Pflanzen

Zitronenbaum

Citrus limon

Der Zitronenbaum ist der absolute Lieblings-Exot für Terrasse und Balkon. Hier finden Sie eine ausführliche Pflanz- und Pflege-Anleitung.

Wuchstyp
  • Kleinbaum
Wuchshöhe
von 400 cm bis 500 cm
Wuchsbreite
von 0 cm bis 0 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • buschig
Blütenfarbe
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis August
Blütenform
  • Einzelblüte
Blüteneigenschaften
  • stark duftend
  • ungefüllt
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • gesägt
  • länglich
  • oval
  • zugespitzt
Blatteigenschaften
  • wintergrün
  • duftend
Fruchtfarbe
  • gelb
Fruchtform
  • Beere
Fruchteigenschaften
  • essbar
  • duftend
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch
ph-Wert
  • neutral bis sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Fruchtschmuck
  • Duftplanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Verwendung
  • Innenraumbegrünung
  • Pflanzgefäße
  • Wintergarten
Gartenstil
  • Dachgarten
  • Mediterraner Garten
  • Obstgarten
  • Topfgarten

Herkunft

Der Zitronenbaum (Citrus limon) stammt ursprünglich aus Asien (China und Indien), wo er eine über tausendjährige Zuchttradition hat. Es wird vermutet, dass er aus Kreuzung von Bitterorange (Citrus aurantium) und Zitronatzitrone (Citrus medica) entstand. Eng verwandt ist er mit der Bergamotte (Citrus x bergamia), die dieselben Elternarten hat. Der Zitronenbaum, der auch Echte Zitrone genannt wird, gehört zur Gattung der Zitruspflanzen (Citrus) innerhalb der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Er wird sowohl wegen seiner Früchte als auch wegen seiner Attraktivität als Schmuckpflanze kultiviert und ist auf der ganzen Welt beliebt. In unseren Breiten muss die Tropenpflanze allerdings frostfrei überwintert werden. Die Zitronen spielen auch in der Naturheilkunde eine wichtige Rolle, so helfen die ätherischen Öle beispielsweise bei Insektenstichen.

Wuchs

Ein Zitronenbaum wächst rundlich, tendenziell etwas sparrig und eher in die Breite. Die Krone lässt sich durch regelmäßiges Schneiden aber formen. Die Endhöhe des Bäumchens von maximal vier bis fünf Metern ist von seiner Veredelungsunterlage abhängig. Manche Sorten haben Dornen an den jungen Trieben. Zitruspflanzen lassen sich an einem geeigneten Standort auch am Spalier ziehen.

Blätter

Die meist (aber nicht immer) glänzenden, immergrünen Blätter des Zitronenbaums sind sehr dekorativ. Ihre Form ist länglich-oval und zugespitzt. Sie sind am Rand leicht gesägt und sitzen an Stielen. Bei Sonneneinstrahlung werden die im Laub enthaltenen ätherischen Öle frei – dann duftet der ganze Baum nach Zitrone.

Blüten

Charakteristisch für die Blüten von Citrus limon sind ihre rosafarbenen Knospen, aus denen sich ab Mai den ganzen Sommer über weiße Blüten öffnen. Auch die Blüten des Zitronenbaums verströmen einen intensiven, fruchtigen Duft. Blüten und Früchte sind oft gleichzeitig zu sehen. Die Bestäubung erfolgt durch Wind, Insekten, aber auch durch Selbstbefruchtung.

Unregelmäßige Krone des Zitronenbaums

Der Zitronenbaum bildet von Natur aus eine sehr unregelmäßige Krone

Früchte

Der Zitronenbaum trägt auch im kühlen mitteleuropäischen Klima viele Früchte. Bei diesen handelt es sich um eine Sonderform der Beere. Die länglich-ovalen Früchte der meisten Sorten färben sich bei der Reifung grün-gelb. Das im Inneren befindliche Fruchtfleisch ist ebenfalls gelb. Zitronen schmecken aufgrund ihres hohen Gehalts an Zitronensäure sauer und enthalten Vitamin C, Pektin sowie ätherische Öle. Sie zählen zu den Obstsorten mit wenig Zucker. Sie können roh verzehrt werden, lassen sich aber auch vielseitig verarbeiten. Die Fruchtausbeute alterniert bei Zitronen, das bedeutet, dass es im einen Jahr besonders viele Früchte gibt, im nächsten dafür nur wenige. Das ist bei Zitruspflanzen normal und deutet nicht auf schlechte Pflege hin.

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Credit: MSG/ Alexander Buggisch

Standort

Der Zitronenbaum braucht einen hellen, sonnigen und vor Regen und Wind geschützten Platz. Er eignet sich als Kübelpflanze gut für nach Süden ausgerichtete Balkone und Terrassen sowie kalte und temperierte Wintergärten. Tipp: In einem sonnigen Beet kann der Zitronenbaum den Sommer über mitsamt Kübel eingegraben werden. Im Herbst zieht er dann ins Winterquartier. Aufgrund ihres angenehmen Duftes sollten Zitrusbäume in der Nähe von Sitzplätzen aufgestellt werden. Citrus limon ist nicht winterhart und muss drinnen überwintern.

Zitronenbäume

Ein prominenter Platz an der Sonne ist genau das Richtige für den Zitronenbaum

Substrat

Gepflanzt wird der Zitronenbaum in hochwertige torffreie Kübelpflanzenerde oder spezielle Zitruserde. Diese zeichnet sich durch einen hohen Humusanteil und besondere Durchlässigkeit aus, was den Zitronenbäumchen gut bekommt.

Zitronenbaum gießen

Gegossen wird ein Zitronenbaum selten, aber durchdringend, in heißen Sommern eventuell täglich. Vor dem Gießen sollten die obersten drei bis vier Zentimeter der Erde vollständig abgetrocknet sein. Wurde früher geraten, Zitronenbäume mit kalkarmem Wasser zu gießen, weiß man heute, dass die Zitrus-Art einen hohen Calcium-Bedarf hat. Hartes, kalkhaltiges Leitungswasser ist daher die richtige Wahl. Achten Sie nach dem Gießen darauf, dass die Pflanzen nicht im Wasser stehen. Staunässe führt zum Abwerfen der Blätter und zum Absterben der Triebspitzen.

Düngen

Beim Düngen von Zitruspflanzen kann man leicht Fehler machen. Citrus limon benötigt viel Stickstoff, aber nur wenig Phosphat. Versorgen Sie Ihren Zitronenbaum deshalb am besten mit einem Grünpflanzendünger oder einem speziellen Zitrusdünger. Im Frühjahr zum Austrieb wird alle zwei Wochen gedüngt, von Juni bis September jede Woche.

Umtopfen

Für einen gesunden Wuchs sollte man junge Zitronenbäume wie auch andere Zitruspflanzen regelmäßig umtopfen. Dies geschieht am besten entweder im Frühjahr oder im Frühsommer. Gründe für das Umtopfen sind: ein zu klein gewordener Topf (bei Jungpflanzen alle zwei, bei älteren Pflanzen etwa alle vier Jahre) oder ein Neukauf, denn die wenigsten Containerpflanzen aus dem Fachhandel stehen in der für Zitronen geeigneten Erde. Alte Zitronenbäume setzt man dagegen nicht mehr um, sondern füllt nur den Topf mit frischem Substrat auf.

Wählen Sie zum Umtopfen einen wenig größeren Pflanztopf, bedecken Sie die Abzugslöcher mit Tonscherben und füllen Sie eine Drainageschicht aus Blähton ein. Anschließend geben Sie mit etwas Sand aufgelockerte Zitruserde hinein. Lockern Sie den Wurzelballen des Zitronenbaums vorsichtig mit den Fingern und schütteln Sie alte Erde heraus. Beim Einpflanzen müssen Sie darauf achten, dass der Wurzelballen am Ende höchstens zwei Zentimeter unter dem Topfrand steht, damit die Veredelungsstelle frei von Erde bleibt. Nach dem Umtopfen wird der Zitronenbaum sorgfältig angegossen. Überschüssiges Wasser muss ablaufen können.

Zitronenbaum

Ältere Zitronenbäume müssen nicht mehr umgetopft werden

Zitronenbaum schneiden

Der Zitronenbaum wächst wie alle Zitrus-Arten sparrig, was bedeutet, dass er von selbst keine schöne Krone ausbildet. Um ihn zu formen, muss man den Zitronenbaum also regelmäßig schneiden. Glücklicherweise sind die Pflanzen sehr schnittverträglich. Grundsätzlich toleriert Citrus limon den Rückschnitt ganzjährig, größere Schneidearbeiten sollten Sie aber Ende Februar durchführen.

Zum Aufbau einer gleichmäßigen Krone müssen Sie einen kräftigen Mitteltrieb zum Haupttrieb umfunktionieren. Befestigen Sie diesen an einem Stab, quasi als Stammverlängerung. Alle anderen Mitteltriebe werden bis auf drei oder vier rund um den Haupttrieb vollständig entfernt. Die außen stehenden Seitentriebe werden eingekürzt und eventuell mit Draht oder Schnur etwas in ihrer Position beziehungsweise Wuchsrichtung verändert, sodass eine schöne Baumkrone entsteht.

Ist die Krone geformt, genügt ein gelegentliches Entfernen von zu lang gewordenen oder störenden Trieben, die manchmal sogar über Kreuz wachsen. Schneiden Sie hierbei immer die ganzen Zweige heraus, damit genug Licht ins Innere der Krone gelangt. Zweige, die Früchte getragen haben, sollten jedes Jahr um etwa die Hälfte zurückgeschnitten werden. So entwickelt sich frisches Fruchtholz. Schneiden Sie dabei immer knapp oberhalb von Knospen oder Blättern und schräg in deren Wuchsrichtung.

Ist ein Zitronenbaum überaltert und trägt nur noch wenige Blätter, kann er auf etwa 15 Zentimeter herunter geschnitten werden. Wenn die Pflanze daraufhin wieder kräftig austreibt, wird die oben genannte Kronenaufbautechnik angewandt. Zweige, die unterhalb der Veredelungsstelle herauswachsen, sind sogenannte Wildtriebe. Diese werden direkt am Ansatz entfernt.

Zitruspflanze schneiden

Beim Rückschnitt einer Zitruspflanze wie dem Zitronenbaum kürzt man die äußeren Zweige knapp über einer Blattknospe oder einer seitlichen Verzweigung um etwa ein Drittel ihrer Länge ein. Schneidet man tiefer, muss man länger auf neue Blüten und Früchte warten

Überwinterung

Vor dem ersten Frost beziehen Zitruspflanzen ein Winterquartier, in dem sie bis April/Mai bleiben. Der Zitronenbaum steht im Winter am liebsten in einem Raum mit Temperaturen zwischen 3 und 13 Grad Celsius. Dieser sollte aber nicht sonnendurchflutet, sondern eher dunkel sein. Die Zitronen-Sorte ‘Kucle’ toleriert dagegen Temperaturen bis 18 Grad Celsius. Gegossen werden Zitronenbäume im Winter seltener, aber flexibel nach Bedarf. Der Wurzelballen darf nicht völlig austrocknen. Als Grundregel gilt: Je kälter das Quartier ist, desto dunkler sollte der Standort sein.

Die Kombination kalt und hell führt bei Zitruspflanzen nämlich schnell zum Gefühlschaos. Wird das Laub des Zitronenbaums im hellen Winterquartier bei Sonneneinstrahlung erwärmt, während der Topfballen weiterhin kühl steht (zum Beispiel auf kaltem Steinfußboden), erwachen zwar die Blätter zum Leben, nicht jedoch die Wurzeln. Es entsteht ein Wassermangel, gefolgt von massivem Blattfall. Daher ist es zu empfehlen, überwinternde Zitronenbäume kühl zu stellen und mit einer Schattierung vor zu viel Licht zu schützen oder aber die Bäumchen direkt warm (über 20 Grad Celsius) zu überwintern. In letztem Fall wächst Citrus limon weiter und muss natürlich über die Wintermonate auch weiter gegossen und leicht gedüngt werden.

Sorten

Die am weitesten verbreitet Zitronensorte ist die dornenlose Citrus limon ‘Eureka’, die rundliche dunkelgrüne Blätter trägt. Als Kübelpflanze eignet sich die kleinfrüchtige Sorte ‘Meyer’. Ihr Wuchs ist kompakt und die Früchte sind weniger sauer. Besonders attraktive Blätter zeigt die buntlaubige Zitronensorte ’Foliis Variegatis’. ‘Lunario’ ist schnellwachsend und trägt nur wenig Dornen. Ihre Früchte sind langgezogen und blassgelb.

Knospen einer Zitrone

‘Variegata’ trägt panaschiertes Laub und violette Knospen

Zitronenbaum vermehren

In Gärtnereien wird der Zitronenbaum durch Veredelung vermehrt – entweder durch Pfropfen oder Okulieren. Hobbygärtner verwenden dagegen am besten Stecklinge. Schneiden Sie im Frühjahr oder im Herbst Kopfstecklinge, die etwa ein halbes Jahr alt und unten leicht verholzt sind. Drei bis fünf intakte Knospen sollten am Trieb vorhanden sein. Entfernen Sie die unteren Blätter, tauchen Sie die Schnittstelle in Bewurzelungspulver und stecken Sie die Triebe in eine Schale oder einen Topf mit Anzuchterde.

Tipp: Mischen Sie die Anzuchterde mit etwas Sand und einer Handvoll Algenkalk, so erzielen Sie bessere Anwachsergebnisse. Danach werden die Stecklinge angegossen und mit einer durchsichtigen Abdeckung versehen. Zitrusstecklinge mögen hohe Bodentemperaturen von etwa 28 Grad, die ein Platz auf der Heizung oder eine beheizbare Anzuchtstation bietet. Nach vier bis sechs Wochen bilden sich die ersten Wurzeln. Haben die Stecklinge mit dem Austrieb begonnen, kann die Abdeckung entfernt werden und die Stecklinge bekommen ihren eigenen Topf.

Krankheiten und Schädlinge

Anfang Mai droht der erste Befall von Blattläusen. Als Folge treten oft dunkle Rußtaupilze auf. Besonders im warmen, trockenen Winterquartier siedeln sich gern Spinnmilben und Schildläuse auf dem Zitronenbaum an. Spinnmilben erkennen Sie an ihren silbrigen Gespinsten, Schildläuse an braunen Höckern auf Blättern und an den Blattstielen. Wollige Gespinste in den Blattachseln und auf der Blattunterseite deuten auf Woll- und Schmierläuse hin.

Verfärben sich die Blätter gelb, leidet der Zitronenbaum wahrscheinlich unter Mangelerscheinungen (Chlorose) – meistens fehlt Calcium oder Eisen. Aber auch Pflegefehler wie Überdüngung oder ausgelaugtes Substrat können die Ursache sein. Wurde der Zitronenbaum zu tief eingepflanzt, droht Wurzelhalsfäule. Wird Citrus limon unregelmäßig gewässert, können die Früchte platzen.

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