideen oder Drachenbäume: Jede Pflanze hat andere Ansprüche an das Substrat, in dem sie wächst. Während einige Küchenkräuter wie Thymian ein eher sandiges, nährstoffarmes Substrat bevorzugen, liebt Basilikum als Starkzehrer nährstoffreichen Boden. Orchideen benötigen nur ein paar Kokosfasern und der Drachenbaum einen sauren Boden (pH-Wert von etwa 6). Wird nicht die richtige Erde verwendet, kann es zu Mangelerscheinungen, Wurzelfäule durch Staunässe oder Krankheiten kommen.

Nicht jede Pflanze verträgt auch jedes Substrat. Achten Sie auf Nährstoffgehalt, pH-Wert und Durchlässigkeit
Fehler 3: Der falsche Standort für Zimmerpflanzen
Neben der falschen Wassergabe ist der falsche Standort für Pflanzen nicht selten ein Todesurteil. Halten Sie sich an die Pflegeanleitung oder an Fachliteratur, die Ihnen verraten, ob die Pflanze sich eher im Schatten mit wenig Licht, in der Sonne oder im Halbschatten wohlfühlt. Hier einige Pflanzen für die verschiedenen Standorte.
Hell bis sonnig:
- Efeutute
- Schefflera
- Kakteen
- Wolfsmilch
- Zimmerbambus
Schattig:
- Schamblume
- Einblatt
- Bogenhanf
- Kentiapalme
- Drachenbaum
Weitere Kriterien für den Standort sind die Temperatur und etwaige Zugluft. In den Wintermonaten, wenn die Heizungen eingeschaltet sind, ist die warme, aufsteigende Luft schädlich für Pflanzen auf dem Fensterbrett. Sie verlieren dadurch sehr viel Feuchtigkeit über die Blätter (Verdunstung) und die Temperatur direkt über der Heizung ist viel zu hoch für sie. In solchen Fällen ruft die Zimmerpflanze meist durch Blattabwurf um Hilfe und sollte umgehend an einem anderen Standort platziert werden. Zudem fühlen sich Spinnmilben bei höheren Temperaturen besonders wohl, was nicht selten zu einem erhöhten Auftreten von Schädlingen führt.
Zugluft ist im Sommer meist kein Problem, da der Temperaturunterschied hier nur wenige Grad Celsius beträgt. Im Winter jedoch sollten Pflanzen nicht direkt am Fenster oder an Türen stehen, durch die gelüftet wird. Gerade etwas kälteempfindlichere Zimmerpflanzen wie die Birkenfeige (Ficus benjamini) oder auch der beliebte Weihnachtsstern werfen nach einem längeren Lüften häufig Blätter ab, wenn sie direkt in der Zugluft standen. Ebenfalls ein Winterproblem: Haben Blätter direkten Kontakt mit der Fensterscheibe, können sie auskühlen, werden braun und fallen ab. Sorgen Sie also für etwas Abstand zwischen Scheibe und Zimmerpflanzen. Ein Vorhang kann hier als Zwischenschicht schon ausreichend sein.

Bromelien benötigen einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung und hohe Luftfeuchtigkeit. Hier ist also viel zu beachten, vor allem im Winter
Fehler 4: Zimmerpflanzen nicht richtig düngen
Viel hilft viel. Diese Weisheit hat sich bei einigen Pflanzenbesitzern irgendwie eingenistet, ist aber eine Fehlannahme! Achten Sie auf die Angaben auf der Düngemittelverpackung und die Ansprüche der einzelnen Pflanze. Eine zu geringe Düngergabe kann beispielsweise mit vermindertem Wachstum, gelben Blättern und kleinen Trieben quittiert werden. Wird zu viel gedüngt, kann die Zimmerpflanze Nährstoffe und Wasser entweder nicht mehr richtig aufnehmen oder es wird ihr sogar Wasser entzogen. Die Folge sind braune und ausgetrocknete (verbrannte) Blattränder. Oder sie wird "mastig", schwemmt auf und bildet weiche Triebe aus, die bläulich verfärbt sind.

Wählen Sie den richtigen Dünger für Ihre Pflanze und halten Sie sich an die vorgegebene Menge – zu viel Dünger kann schaden
Fehler 5: Schädlinge an Zimmerpflanzen nicht erkennen
Neben dem Zuführen von Wasser und Dünger sollte man sich beim Pflegen von Zimmerpflanzen auch um das Entfernen von unliebsamen Besuchern kümmern. Speziell Topfpflanzen, die im Sommer etwas Auslauf auf Balkon und Terrasse zum Sonnenbaden bekommen, bringen gerne Besucher mit ins Haus. Oder die Schädlinge kommen zusammen mit neu gekauften Pflanzen oder Substrat, weswegen man hier immer ein wachsames Auge haben sollte. Häufige Schädlinge sind:
Viele dieser Plagegeister sind in kleiner Zahl kein Problem für die Zimmerpflanze, aber in größerer können sie zu einem werden. Achten Sie beim Gießen auf Schadstellen wie Fraßspuren oder offensichtlich erkennbare Anzeichen von Schädlingen – und handeln Sie sofort.

Gelbtafeln helfen gut gegen Plagegeister wie Trauermücken
Fehler 6: Zimmerpflanzen falsch umtopfen
Wann muss eine Zimmerpflanze umgetopft werden und worauf ist dabei zu achten? Grundsätzlich gilt: Je älter eine Pflanze wird, umso seltener muss sie umgetopft werden. Junge Pflanzen, die noch stark im Wachstum sind und ihren Topf schnell durchwurzeln, müssen Sie regelmäßig in ein größeres Gefäß umgetopfen. Einige Pflanzen, wie beispielsweise die Grünlilie oder der Bogenhanf, erzeugen bei zu kleinen Gefäßen einen so starken Wurzeldruck, dass sich die Pflanze aus dem Topf schiebt oder der Topf sogar gesprengt wird. Zur Überprüfung heben Sie die Zimmerpflanze aus dem Gefäß und kontrollieren Sie, ob die Erde schon vollkommen durchwurzelt ist oder ob schon Wurzeln aus dem Abzugsloch herauswachsen. Der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen ist das zeitige Frühjahr, denn sobald wieder mehr Sonne durch die Räume flutet, treiben die Pflanzen aus. Frisches, lockeres Substrat unterstützt sie dabei.
Haben Zimmerpflanzen ihre maximale Größe erreicht, müssen sie nicht mehr so häufig umgetopft werden. Bei ihnen geht es weniger um die Wurzelmenge, sondern darum, dass das Substrat ausgelaugt ist und erneuert werden muss. Dies sollte etwa alle drei bis vier Jahre erfolgen.

Bei dieser Zamie ist gut zu erkennen, dass der Topf vollkommen durchwurzelt ist und ein Umtopfen, beziehungsweise Teilen der Pflanze notwendig ist
Fehler 7: Zimmerpflanzen nicht rechtzeitig ins Haus holen
Viele Zimmerpflanzen verbringen die warmen Sommermonate im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse, was ihnen auch sichtlich gut tut. Wer allerdings im Herbst zu lange wartet, um die Pflanzen wieder ins Haus zu holen, der hat nicht selten Ausfälle zu beklagen. Spätestens im Oktober sollten die Pflanzen ihr Sommerdomizil verlassen und wieder ins warme Haus oder ins geschützte Winterquartier ziehen. Werden die Zimmerpflanzen vergessen, können die ersten kalten Temperaturen Triebe und Blätter sowie die Wurzeln schädigen und im schlimmsten Fall zum Tod der Zimmerpflanze führen.
Bei Jungpflanzen, die bisher nur im Haus waren, sollte ein Sonnenschutz für die ersten Tage im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse errichtet werden (zum Beispiel mit einem Gärtnervlies). Ohne Sonnenschutz vertragen viele Pflanzen die erste direkte Sonneneinstrahlung nicht. Sie müssen sich an das starke Licht erst gewöhnen. Werden sie trotzdem der prallen Sonne ausgesetzt, können Schäden wie Sonnenbrand entstehen.