Zungenhahnenfuß
Ranunculus lingua
Die goldgelben Schalenblüten des meterhoch wachsenden, einheimischen Zungenhahnenfußes sind eine hübsche Zierde für Gartenteich und Sumpfbeet. Wir zeigen den Blüher im Porträt.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Rhizom
- Wasserpflanze
- Wuchshöhe
- von 60 cm bis 120 cm
- Wuchsbreite
- von 20 cm bis 50 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Ausläufer
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis August
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- endständig
- Schalenblüten
- verzweigt
- Blüteneigenschaften
-
- ungefüllt
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- länglich
- Fruchtform
-
- Sammelfrucht
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- lehmig
- Bodenfeuchte
-
- feucht bis Sumpf
- ph-Wert
-
- neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant bis kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- schwach giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Lebensbereiche
-
- WR3
- WR4
- Verwendung
-
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Teichbepflanzung
- Gartenstil
-
- Naturgarten
- Wassergarten
Herkunft
Der Zungenhahnenfuß (Ranunculus lingua) ist eine Sumpfstaude der Flachwasserzone, deren ursprüngliches Verbreitungsgebiet sich von Europa bis Sibirien und China erstreckt. Bei uns ist sein natürlicher Bestand aufgrund der zunehmenden Gewässerverschmutzung zurückgegangen. Wegen seines Vorkommens auf feuchten Standorten wird er bisweilen auch als Sumpfhahnenfuß bezeichnet. Um ihn vom Brennenden Hahnenfuß zu unterscheiden, der auf recht ähnlichen Standorten wächst, nennt man ihn auch Großer Hahnenfuß. Die artenreiche Gattung Hahnenfuß gehört zur Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), deren Angehörige alle mehr oder weniger giftige Inhaltsstoffe besitzen.
Wuchs
Mit seinem bis zu einem Meter langen, kriechenden Rhizom kann sich der Zungenhahnenfuß weit ausbreiten. Die daraus treibenden aufrechten Stängel werden 60 bis 120 Zentimeter hoch, ihr bis zu ein Zentimeter breiter Schaft ist hohl, was eine Anpassung an den sauerstoffarmen Standort darstellt. Sie verzweigen sich erst im oberen Drittel.
Blätter
Wie sein Name schon verrät, besitzen die Blätter des Zungenhahnenfußes eine längliche Form. Die grundständigen Blätter sind gestielt und zur Blütezeit bereits verwelkt. Die unten kurz gestielten, oben sitzenden Stängelblätter sind wechselständig angeordnet und werden 10 bis 15 Zentimeter lang.
Blüten
Zwischen Mai und August blüht der Zungenhahnenfuß mit gelben, radiärsymmetrischen Schalenblüten, die aus fünf sattgelben, glänzenden Blütenblättern bestehen und im Inneren unzählige gelbe Staubblätter besitzen. Drei bis fünf Einzelblüten sitzen in einem endständigen, rispigen Blütenstand zusammen. Die etwa vier bis fünf Zentimeter großen Blüten werden von Fliegen oder Käfern bestäubt.

Die zarten, gelben Blüten des Zungenhahnenfußes erscheinen zwischen Mai und August
Früchte
Nach der Befruchtung bilden sich eiförmige Sammelfrüchte, die aus kahlen Nüsschen bestehen. Die schwimmfähigen Früchte des Zungenhahnenfuß werden über das Wasser oder durch den Menschen verbreitet.
Standort
Der Zungenhahnenfuß schätzt einen sonnigen bis halbschattigen Standort in der Sumpf- oder Flachwasserzone eines größeren Gartenteichs.
Boden
Wie in der Natur benötigt Ranunculus lingua einen stets feuchten bis nassen Boden. Ideal sind ein nährstoffreicher, humoser Lehmboden und Wassertiefen zwischen 10 und 30 Zentimeter.
Pflanzung
Topfware kann die ganze Saison über gepflanzt werden. Da der Zungenhahnenfuß zum Wuchern neigt, pflanzt man ihn am besten nicht direkt in den Teichboden, sondern verwendet ein spezielles Gitterkörbchen für Wasserpflanzen. Für Gruppenpflanzungen rechnet man fünf bis sieben Pflanzen pro Quadratmeter.
Pflege
Wichtig: Tragen Sie bei Pflegearbeiten vorsichtshalber Handschuhe, da der giftige Pflanzensaft von Ranunculus lingua zu Hautreizungen führen kann und nicht mit Schleimhäuten in Kontakt kommen sollte! Im Spätherbst oder spätestens vor dem Neuaustrieb im Frühjahr sollte man die Triebe vom Zungenhahnenfuß zurückschneiden.
Teilen
Eine Teilung des Wurzelstocks wird dann nötig, wenn der Zungenhahnenfuß zu sehr wuchern sollte. Am besten holt man ihn dazu im Frühjahr oder Herbst aus dem Boden und teilt ihn mithilfe eines scharfen Spatenblatts.
Verwendung
Der Zungenhahnenfuß ist eine attraktive Blütenpflanze für die Flachwasserzone oder ein angrenzendes Sumpfbeet größerer Teiche. Ihm ebenbürtige Partner sind Igelkolben, Kalmus und Schwertlilie. Da er dem Wasser reichlich Nährstoffe entzieht, empfiehlt er sich ebenso für eine flächige Pflanzung in der Regenerationszone von Schwimmteichen.

Die Sorte Ranunculus lingua ‘Grandiflora’ besticht mit größeren Blüten
Sorten
Ranunculus lingua ‘Grandiflora’ ist eine Züchtung mit besonders großen Blüten.
Vermehrung
Am einfachsten kann man durch das Abtrennen von Ausläufern Nachwuchs vom Zungenhahnenfuß gewinnen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Wildstaude Ranunculus lingua zeigt keinerlei Anfälligkeiten gegen Pflanzenkrankheiten, solange sie ihren Standortwünschen entsprechend verwendet wird.