Zwergkiefer, Kriechkiefer
Pinus mugo var. pumilio
Die Zwergkiefer oder Kriechkiefer ist eine Zierde für jeden Garten. Und: Ihre Nadelpolster werden mit der Zeit immer großartiger. Darauf kommt es bei der Pflanzung und Pflege an.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Nadelgehölz
- Kleinbaum
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 150 cm
- Wuchsbreite
- von 200 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
-
- polsterbildend
- Blütenfarbe
-
- gelb
- rosa
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blüteneigenschaften
-
- einhäusig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- nadelförmig
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- braun
- blau
- violett
- Fruchtform
-
- Zapfen
- Licht
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- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- steinig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis mäßig feucht
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Verwendung
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- Einfassungen
- Einzelstellung
- freiwachsende Hecken
- Grabbepflanzung
- Gruppenpflanzung
- Gartenstil
-
- Formaler Garten
- Parkanlage
- Präriegarten
- Steingarten
- Friedhof
Herkunft
Die Zwergkiefer (Pinus mugo var. pumilio), auch Kriechkiefer genannt, ist in den Gebirgen Italiens, des Balkans und in den deutschen Mittelgebirgen heimisch. Bei dem robusten Gartengehölz handelt es sich um eine Varietät der Bergkiefer aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae).
Wuchs
Der jährliche Zuwachs der Zwergkiefer beträgt lediglich fünf bis sieben Zentimeter. Insgesamt erreicht der Nadelbaum eine Maximalhöhe von 100 bis 150 Zentimetern. Ihr Umfang wird im Verhältnis dazu etwa doppelt so breit und nimmt im Alter Ausmaße von 200 bis 300 Zentimetern an. Seinem Beinamen "Kriechkiefer" macht das Gehölz alle Ehre: Es bildet niedrige, tiefgrüne, stachlige Polster aus. Die kurzen Zweige streben im Frühling aufrecht als attraktive "Kerzen" in die Höhe. Ihre junge Rinde ist zunächst gefurcht und olivgrün bis schwarzbraun. Später färbt sie sich graubraun bis schwarzgrau und die Borke blättert ab.
Blätter
Die immergrünen Nadeln der Zwergkiefer glänzen in einem schönen Dunkelgrün. Sie stehen paarweise und dicht gedrängt auf einer Blattbasis und sind zwischen zwei und vier Zentimetern lang. Alle zwei bis drei Jahre werden sie abgeworfen und durch neue ersetzt.

Zwergkiefern besitzen die für Nadelgehölze typischen Blätter
Blüten
Zwergkiefern blühen im Mai und Juni. Jede einzelne trägt sowohl männliche als auch weibliche Blüten – sie sind botanisch betrachtet einhäusig. Die unscheinbaren männlichen Blüten sehen hellgelb aus, die etwas größeren weiblichen Blüten tragen eine rosarote Farbe. Der feine gelbe Blütenstaub wird durch den Wind übertragen und ist, wo viele Kiefern wachsen, zur Blütezeit häufig als Belag sichtbar.
Früchte
Die kugelig bis eiförmigen Zapfen reifen erst im Jahr nach der Bestäubung an den Triebspitzen heran. Ihre bläulich-violette Farbe verwandelt sich im Lauf der Samenreife in ein holziges Dunkelbraun.
Standort
Sonnige bis maximal halbschattige Plätze sind für Zwergkiefern wie geschaffen.
Boden
Die Kriechkiefer gehört zu den zweinadeligen Arten, welche ohne Ausnahme in normalen, auch trockeneren Böden gut wachsen. Am liebsten mag sie aber einen frischen, durchlässigen und humosen Untergrund.

Die Zwergkiefer kommt auch in einem Stein- oder Kiesgarten gut zurecht
Pflanzung
In den Baumschulen und Gartencentern werden Kriechkiefern in Containern oder als Ballenware angeboten. Solange es nicht friert, können Sie die Containerpflanzen das ganze Jahr pflanzen. Als Ballenware sollten die immergrünen Gehölze bestenfalls von März bis Mai und von September bis Anfang November in den Garten einziehen. Es reicht, wenn das Pflanzloch etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen ausgegraben wird. Achten sie nach dem Einpflanzen darauf, einen guten Gießrand anzulegen. Sie müssen in der Regel nach dem Einschlämmen nicht oft gießen, aber wenn doch: gründlich und durchdringend. Dadurch werden die Wurzeln angeregt, in tiefere Bodenschichten vorzudringen, und die Kriechkiefern überstehen regenlose Zeiten später besser. Außerdem darf gern ein Drittel Kompost unter den Aushub gemischt werden.
Pflege
Die Kriechkiefer verfügt über eine robuste Natur. Hat sie sich eingelebt, benötigt sie keine besondere Zuwendung mehr. In der Regel kommt sie ohne Dünger oder eine Extraportion Wasser aus. Eine Kompostgabe oder ein organischer Dünger im Frühjahr tut dem Wachstum der Zwergkiefer aber immer gut. Die immergrünen Gehölze sind frosthart. Sie sollten in Kübeln aber bei andauernden Minusgraden kombiniert mit Sonnenschein vor Frosttrocknis geschützt werden.
Schnitt
Ein Schnitt ist bei der Zwergkiefer nicht nötig. Man darf sie aber Aufasten. Will heißen, die unteren Äste werden direkt am Stamm entfernt. Wenn Sie den kompakten Wuchs des Nadelgehölzes fördern möchten, lässt sich dies mit dem Ausknipsen der neuen Kerzentriebe im Frühsommer erzielen. Dadurch bilden sich mehr Seitentriebe.
Verwendung
Sobald das Laubgehölz seine Blätter fallen lässt, tritt in aller Deutlichkeit hervor, dass die Zwergkiefer ein echtes Schmuckstück ist. Es gibt im Garten viele Möglichkeiten, sie einzusetzen. Sie belebt Steingärten ebenso wie Beete, Terrassen und auch Grabstätten. Als Solistin, in lockeren Gruppen oder als Hecke: sie macht beinahe in jeder Form eine gute Figur. Schöne Begleiter der Kriechkiefer sind Gräser, Präriepflanzen oder Bodendecker-Rosen.
Vermehrung
Das Vermehren von Zwergkiefern ist schwierig und wird daher nur von Berufs- und Profigärtnern durchgeführt.
Krankheiten und Schädlinge
Wenn sich viele Nadeln der Kriechkiefer braun färben, handelt es sich oft um die Kiefernschütte, eine Krankheit, die von einem Pilz verursacht wird. Oder es hat physiologische Ursachen wie Trockenheit oder Hitze. Gelbliche Nadeln oder gelbe Flecken sind häufig ein Zeichen für den Befall mit Woll- oder Schmierläusen.