Zygopetalum-Orchideen
Zygopetalum-Hybriden
Exotische Farben, toller Duft: Zygopetalum ist eine Orchidee der Extraklasse. Mit unseren Tipps zur Pflanzung und Pflege gedeiht sie auch in Ihrem Zuhause.
Steckbrief
- Wuchshöhe
- von 50 cm bis 60 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- locker
- Blütenfarbe
-
- mehrfarbig
- Blütezeit (Monat)
-
- Januar bis Februar
- Oktober bis Dezember
- Blütenform
-
- endständig
- Blüteneigenschaften
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- leicht duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- lanzettförmig
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Licht
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- absonnig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht
- ph-Wert
-
- neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Mit rund 40 immergrünen Arten ist die zu den Orchideen zählende Gattung Zygopetalum in Südamerika vertreten. Dort wächst sie in tropischen Regionen von Brasilien, Argentinien, Paraguay, Peru und Bolivien, und zwar meist als Epiphyt, einige Vertreter auch terrestrisch im humusreichen Waldboden oder auf Felsen aufsitzend. Bereits seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts ist die Gattung bekannt, vor allem in England wurden großblumige Sorten hervorgebracht. Die Gattungsbezeichnung nimmt Bezug auf die Hüll- und Kronblätter, die wie durch ein Joch – "zygos" – miteinander verbunden und verwachsen sind.
Wuchs
Aus konischen bis eiförmigen Pseudobulben entspringen bei den Zygopetalum-Orchideen zwei oder mehr ledrige, lanzettförmige Blätter, und zwar immer aus den Seitenachsen. Auffällig sind die zahlreichen und dicken Wurzeln.
Blätter
Die Blätter sind ledrig und lanzettförmig. Meist ragen sie etwas über die Blüten hinaus.
Blüten
Die bis zu 60 Zentimeter langen, traubenförmigen, schmalen Blütenstände entwickeln sich stehend oder hängend an der Basis der Bulben, sie erscheinen im Herbst oder Winter. Ihr Duft erinnert stark an Hyazinthen, neue Züchtungen duften auch nach Vanille, Rosen oder Apfel.
Sechs bis acht Zentimeter groß sind die spektakulären Blüten. Einige haben die in der Pflanzenwelt sehr seltene Farbe Blau in den breiten Lippen, ansonsten dominieren die Farben Violett, Braun und Grün, wobei ausgeprägte Streifen oder sogar ein Fleckenmuster vorkommen. Die Blüte besteht aus einer Blütenkrone mit fünf spitzen oder gerundeten Petalen, aus ihrer Mitte entspringt die Blütenlippe.

Die Blüten der Zygopetalum-Orchideen tragen teilweise auffällige Fleckenmuster
Standort
Für eine Orchidee ist Zygopetalum erstaunlich einfach zu kultivieren. Sie mag einen hellen und luftigen Platz, wo sie vor direkter Sonne geschützt ist; auch ein Platz im Halbschatten wird akzeptiert. Am liebsten genießt sie Morgen- und Abendsonne am Ost- oder Westfenster. Am Südfenster geht es im Sommer nicht ohne eine Schattierung. Temperiert, aber nicht warm mögen es die Zygopetalum-Hybriden. 18 bis 22 Grad Celsius sind ideal, wobei im Sommer auch etwas mehr Wärme toleriert wird. Nachts dürfen die Temperaturen etwas fallen, allerdings nicht unter 14 Grad Celsius.
Sommerfrische ist von Juni bis September an einem wind- und sonnengeschützten Platz möglich. Zur Blühinduktion ist im Herbst ein hellerer und um etwa fünf Grad Celsius kühlerer Platz Standort notwendig. In dieser Zeit werden auch die Wassergaben reduziert.
Substrat
Orchideen-Spezialerde mit einem hohen Anteil von Pinienrinde in feiner Körnung ist eine gute Wahl. Für größere Exemplare kann die Körnung gröber sein. Die Kultur unterscheidet sich wenig von der anderer Orchideen.

An einem hellen, luftigen Platz fühlen sich Zygopetalum-Orchideen am wohlsten
Gießen
Regenwasser bekommt Zygopetalum am besten. Auch im Winter sollte man den Ballen nie ganz austrocknen lassen. Allerdings sollte man es mit dem Gießen der Orchidee nicht übertreiben: Die ledrigen Blätter zeigen ein gewisses Wasserspeichervermögen an. Wer morgens gießt, gibt Zygopetalum die Chance, tagsüber zu trocknen. Tauchbäder sind eine willkommene Alternative.
Düngen
Während der Wachstumsphasen ist ein schwach konzentrierter Volldünger oder ein Orchideendünger willkommen, der dem Gießwasser alle 14 Tage beigefügt wird. Achten Sie beim Düngen der Orchidee darauf, es nicht zu gut zu meinen. Zu viel Dünger lagert sich als weißes Kristall auf den Wurzeln ab, was zu Verbrennungen führen kann!
Umtopfen
Am besten jährlich sollte man diese Orchidee umtopfen, und zwar in geeignetes Orchideen-Substrat. Länger sollte man nicht warten, da sich das Substrat zersetzt und dadurch verdichtet, was die Wurzel übelnimmt. Vor allem große Blütenstände brauchen eine Stütze, um die Blüte optimal zur Geltung zu bringen.
Schneiden
Alte Blüten und gelbe Blätter sollte man zeitnah entfernen, da sich dort gerne Pilze ansiedeln Die Blütenstiele schneidet man erst ab, wenn sie ganz eingetrocknet sind.
Sorten
Große Blüten und insbesondere Blautöne erhoffen sich die Züchter von ihren Neuschöpfungen. Neuzüchtungen blühen oft zweimal im Jahr, im Gegensatz zu früher wachsen sie kompakter. Die Farben zeigen inzwischen ein Kaleidoskop von Blau-, Purpur- und Grüntönen über Gold-, Gelb- und Rottöne bis zu Braun-, Schwarz-und sogar Weißtönen. Oft zeigen sich fünf Farben in einer einzigen Blüte.

Als älteste Züchtung der Zygopetalum-Orchideen gilt Zygopetalum mackaii
Zygopetalum mackaii ist eine epiphytische Orchidee mit hängenden, lanzettförmigen, bis zu 50 Zentimeter langen Blättern, sie gilt alt älteste Züchtung. Die bis zu acht Zentimeter breiten Blüten, die in Trauben erscheinen, tragen eine braune Musterung, die Lippe ist violettblau geadert. Die Gesamthöhe der Pflanze liegt bei etwa 30 Zentimetern. Die Sorte ‘Patricia Eisenbeiss’ besticht durch eine grün-braune Zeichnung der Blütenblätter bei einer violett und weiß gemusterten Lippe. Ähnliche Farbkombinationen zeichnen ‘Bärbel Höhn’ aus. ‘Violet Scarf’ fällt vor allem durch seine intensiv blau gefärbte Lippe auf.
Vermehrung
Lediglich durch Meristemkultur ist gewährleistet, dass die Jungpflanzen aussehen wie die Eltern. Das Vermehren von Zygopetalum erfolgt auch durch Ableger. Zu klein sollen die Teilstücke nicht sein, vier grüne Bulben sind eine gute Richtzahl. Der neue Trieb sollte im Topf so gut es geht zentriert werden, der Boden der grünen Bulbe sollte auf der gleichen Höhe wie der Topfrand sein.
Krankheiten und Schädlinge
Schwarzbraune Flecken auf den Blättern deuten auf Pilzbefall hin. Dem kann man mit regelmäßigem Lüften vorbeugen. Spinnmilben stellen sich vor allem bei niedriger Luftfeuchtigkeit ein. Trockene Luft fördert die Gefahr eines Schild- und Wolllausbefalls.