Andentanne, Chilenische Araukarie
Araucaria araucana
Die Araukarie, auch Affenbaum oder Andentanne genannt, ist ein extravagantes Nadelgehölz für den Garten. Hier finden Sie Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Baum
- Wuchshöhe
- von 1500 cm bis 5000 cm
- Wuchseigenschaften
-
- schirmförmig
- bizarr
- Blütenfarbe
-
- grün
- gelb
- braun
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis Juli
- Blütenform
-
- walzenförmig
- Zapfen
- zylindrisch bis eiförmig
- Blüteneigenschaften
-
- zweihäusig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- nadelförmig
- spitz dreieckig
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- braun
- grün
- gelb
- Fruchtform
-
- Zapfen
- Fruchteigenschaften
-
- essbar
- Licht
-
- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- neutral bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 8
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Hausbaum
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
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- Formaler Garten
- Innenhof
- Mediterraner Garten
- Parkanlage
- Topfgarten
Herkunft
Die Chilenische Araukarie (Araucaria araucana) hat viele Namen – auch als Affenbaum, Andentanne Schmucktanne oder Chiletanne kennt man sie. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet umfasst nicht nur Chile, sondern auch den Südwesten Argentiniens. Wild wächst sie in den Anden auf Höhen zwischen 600 und 1.800 Metern. In den 80er Jahren mauserte sich das immergrüne Gehölz mit dem bizarren Wuchs zu einer regelrechten Trendpflanze bei uns und zierte als Hausbaum zahlreiche Gärten und Vorgärten. Heute sieht man sie nicht mehr so oft. Verwandt ist sie mit der Zimmertanne (Araucaria heterophylla).
Wuchs
Das Aussehen des Affenbaums ist höchst eigenwillig – die umgangssprachlichen Beschreibungen reichen von "reptilienartig" bis "urzeitlich". Und tatsächlich zählt die Araukarie zu den ältesten lebenden Pflanzen überhaupt. In der Anfangszeit ist die Krone der Andentanne kegelförmig, später mehr schirmförmig ausgebreitet. Mit den Jahren wachsen weibliche Araukarien zu 30 bis 50 Meter hohen Bäumen heran, männliche werden dagegen nur zwischen 15 und 18 Meter hoch. Grundsätzlich sind selbst bei der Kultivierung im Garten 25 Meter Wuchshöhe für eine Andentanne nichts Ungewöhnliches. Der Stamm ist von einer bis zu 15 Zentimeter dicken, grauen (später schwarz-braunen) Schuppenborke umgeben. Jeder verlorene Ast hinterlässt eine lange sichtbare Narbe darauf. Die spärlich verzweigten Äste stehen zu fünft bis siebt in ordentlichen Quirlen und wachsen – von der Basis bis zur Baumspitze – waagrecht vom Stamm abstehend. Die Spitzen weisen in der Regel leicht nach oben.
Blätter
Die Blätter des Affenbaums sind dreieckige, flache Nadeln und zwischen 2,5 und 5 Zentimeter lang. Sie sind ganzrandig, dunkelgrün glänzend und sehr steif. Die Blattspitzen pieksen bei Berührung in die Finger. Die Nadeln stehen sehr dicht und bedecken die einzelnen Zweige fast lückenlos. Bei optimalen Standortbedingungen bleiben die Blätter der Araukarie bis zu 15 Jahre am Baum, dann beginnen sie an den Zweigen zu verwittern und fallen gemeinsam mit ihnen ab.

Wie Schuppen bedecken die Nadeln der Andentanne ihre Äste
Blüten
Die Blüten der Andentanne sind überwiegend zweihäusig, sprich, es gibt Gehölze mit rein männlichen und Gehölze mit rein weiblichen Blüten. Während die männlichen Blüten walzenförmig und braun sind, sind die weiblichen rund geformt und von gelbgrüner Farbe.
Früchte
Die Zapfen des Affenbaums sind kugelförmig, zunächst grünlich-gelb, später braun gefärbt und bilden sich aus den weiblichen Blüten. Die enthaltenen Samen sind drei bis fünf Zentimeter lang und essbar.
Standort
Bei der Standortwahl gilt es zu bedenken, dass die Araukarie mit den Jahren eine stattliche Höhe und Breite (zwei bis vier Meter) erreichen kann – sie benötigt also ausreichend Raum. Außerdem gestaltet sich ein Umsetzen oder Entfernen nach einigen Jahren als verhältnismäßig aufwendig, da der Baum mehrere tief in die Erde reichende und kräftig ausgeprägte Hauptwurzeln ausbildet. Ansonsten sollte der Platz sonnig bis halbschattig und vor Wind geschützt sein. Im Idealfall herrscht auch eine hohe Luftfeuchte.
Boden
Auf nährstoff- und humusreichen Böden, die darüberhinaus frisch und sehr gut durchlässig sind, gedeiht die Andentanne am allerbesten. Achtung: Sie ist etwas kalkempfindlich und reagiert sehr schnell auf Staunässe.
Pflanzung

Einmal gepflanzt, lässt sich die Andentanne nur noch schwer umsetzen
Heben Sie zur Pflanzung des Afenbaums ein Loch aus, das dem doppelten Umfang des Wurzelballens entspricht. Vermischen Sie den Aushub mit etwas Humus – das verhilft der Pflanze zu einem besonders guten Start. Bevor Sie ihn wieder einfüllen, geben Sie noch etwas Sand unten in das Loch, um für genügend Drainage zu sorgen.
Pflege
Die Araukarie ist frosthart und gedeiht ohne große Pflege. Junge Bäume sollten aber in ihren ersten Wintern vor allem im Wurzelbereich vor Auskühlung geschützt werden. In kälteren Regionen oder bei besonders langen Kälteperioden ist ein leichter Frostschutz aber auch bei eingewachsenen Exemplaren ratsam. Wintersonne kann bei der Andentanne zu Verbrennungen führen und sollte ebenfalls abgeschirmt werden.
Schnitt
Andentannen werden nicht geschnitten, da sie an Schnittstellen nicht neu austreiben. Sollte doch einmal ein Ast entfernt werden müssen, schneiden Sie ihn direkt am Stamm ab. Dies hinterlässt aber, genauso wie wenn der Baum auf natürliche Art einen Ast verliert, lange sichtbare Spuren auf dem Stamm.
Verwendung
Im Garten wird die Araukarie überwiegend als reines Solitärgehölz verwendet und ist dabei ein absoluter Blickfang. Sie kommt selbst mit Stadtklima gut zurecht, weswegen man sie gerne in Vorgärten pflanzt.

Die Samen der Andentanne enthalten viele Nährstoffe
In ihren natürlichen Verbreitungsgebieten haben Araukarien eine wirtschaftliche Bedeutung. Die Samen enthalten wertvolle Öle und Eiweiße und können sowohl frisch, als auch gekocht oder geröstet verzehrt werden. Da ihr Holz zur Weiterverarbeitung heiß begehrt ist, ist die Andentanne an ihren Naturstandorten mittlerweile als sehr gefährdet eingestuft und in Südamerika kaum noch zu finden.
Tipp: Wer keinen Garten hat, aber trotzdem nicht auf einen eigenen Affenbaum verzichten möchte, kann das außergewöhnliche Gehölz auch im Kübel kultivieren. Hier bleibt er jedoch – selbst wenn Sie ein großes Pflanzgefäß benutzen – deutlich kleiner. Die Pflege ist dann allerdings etwas aufwendiger: Im Winter sollte die Araukarie ins Haus geholt werden und während der Sommermonate empfehlen sich zur Nährstoffversorgen regelmäßige Düngegaben. Halten Sie das Substrat stets mäßig feucht, vermeiden Sie aber unbedingt Staunässe.
Sorten
Botanisch betrachtet, zählt Araucaria araucana zur Familie der Araukariengewächse (Araucariaceae). Sie ist die einzige Vertreterin ihrer Gattung, die mit unserem Klima zurecht kommt. Etwaige Sorten sind bei uns im Handel nicht erhältlich.
Vermehrung
Die Andentanne wird durch Aussaat vermehrt. An sich nicht weiter schwer – das Saatgut muss jedoch aus Südamerika importiert werden. Dann wird es unter Glas bei konstanten Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad Celsius ausgesät. Stecken Sie die Samen dazu entweder schräg und mit der Spitze nach unten zeigend in das Substrat oder legen Sie sie flach darauf aus.
Krankheiten und Schädlinge
Schützt man die Araukarie im Winter vor Sonne und Kälte, steht einem langen Leben des Baums eigentlich nichts mehr im Weg. Von Krankheiten und Schädlingen bleibt sie nämlich weitestgehend unberührt. Einzig Staunässe verursacht immer wieder Probleme und kann den Affenbaum tatsächlich absterben lassen.