Zitronatzitrone, Cedro
Citrus medica
Aus den Fruchtschalen der Zitronatzitrone, auch Cedro genannt, wird das süß-aromatische Zitronat hergestellt. So pflanzen und pflegen Sie die Kübelpflanze.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 250 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Dornen oder Stacheln
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- achselständig
- Trauben
- Blüteneigenschaften
-
- stark duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig
- elliptisch
- ganzrandig
- Blatteigenschaften
-
- duftend
- Fruchtfarbe
-
- gelb
- Fruchtform
-
- Beere
- Fruchteigenschaften
-
- essbar
- duftend
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch
- ph-Wert
-
- neutral bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Duftplanze
- Obst
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Warmhaus
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Die Zitronatzitrone (Citrus medica), auch Cedro, Zedrat-Zitrone, medischer Apfel oder Apfel aus Medien genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Rautengewächse (Rutaceae), die ursprünglich aus dem indischen Raum stammt. Von allen Zitrusgewächsen war die Zitronatzitrone die erste, die nach Europa gebracht wurde und von der die Geschichtsschreiber der griechischen und römischen Antike berichteten. Bei den Juden – sie verwenden die Frucht heute noch für die Dekoration beim Laubhüttenfest – wurde die Zitronatzitrone ebenso wie bei den Ägyptern und Römern geschätzt.
Die botanische Bezeichnung “medica“ geht auf das Königreich Medien am Fuße des Kaukasus zurück. Ihr alternativer Name Cedro bezieht sich auf den zedernfruchtähnlichen Geruch der Blätter, Blüten und Früchte. Die dicke, runzelige Schale der Zitronatzitrone ist zwar roh ungenießbar, aber die Frucht galt seinerzeit als Heilmittel. Die kandierte Schale ist bei uns als echtes Zitronat erhältlich. Heute wird die Zitruspflanze vorwiegend auf Kreta, Sizilien und in Marokko angebaut und muss in unseren Gefilden unbedingt frostfrei überwintert werden.
Wuchs
Die Zitronatzitrone wächst sehr langsam, kann aber im Laufe der Jahre bis zu drei Meter hoch werden. Mit ihren zahlreichen Seitenästen verzweigt sich die Pflanze meist zu Büschen, die sehr dornig sein können.
Blätter
Die Blätter der Zitronatzitrone sind dunkelgrün, elliptisch bis eiförmig und 10 bis 18 Zentimeter lang. Im Gegensatz zu anderen Zitrus-Arten besitzen sie keine geflügelten Blattstiele.
Blüten
Die großen, zwei bis fünf Zentimeter breiten Blüten stehen ab Mai in kurzen Trauben dicht in den Blattachseln. Die Blütenknospen sind rötlich, während die geöffneten Blüten weiß erscheinen.
Früchte
Die bauchigen Früchte der Zitronatzitrone können 25 Zentimeter lang, 15 Zentimeter dick und bis zu vier Kilogramm schwer werden. Sie sind hellgelb, rauhwarzig und haben eine sehr dicke Schale, die kandiert als Zitronat im Handel angeboten wird. Das wenig vorhandene Fruchtfleisch ist grünlich-weiß und schmeckt sauer.

Die Früchte der Zitronatzitrone, hier der Varietät ‘Buddhas Hand’, haben eine äußerst harte Schale und kaum Fruchtfleisch
Standort
Die Zitronatzitrone hat einen deutlich höheren Wärmebedarf als Zitronen und benötigt einen Standort in voller Sonne, der zudem wind- und regengeschützt ist. Als Kübelpflanze können Sie die wärmeliebende Zitronatzitrone gut auf Balkon und Terrasse sowie ganzjährig auch im Wintergarten halten. Im Winter allerdings muss die Pflanze nach drinnen geholt werden.
Substrat
Das Substrat für die Zitronatzitrone sollte ein Gemisch aus torffreier Einheitserde und lehmig-humoser Gartenerde sein. Auch spezielle Zitruserden sind geeignet. Achten Sie auf eine ausreichende Drainage.
Gießen
Gießen Sie die Zitronatzitrone während des Wachstums nur mäßig. Es gilt die Devise: Weniger ist mehr. Lassen Sie die oberste Erdschicht immer erst gut antrocknen, bevor Sie durchdringend gießen. Staunässe sollten Sie unbedingt vermeiden.
Düngen
Bis August können Sie die Kübelpflanze wöchentlich mit speziellem, meist stickstoffreichem Zitrusdünger düngen.
Umtopfen
Wenn der Topf oder Kübel für die Pflanze zu klein geworden ist, sollten Sie die Zitronatzitrone im Frühjahr umtopfen. Bei älteren Pflanzen ist dies alle vier bis fünf Jahre der Fall. Achten Sie darauf, dass das neue Gefäß groß genug ist und füllen Sie eine Drainageschicht aus Kies und Blähton unten in den Topf.
Schneiden
Da die Zitronatzitrone sparrig wächst und schnittverträglich ist, sollten Sie die Pflanze regelmäßig schneiden. So bleibt die Pflanze kompakt. Der beste Zeitpunkt für einen Schnitt ist das Frühjahr. Beim Schneiden gehen Sie wie beim Zitronenbaum vor. Wenn Sie eine gleichmäßige Krone wünschen, sollten Sie einen kräftigen Mitteltrieb zum Haupttrieb machen, indem Sie diesen an einem Stab befestigen. Kürzen Sie dann die äußeren Seitentriebe ein. Zudem sollten Sie lange, sparrige Seitenzweige sowie Wildtriebe entfernen. Dies kann auch während des Sommers erfolgen.
Überwinterung
Die kälteempfindliche Zitronatzitrone muss vor dem ersten Frost in ein Winterquartier umziehen. Dieses sollte am besten hell sein und eine Temperatur zwischen 5 und 15 Grad Celsius aufweisen. Je kühler der Standort im Winter, desto weniger Licht ist erforderlich. Reduzieren Sie das Gießen während der Überwinterung, aber stellen Sie es nicht ganz ein. Düngen sollten Sie die Zitronatzitrone nur leicht. Ab April/Mai können Sie die Kübelpflanze wieder ins Freie stellen.
Sorten

Die Frucht der Zitronatzitrone Buddhas Hand erinnert an eine Hand mit Fingern
Die Varietät ‘Etrog’ wird schon in der Bibel erwähnt und spielt heute beim jüdischen Laubhüttenfest eine wichtige Rolle. Sie gilt zusammen mit dem Palmblatt, der Myrte und der Bachweide als Symbol des Schöpfers und als Frucht der Erkenntnis. Die Sorte ‘Buddhas Hand’ (Citrus medica var. sarcodactylis) wird in Japan und China um Tempel herum gepflanzt. Die Segmente der stark duftenden Früchte sind einzeln von der Schale umgeben und liegen wie Finger frei.
Vermehrung
In der Regel wird die Zitronatzitrone durch Veredelung vermehrt. Zudem können Sie Citrus medica über leicht verholzte Stecklinge vermehren, die Sie im Frühjahr oder im Herbst schneiden und in einen Topf mit Anzuchterde stecken. Stellen Sie die Töpfe bei einer Bodentemperatur von 25 bis 28 Grad Celsius auf. Bei der Vermehrung über Samen kann es bis zu zehn Jahre dauern, bis die Pflanze Früchte trägt.
Krankheiten und Schädlinge
Im Frühsommer und Sommer ist die Zitronatzitrone anfällig für Blattläuse. Im Winter kann es zu einem Befall mit Schildläusen kommen und in schlecht gelüfteten Wintergärten kann Grauschimmel auf den Blättern auftreten. Gelbe Blätter weisen auf eine Mangelerscheiunung (Chlorose) hin. Durch kalkreiches Wasser erhöht sich der pH-Wert des Bodens, der zu einem Eisenmangel der Kübelpflanze führt.