Pflanzen

Bärentraube

Arctostaphylos uva-ursi

Die zierlichen Glöckchenblüten und roten Beeren zeichnen die Bärentraube als hübsches Zwerggehölz für den Heide- oder Steingarten aus.

Wuchstyp
  • Zwergstrauch
Wuchshöhe
von 20 cm bis 30 cm
Wuchsbreite
von 50 cm bis 100 cm
Wuchseigenschaften
  • flachwüchsig
  • teppichbildend
Blütenfarbe
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • April bis Juni
Blütenform
  • Glocken
  • Trauben
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • länglich
  • verkehrt eiförmig
Blatteigenschaften
  • immergrün
Fruchtfarbe
  • rot
Fruchtform
  • Beere
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • steinig bis sandig
Bodenfeuchte
  • trocken bis mäßig trocken
ph-Wert
  • neutral bis sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • nährstoffarm
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Blattschmuck
  • Heilpflanze
  • heimische Wildpflanze
Klimazonen nach USDA
  • 3
Verwendung
  • Bodendecker
  • Böschungen
  • Pflanzgefäße
Gartenstil
  • Heidegarten
  • Steingarten
  • Topfgarten

Herkunft

Arctostaphylos uva-ursi ist auf der ganzen Nordhalbkugel, also unter dem Sternbild des Großen Bären verbreitet. Davon leitet sich auch der botanische Name ab, der ins Deutsche übersetzt Bärentraube lautet. Sie ist in Nordamerika ebenso heimisch wie in Europa und im nördlichen Asien. Ihr bevorzugter Lebensraum sind Bergwälder, lichte Kiefernwälder und Zwergstrauchheiden, aber als Pionierart kann sie auch auf Rohböden und Felsen siedeln. Es werden Vorkommen bis in 3.000 Höhenmeter dokumentiert. In Deutschland steht die zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) gehörende Bärentraube auf der Roten Liste gefährdeter Arten und besitzt einen besonderen Schutzstatus.

Wuchs

Die Bärentraube ist ein immergrüner Zwergstrauch, der selten höher als 30 Zentimeter wird und seine langen Zweige mattenförmig über dem Boden ausbreitet. Die Rinde kann ganz variabel mehr oder weniger behaart sein. Die Bärentraube wächst langsam und bildet mit der Zeit tiefreichende Wurzeln aus.

Blätter

Die Blätter der Bärentraube sind wechselständig an den Zweigen angeordnet, im oberen Bereich stehen sie deutlich dichter beieinander. Sie werden etwa zwei bis drei Zentimeter lang und besitzen eine ledrige, derbe Struktur. Oberseits weisen die länglichen, verkehrt-eiförmigen Blätter eine glänzend dunkelgrüne Färbung auf, die auf der Unterseite deutlich heller ist. Das Laub von Arctostaphylos uva-ursi ist immergrün. Früher nutzte man die Blätter wegen ihres hohen Gerbstoffgehalts auch zum Gerben von Leder.

Blüten

Je nach Standort bilden sich zwischen April und Juni die Blüten der Bärentraube aus. Es sind hübsche, weiß-rosa gefärbte Glöckchen, die in kurzen, hängenden Trauben zusammengefasst sind.

Früchte der Bärentraube

Nach der Blüte entwickeln sich leuchtend rote Beeren, die gerne von Vögeln schnabuliert werden

Früchte

Im Spätsommer reifen leuchtend rote Beerenfrüchte heran, die wie Weintrauben am Weinstock stehen und dadurch ebenfalls Berücksichtigung im Namen von Arctostaphylos uva-ursi fanden – Traube heißt im lateinischen "uva" und im Griechischen "staphyle". Das mehlige Fruchtfleisch der Steinfrüchte enthält mehrere Kerne. Vögel, die die Beeren fressen und verdauen, sorgen für die Verbreitung der Samen. Uns Menschen kann die mehlige Konsistenz der Früchte beim Rohverzehr geschmacklich nicht überzeugen, allerdings kann man sie mit Gelierzucker zu Sirup oder Marmelade verarbeiten.

Standort

Die Bärentraube braucht einen sonnigen bis halbschattigen Platz, der kühl bis warm, aber nicht zu lufttrocken sein sollte. Der Zwergstrauch ist völlig frosthart.

Boden

Am besten gedeiht die Bärentraube auf sauren, kalk- und nährstoffarmen Böden, besonders wichtig ist eine gute Durchlässigkeit des Untergrunds. Auf schweren, verdichteten Böden verkümmert Arctostaphylos uva-ursi.

Pflanzung

Die üblicherweise als Containerpflanzen angebotene Bärentraube kann während der ganzen Saison gepflanzt werden. Bei einer Verwendung als Bodendecker belässt man 40 Zentimeter Pflanzabstand zwischen den einzelnen Exemplaren.

Pflege

In Trockenperioden nach der Pflanzung sollte man darauf achten, dass der Boden nicht austrocknet. Einmal eingewachsene Exemplare der Bärentraube müssen nicht extra gegossen werden. Als Düngung reicht es völlig aus, wenn man im Herbst reifen Kompost um den Wurzelballen herum verteilt.

Schnitt

Das zeitige Frühjahr ist der beste Zeitpunkt, um alte, abgestorbene Zweige zu entfernen. Aufgrund ihres langsamen Wachstums und ihrer gewünschten, bodendeckenden Eigenschaften ist ein Rückschnitt der Bärentraube nicht nötig. Störende Zweige können natürlich jederzeit zurückgeschnitten werden.

Verwendung

Die Bärentraube ist ein gern verwendeter Bodendecker, der auch bei der Begrünung von Hängen und Böschungen zum Einsatz kommen kann. Als Immergrüne belebt Arctostaphylos uva-ursi das ganze Jahr über das Gartenbild mit ihrem dichten grünen Blätterkleid. Angelehnt an ihr natürliches Verbreitungsgebiet lässt sie sich sehr gut in Heidegärten und Steingärten integrieren. Auch in größeren Töpfen oder Trögen kann man den Zwergstrauch gut über einen längeren Zeitraum kultivieren.

Bodendecker Bärentraube

In größerer Stückzahl gepflanzt, bilden Bärentrauben schnell dichte, immergrüne Matten

Bärentraube als Heilpflanze

Schon die Ureinwohner Nordamerikas nutzten die Bärentraube als Heilpflanze und behandelten damit Blasen- und Harnwegserkrankungen sowie allgemeine Schmerzen. Gemischt mit Tabak wurden die getrockneten Blätter auch geraucht. In Mitteleuropa kennt man Arctostaphylus uva-ursi seit dem 13. Jahrhundert ebenfalls als Heilpflanze bei erkrankten Harnwegen. Inzwischen weiß man, dass die Blätter der Bärentraube unter anderem antibakteriell wirkende Gerbstoffe und Arbutin enthalten. Arbutin gilt als natürliches Antiseptikum, welches adstringierend, antiseptisch und harntreibend wirkt und damit bei Harnwegsinfektionen zum Einsatz kommt. Dafür werden die Blätter getrocknet und meist mit anderen heilwirksamen Blättern als Tee aufgebrüht. Von der Anwendung ohne ärztliche Aufsicht ist allerdings abzuraten, da die in den Blättern enthaltenen Gerbstoffe auch zu Magenreizungen und Verstopfung führen können.

Vermehrung

Man kann die Bärentraube aus Saatgut anziehen, allerdings braucht man einiges an Geduld, da die Samen oft erst nach ein bis zwei Überwinterungen keimen. Hilfreich ist es, die Samen zuvor mit Sandpapier aufzurauen. Schneller erfolgversprechend ist die vegetative Vermehrung über Absenker oder Stecklinge. Absenker bildet man am besten im Frühjahr und für die Stecklingsvermehrung schneidet man im Sommer halbverholzte Triebspitzen ab, die man anschließend in Töpfen mit Anzuchterde bewurzeln lässt.

Krankheiten und Schädlinge

Es gibt mehrere Pilzkrankheiten, die an Arctostaphylos uva-ursi auftreten können. Auslöser für einen Befall sind oftmals ungünstige Standortbedingungen. Von einer Anfälligkeit gegenüber Schädlingen ist nichts bekannt.

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